Australien Reisebericht Darwin – Alice S.

Australien Reisebericht Darwin
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Reisebericht Australien. Von Darwin über’s rote Zentrum nach Perth
Teil 1: Darwin bis Alice Springs über Tanami Road

1. Tag: Ankunft in Darwin
Wir kommen so früh am Morgen in Darwin an, dass noch nicht mal die Bäcker geöffnet haben. Bis wir endlich einen Kaffee bekommen, haben wir schon den wesentlichen Teil von Darwin erkundet und festgestellt, dass das Städtchen mit seinen 120.000 Einwohnern recht übersichtlich ist. Also entspannen wir uns erst mal am Pool und holen den versäumten Schlaf aus dem Flugzeug nach.

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2. Tag: Darwin – Litchfield NP
Wir haben unser Fahrzeug mit ausreichend Lebensmitteln und Wasser bestückt. Kreuz und quer liegen Kartons, Dosen, Ausrüstung und Gepäckstücke. Unser 4×4 Bushcamper wird uns in den nächsten vier Wochen ein treuer Begleiter sein. Wir nehmen uns vor, das Chaos später aufzuräumen, jetzt starten wir erst mal durch zum Litchfield NP. Es ist Wochenende und ganz Darwin scheint sich hier um die kleinen Wasserlöcher zu versammeln. Es riecht nach Sonnencreme und Rauch. Auf einem abgelegenen Campingplatz richten wir uns in unserem zukünftigen Heim ein. In dem einzigen kleinen Raum, in dem wir für die nächste Zeit wohnen werden, organisieren wir nach Küche, Bad, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Dabei lernen wir gleich die erste Lektion: Niemals die Türen offen stehen lassen. Egal, wie heiß es ist! Nach nur wenigen Minuten ist die Decke des Fahrzeugs schwarz mit Fliegen. Die kleinen lästigen Biester greifen in Horden an und kriechen uns in Nasen und Ohren. Wir müssen unsere Steaks mit Nachdruck verteidigen. Für morgen müssen wir eine andere Lösung finden.

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3. Tag: Litchfield NP – Mary River NP
Die Darwiner sind wieder in Darwin. Der Park gehört uns heute ganz alleine. Wir teilen ihn gerne mit ein paar Kanguruhs, die vor unserem Camp den Rasen mähen. Was für ein netter Anblick gleich am Morgen. Wir starten mit einem Bad im erfrischenden Pool oberhalb eines Wasserfalls. Ganz oben in den Bäumen hat jemand seine Badehosen zum Trocknen aufgehängt, doch beim näheren Hinsehen bemerken wir, es handelt sich um Flughunde – und zwar Tausende. Das ist ja gruselig. Na hoffentlich kümmern die sich heute Nacht um die Fliegen.

Extreme Danger Krokodile
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4. Tag: Mary River NP – Kakadu NP
Auch heute beginnt der Tag mit einem Bad im Pool. Anschließend besuchen wir einen Aussichtspunkt und entdecken die ersten Krokodile. Doch der Höhepunkt des Tages ist eine Bootsfahrt auf dem East-Alligator-River. Die riesigen Ungetüme, die sich hier sonnen, lassen sich von unserem kleinen Boot nicht beeindrucken. Von jetzt an werden wir wohl nicht mehr so unbekümmert in die Pools springen. Ein Aboriginal-Guide erzählt uns in in ziemlich verschwommenem Englisch aber dafür recht anschaulich über das Leben und die Traditionen seiner Landsleute.

Aboriginie Malereien Kakadu Nationalpark
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5. Tag: Kakadu NP – Gumlum Falls
Auf den Spuren der Aboriginie-Kultur durchqueren wir den Kakadu-Nationalpark. Wir wandern durch rote Felsen, besichtigen die historischen Zeichnungen, besuchen Pools und halten Ausschau nach den grünen Riesen. Auf der Weiterfahrt entdecken wir ein paar Brumbies – die verwilderten Pferde. Wir campen an einem total idyllischen Pool bei Gumlum Falls. Aber nach unserer Begegnung heute morgen mit den Krokodilen ist uns gerade nicht nach Schwimmen zumute. Schade um den schönen Pool.

