Haben Sie schon mal von der Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area – kurz KAZA – gehört?
KAZA ist mit 444.000 Quadratkilometern das zweitgrößte Landschutzgebiet der Erde. Nochmal zum Mitrechnen: wir sprechen von der Fläche Deutschlands plus ein Viertel mehr. Fünf Staaten, 36 Nationalparks und Reservate und 300.000 Elefanten teilen sich dieses Schutzgebiet.
Schon in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts hatten die Stammeshäuptlinge und Vertreter der beteiligten Länder Namibia, Angola, Botswana, Simbabwe und Sambia, die zündende Idee, ein länderübergreifendes Schutzgebiet zu schaffen, um Elefanten und anderen wandernden Tierarten ungehinderten Zugang zu ihren ehemaligen Verbreitungsgebieten zu ermöglichen. Tiere kennen keine politischen Grenzen. Durch Korridore zwischen bereits bestehenden Nationalparks und Reservaten sollten diese Grenzen aufgehoben und zu einem grenzenlosen Naturraum verbunden werden. 2011 wurde diese Vision durch einen Staatsvertrag zur Wirklichkeit.
Das Projekt ist nicht nur eine Chance für die außergewöhnliche Tierwelt, die vor dem Aussterben bewahrt werden soll. Es fördert auch das Zusammenleben von Mensch und Tier. Die Bewohner der Regionen profitieren von der intakten Natur. Sie werden am Tourismus beteiligt, so dass Armutsbekämpfung mit Naturschutz verbunden werden kann. Das Bewusstsein der Bevölkerung gegenüber der Tierwelt wird gestärkt. Ein Elefant ist lebend plötzlich mehr wert als tot. Bauern werden darin unterstützt, Elefanten von ihren Feldern mithilfe von Bienenstöcken, Elektrozäunen oder Chilibomben zu vertreiben. So kann der Wilderei wirksam entgegen gewirkt werden.
Es ist ein voneinander lernen und ein miteinander leben. Nicht nur Mensch und Tier werden hier vereint, nein – auch das Miteinander verschiedener Nationen und Stämme.
Einige der bekanntesten und großartigsten Nationalparks und Regionen Afrikas gehören zum KAZA-Schutzgebiet. Der Caprivistreifen in Namibia, der Chobe-Nationalpark in Botswana, das UNESCO-Welterbe Okavangodelta in Botswana ebenso wie die Viktoria-Fälle an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe. Eine unglaubliche Vielfalt der typisch afrikanischen Tierwelt, die größte Elefantenpopulation Afrikas, die letzten Nashörner, Zebras, Giraffen, Flusspferde, Raubkatzen, Erdmännchen und viele mehr erwarten den Besucher. Die Zeit kann man hier gerost hinter sich lassen und die Schönheit und Anmut der Tiere in ihrem natürlichen Habitat in Ruhe beobachten.
Für den Besucher bedeutet das KAZA-Naturschutzgebiet Ruhe, das Erleben einer ganz besonderen Atmosphäre und das Kennenlernen verschiedenster Lebensräume, das Bestaunen der Natur, das Genießen und Zurückkehren zu seinen eigenen Wurzeln.
Lesen Sie mehr über das KAZA-Schutzgebiet:
WWF – KAZA Schutzgebiet