Den meisten von uns ist die afrikanische Insel Madagaskar wohl nur aus dem gleichnamigen Kinofilm „Madagascar“ bekannt, von dem es aufgrund seines Erfolgs sogar mehrere Teile gab. Im Film hatten ein Nilpferd, eine Giraffe, ein Zebra und ein Löwe die Hauptrollen. Doch die einsam gelegene Insel bietet noch viel speziellere Tierarten. Die meisten davon sind uns Europäern sogar gänzlich unbekannt! Sie ist nicht nur die viertgrößte Insel der Welt, sie beherbergt auch die größte Artenvielfalt innerhalb eines Landes – und das weltweit! Wer also schon afrikaerfahren ist und die klassischen Safari-Tiere gesehen hat, muss sich unbedingt auf eine Madagaskar Reise zur Entdeckungstour durchs Reich der Tiere begeben. Hier ein kleiner Einblick:
Die biologische Vielfalt Madagaskars ist wie gesagt eine der höchsten der Erde. Von rund 200.000 bekannten Tierarten auf Madagaskar sind über 150.000 endemisch. Mit „endemisch“ ist gemeint, dass diese Tiere dort ursprünglich zuhause sind und nirgendwo anders existieren. Die Artenvielfalt jeder einzelnen Tiergruppe ist wirklich enorm: Es gibt dort zum Beispiel mehr als 200 Frosch-Arten! Zum Vergleich: In ganz Europa sind es etwa 20. Nicht wenige davon kommen nirgendwo sonst auf der Welt vor.
Zu den bekanntesten Vertretern der besonderen Säugetiere zählen die Lemuren, die zur Gruppe der Halbaffen gehören und wirklich ausschließlich auf Madagaskar zu finden sind. Allein von den Lemuren gibt es ca. 100 verschiedene Arten, darunter sind der Aye-Aye, und die Kattas mit ihrem schwarz-weiß geringelten Schwanz die bekanntesten.
Zu den ältesten Säugetieren Madagaskars zählen die Tenreks. Sie sehen aus wie eine gute Mischung aus Spitzmaus, Igel und Otter und sind vor allem nachts aktiv.
Im Gegensatz zum afrikanischen Festland, wo sich auch für den Menschen gefährliche Raubtiere und Giftschlangen sehr heimisch fühlen, gibt es auf Madagaskar kaum gefährliche Tiere. Das größte madagassische Raubtier sind Fossas, eine Art Schleichkatze. Fossas sind größer als unsere Hauskatzen aber kleiner als Panther oder Leoparden, ihre größeren afrikanischen Verwandten. Außerdem sind auf Madagaskar noch einige, wenige Krokodile beheimatet, die allerdings auf Expeditionen meist nur noch unter kontrollierten Bedingungen zu finden sind.
Huftiere, außer den von Menschen eingeführten Rinder und Pinselohrschweinen, gibt es in Madagaskar keine. Dafür ist die Artenvielfalt an Nagetieren, Insekten, Chamäleons, Fledertieren und bunten Vögeln gigantisch.
Eins ist sicher: Bei einer Madagaskar Reise wird an jeder Ecke ein neues Tier darauf warten entdeckt zu werden und kein Zoo dieser Welt kann diese bunte Tierwelt übertreffen!