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6. Tag: Gumlum Falls – Katherine Gorge
Noch vor dem Frühstück und vor der großen Hitze des Tages unternehmen wir eine Wanderung hinauf auf den „Wasserfall“ der in den Pool mündet. Doch um diese Jahreszeit ist er nur noch ein dünnes Rinnsal. Oben erwartet uns ein traumhafter Pool und bestiiiiiimmt gibt es hier keine Krokodile. Wir stürzen uns gleich rein. Hier lässt es sich aushalten. Bis wir zurück am Camp sind haben wir Begegnung mit einer kleinen Schlange, einem Dingo und zwei Reisenden, die, wie wir sofort am Dialekt erkennen, aus unserem Nachbarort in Deutschland kommen. Wie klein doch die Welt ist.
Gegen Mittag erreichen wir Katherine Gorge. Auf einer Bootsfahrt durch die enge Schlucht lernen wir wieder viel über die Ureinwohner Australiens. Trotz der Krokodile dürfen wir hier im Fluss baden. Denn die Süßwasserkrokodile bedeuten offensichtlich keine Gefahr für die Menschen. Na hoffentlich wissen das auch die Krokodile.

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7. Tag: Katherine Gorge – Keep River NP
Wir begeben uns auf unsere erste richtig lange Fahrt von Kathrine zum Keep River Nationalpark. Die Strecke wechselt zwischen lockerem Buschwald und Steppe und ist eigentlich nicht sehr spannend. Da wir frische Lebensmittel nicht über die Grenze nach Westaustralien bringen dürfen, campieren wir hier auf einem völlig einsamen Campingplatz. Zum erstenmal benutzen wir unsere Buschdusche. Ein schwarzer Plastiksack mit einem kurzen Schlauch und einer Brause am Ende. Sind die drei Liter Wasser in der Sonne aufgewärmt, hängt man ihn kurzerhand an einen Baum und schon hat man die schönste Freiluftdusche, die man sich vorstellen kann. Nachts genießen wir einen fantastischen Sternenhimmel und die unglaubliche Stille.

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8. Tag: Keep River NP – Bungle Bungle
Der freundliche Officer an der Grenze nach Westaustralien findet keine verbotenen Lebensmittel mehr in unserer Küche. Klar, wir haben gestern alles aufgegessen. Neben einer Lebensmittelgrenze gibt es hier auch eine Zeitgrenze. Wir stellen die Uhr um 1,5 Stunden zurück und haben so mehr vom Tag. Im nächsten Ort füllen wir unsere Vorräte wieder auf und schrubben anschließend die 200 Km auf Teerstraße bis zu den Bungle Bungle Mountains runter. Als Fotomotiv dienen uns einige Boab Bäume, Road Trains und aufgeblasene, tote Känguruhs am Straßenrand. Die 53 km lange Zufahrtstraße zum Park ist gar nicht so schwierig wie befürchtet und so machen wir uns einen Spaß daraus, rauf und runter, herüber und hinüber, durch wasserführende Senken und eine fantastische Landschaft zu schaukeln. Am Ende erreichen wir ein einfaches aber hübsches Camp und freuen uns auf unsere tolle Buschdusche. Man wird eben bescheiden.

Bungle Bungle Nationalpark
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9. Tag: Bungle Bungle NP
Dank der Zeitverschiebung sind wir schon früh wach und nutzen die kühlen Stunden des Morgens. Die erste Wanderung führt in eine Felsschlucht zur „Kathedrale“. Ein riesiges kreisrundes Loch, fast wie eine nach oben offene Kuppel mit einem Pool. Ein Waran bewacht den Eingang zur Kathedrale. Schon von weitem können wir die bienenkorbförmigen Felsformationen der Bungle Bungles sehen. In der tiefstehenden Sonne leuchten sie dunkelrot. Wir erwandern das Flussbett und erkunden die schmale und kühle Echidna-Spalte und können uns gar nicht satt sehen. Es ist einfach unglaublich schön hier. Und wir sind mutterseelen alleine, keine Menschenseele weit und breit.

