Bolivien – hochgelegen, hochinteressant!

Bolivien
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Kennen Sie den größten Salzsee der Welt? Dieser ist ca. 12.000 Quadratkilometer groß und liegt etwa in 3.600 Meter Höhe und heißt Salar de Uyuni. In der Trockenzeit ist der See eine trockene Wüste, die durch die Helligkeit und die Farbenspiele nicht nur die Touristen fasziniert. Und das Wichtigste hätte ich beinahe vergessen, der Salar de Uyuni liegt in Bolivien mitten in Südamerika.

Dass La Paz auf einer Höhe von 3.200 bis 4.000 m Höhe die höchstgelegenste Hauptstadt der Welt sein soll, stimmt leider nur bedingt. Die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens ist nämlich Sucre auf 2.800 m Höhe. Aber wir wollen ja nicht kleinlich sein, immerhin ist La Paz der höchstgelegenste Regierungssitz der Welt.

Es lohnt sich, einmal einen Blick auf die Landkarte Boliviens zu werfen. Sie werden erstaunt sein über die Topografie des Landes. Im Altiplano, einer Hochebene auf 3.500 bis 4000 Metern Höhe, eingegrenzt von den Kordilleren der Anden, finden sich nicht nur fruchtbare Täler sondern auch die genannte Salzwüste Salar de Uyuni – die größte Salzpfanne der Welt. Ganz im Norden des Altiplano teilt sich Bolivien den bekannten Titicacasee, den größten See Südamerikas, mit Peru. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit und einer Höhenlage von 3.800 km ist die Luft dort besonders klar. Der nächtliche Sternenhimmel ist hier ein ganz besonders schönes Erlebnis. Richtung Osten fällt das Gebirge steil ab in das dünn besiedelte Amazonasgebiet, bis es schließlich in eine weite, landwirtschaftlich genutzte Ebene ausläuft.

Der höchste Berg Boliviens ist übrigens der Vulkan Sajama. Mit 6542 m ist er sogar höher als der Kilimanjaro (5895 m) – dem höchsten Berg Afrikas.

Einzigartig sind die Kultur und die Traditionen, die Bolivien verkörpert und wiedergibt. 60 Prozent der Bevölkerung sind Nachfahren der Ureinwohner – sogenannte Indígenas. Sie leben bis heute nach ihren alten Traditionen. Auf vielen Festen kann man sich von Musik, Tanz und Farben bezaubern lassen. Neben der Musik ist vor allem das Kunsthandwerk Boliviens bekannt. Es wird in den verschiedensten Farben gefertigt, vor allem die Strick- und Webwaren. Aber auch handgetöpferte Waren aus Keramik mit wunderschönen Ornamenten, die die Anden darstellen, oder auch Trinkgefäße aus Holz erfreuen die Liebhaber des Kunsthandwerks.

Die reichste Stadt der Welt liegt übrigens in Bolivien. Oder vielmehr: lag! Damals, als in der Stadt Potosi der „Cerro Rico“ – der Silberberg – entdeckt wurde. Edelmetalle machten die Stadt zur Schatzkammer. Aus dieser Zeit stammen wunderschöne Kolonialbauten mit mehr als 36 Kirchen.

Sieben UNESCO-Welterbestätten befinden sich in Bolivien. Darunter die Silberminen von Potosi und die Altstadt von Sucre. Die Andenhauptstraße Qhapaq Ñan, die bereits von den Inka genutzt wurde und der Nationalpark Noel Kempff Mercado mit seiner außergewöhnlichen Vielfalt an Lebensräumen und der damit verbundenen Biodiversität wurden ebenfalls von der UNESCO in das Welterbe aufgenommen.

Trotzdem Bolivien mit einer atemberaubenden Landschaft und kulturellen Höhepunkten aufwarten kann, ist es touristisch eher unbekannt. Schade, aber vielleicht ist das ja sogar ein Grund mehr, dem bezaubernden Staat im Herzen Südamerikas einen Besuch abzustatten.

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