Tanami Road nach Alice Springs
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10. Tag: Bungle Bungle NP – Tanami Road
Schweren Herzens verlassen wir diese tolle Lanschaft und sind zwei Stunden später zurück zur Hauptstraße. Im etwas trostlos wirkenden Halls Creek füllen wir unsere Wasser- und Benzinvorräte auf. Jedoch nicht, ohne noch die ausdrückliche Warnung des Tankwarts entgegenzunehmen. Dieser ist sehr besorgt, weil wir uns für die Tanami Road nach Alice Springs entschieden haben. Auf den nächsten 1.200 Km durch die Tanami Wüste erwartet uns wirklich nichts außer menschenleerer Wüste. Es ist schon spät und nach 200 Km auf der Piste suchen wir uns einen geeigneten Lagerplatz. Nach wenigen Tagen haben wir uns gut eingelebt in unserem Bushcamper. Doch heute ist es sehr eng, weil sich 3 riesige Wasserkanister und ein Karton mit 30 Bierdosen den wenigen Platz streitig machen. Sie stehen sich gegenseitig im Weg und blockieren Durchgang und Schranktüren. Wir wissen uns zu helfen und reduzieren zuerst mal das Bier. Dann suchen wir einen Baum für unsere Buschdusche. Doch das ist gar nicht so einfach. Schließlich finden wir einen geeigneten Busch und wir können unseren roten Staubbelag vom Körper abwaschen. Die Fliegen nerven heute wieder ganz besonders. Wann wird man sich daran je gewöhnen?

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11. Tag: Tanami Road
Die Beschaffenheit der Straße wird immer schlechter. Üble Waschbrettpiste zwingt uns zu 40 Stundenkilometern. Der Blick nach vorne ist der selbe wie der nach hinten, nach rechts oder nach links. Die Landschaft scheint unendlich zu sein. Schnurgerade Straße durch lichten Busch. Keinerlei Anzeichen von Zivilisation. Keinerlei Abwechslung. Und trotzdem genießen wir die Strecke. Gegen Abend erreichen wir ein Gebiet, wo wir in der Ferne Buschfeuer erkennen können. Wir finden einen geeigneten Lagerplatz. Doch während wir die Gegend erkunden frischt der Wind auf und treibt eine riesige Rauchwolke vor sich her, genau auf unser Fahrzeug zu. Wir können bereits Flammen erkennen als wir den Wagen erreichen und dem Feuer entfliehen. 40 km später finden wir einen Platz, an dem bereits alles verkohlt und abgekühlt ist. Hier gibt es nichts brennbares mehr und so beschließen wir hier die Nacht zu verbringen. Es ist bereits dunkel und am Horizont können wir rundherum die hell auflodernden Buschfeuer sehen.

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12. Tag: Tanami Road – Alice Springs
Die ganze Luft ist voller Rußflusen, die sich mit dem roten Staub mischen. Die Strecke zieht sich über staubige Wellblechpiste dahin. Erst später erreichen wir dürres Farmland und treffen auf vereinzelte Kühe. Erste Anzeichen von Zivilisation. Nach über 1000 km und 17 Stunden Fahrt biegen wir in den Steward Highway ein. Auf der ganzen Strecke sind uns gerade mal 3 Road Trains begegnet. Sonst nichts. Aber trotz der Eintönigkeit ist es uns nie langweilig geworden. Die Zivilisation hat uns wieder. Es gibt Campingplätze, Waschmaschinen und Restaurants. Wir haben einiges zu organisieren und hier ist eine gute Gelegenheit dazu.

Ziel erreicht nach 1032 Kilometern Tanami Road
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Links zu den 3 Teilen vom Australien Reisebericht
Darwin bis Alice Springs, Tag 1-12
Alice Springs bis Esperance, Tag 13-22
Esperance bis Perth, Tag 23-29

Australien selbst erleben