Australien Reisebericht Alice Springs

Australien Reisebericht Alice Springs
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Reisebericht Australien. Von Darwin über’s rote Zentrum nach Perth
Teil 2: Alice Springs nach Esperance über Great Central Road

13. Tag: Alice Springs
Wir besuchen die berühmte „Scool of the Air“ und sind total beeindruckt über diese einzigartige und beispielhafte Lehrmethode. Der Ort Alice Springs ist eher ernüchternd. Wir schlendern durch die Straßen, bummeln durch Opal-Schmuckgeschäfte und die Souvenierläden, in denen ausschließlich Weiße Aboriginie-Kunst verkaufen. Auf dem Anzag Hill lassen wir den Abend ausklingen. Eine Regenfront zieht auf.

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14. Tag: Alice Springs – Ormiston Gorge
Die Stadt hat uns nichts weiter zu bieten und so verlassen wir sie in Richtung McDonnald Ranges. Auf dem Weg besuchen wir einige kleinere Schluchten und unternehmen eine Wanderung entlang des Ghost Gum Walks. Außer ein paar Felsenkänguruhs treffen wir auf niemanden. Die Billabongs (Wasserlöcher) sind auf Minigröße zusammengeschrumpft und ein Bad lohnt sich nicht mehr. Da zählen wir doch lieber noch ein paar Sterne am grandiosen südlichen Firmament.

Überschwemmte Straßen
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15. Tag: Ormiston Gorge – Rainbow NP
In der Nacht hat es geregnet und hier gibt es für uns nichts mehr zu tun und wir verlassen den Park. Soweit zumindest der Plan. Doch der Regen hat die Bäche anschwellen lassen und die Zugangsstraßen sind überflutet. Ein Bus blockiert eine Bachfurt. Es herrscht helle Aufregung. Doch wadentiefes Wasser ist für unseren tapferen 4×4 Pickup kein Problem. Obwohl es inzwischen aufgehört hat zu regnen, sind in der ganzen Gegend die Bachbetten vollgelaufen und blockieren die Straßen. Wir entscheiden trotzdem zum Kings Canyon zu fahren. Da wir die Strecke heute nicht mehr schaffen können, stranden wir nach übler Piste ungeplant im Rainbow Nationalpark. Doch wer hätte das gedacht. Am Abend kommt die Sonne heraus und wir bekommen ein Feuerwerk von bunten Farben an die angestrahlten Felsen präsentiert.

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16. Tag: Rainbow NP – Ayers Rock NP
Wir haben den Plan, zum Kings Canyon zu gelangen noch nicht aufgegeben und entscheiden uns für eine 120 km kürzere Variante. „Dry Weather Road“ steht auf einem Schild zu Beginn der Straße und gleich danach „100 km unsealed“. Na, das kennen wir ja schon. Also nichts wie los. Doch schon nach wenigen Kilometern geben wir entnervt auf. Von „Dry Weather“ kann ja keine Rede sein. Die ganze Piste ist aufgeweicht und voller tiefer Schlammlöcher. Dann also doch die längere Strecke. Am Straßenrand erkennen wir immer noch die hohen Wasserstände von gestern. Das Wasser scheint gar nicht zu wissen, wo es hinfließen soll. Es bleibt einfach auf den Ebenen stehen und bildet große, schlammige Pfützen. Die Bäche sind inzwischen zu beachtlichen Flüssen angestiegen. Wir quälen unser Fahrzeug tapfer durch die vielen Furten, die man bei trockenem Wetter nicht einmal bemerken würde. Und dann beginnt es auch noch heftig zu regnen. Vier km vor dem Nationalpark ist dann endgültig die Straße gesperrt. Na Prima. 500 km Umweg völlig umsonst. Wir suchen das Camp auf. Doch hinter der nächsten Kurve ist ein Kleinbus in einer Furt abgesoffen und läuft durch die Fenster voll. Die Insaßen sind alle rausgekommen und starren am anderen Ufer auf ihr Fahrzeug, das langsam davongetrieben wird. Wir verzichten auf ein ähnliches Abenteuer und kehren endgültig um. Der Kings Canyon ist damit gestrichen.

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Ayers Rock
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17. Tag: Ayers Rock NP
Irgendwo auf dem Weg zum Ayers Rock haben wir unser Lager aufgeschlagen. Es ist immer noch alles nass und ziemlich kalt. Ich erinnere mich an meinen letzten Aufenthalt hier. Da war es auch kalt und nass gewesen und unser Guide meinte ständig „you are so lucky“ so wenige Besucher würden den Ayersrock nass erleben. Na, ich hätte ihn jetzt gerne mal trocken und mit blauem Himmel erlebt. Aber das sollte noch kommen. Zuerst einmal versuchen wir „lucky“ zu sein und fotografieren den Felsen einmal rundherum in allen Schattierungen von silbergrau glänzend bis dunkelrot schimmernd. Und dann kommt endlich die Sonne heraus, die Wolken verziehen sich und er erstrahlt frisch gewaschen in seiner vollen Schönheit vor uns. Wir statten auch den Olgas einen Besuch ab und nachdem das Besichtigungsprogramm beendet ist begeben wir uns natürlich zum obligatorischen Sunset-Point um bei einer Dose Bier das Erglühen des Berges im Sonnenuntergang zu erleben.

Blick auf die Olgas
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18. Tag: Ayers Rock NP – Great Central Road
Wir stocken unser Lebensmittellager auf und brechen zur zweiten großen Wüstendurchquerung unserer Reise auf. Das Wasser ist abgelaufen und die Straße nach Westaustralien wieder geöffnet. Ein letzter Blick auf Uluru und Kata Tutja und dann biegen wir ab auf die Piste. Weitere Tausend Kilometer Wüste liegen vor uns. Landschaftlich ist es weit abwechslungsreicher als erwartet. Rote Dünen und Wüstenkasuarien-Wälder und im Hintergrund als nette Dekoration eine Bergkette. Es ist eine hübsche Landschaft. Hin und wieder entdecken wir einen kleinen Dornteufel mitten auf der Straße. Vereinzelt tauchen Kamele auf. Ein Dingo guckt uns neugierig nach und wir scheuchen ein rotes Riesenkänguruh auf. So wird es bis abends nicht langweilig als wir in einem Resort unser Lager aufschlagen.

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19. Tag: Great Central Road
Die endlose Weite wird durch eine rote Sandpiste durchschnitten auf der wir von Hügel zu Hügel reiten. Es sind Wolken aufgezogen und die Welt um uns herum erscheint noch karger als gestern. Nach einem 8 Stunden Fahrtag haben wir es fast geschafft. Noch eine Nacht verbringen wir in dieser Wüste, während der Regen auf unser gemütliches Heim tropft.

Dornteufel
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20. Tag: Leonora
Die Sonne ist frisch geputzt, der Himmel frisch gewaschen und wir beginnen den Tag ebenso mit einer frischen Buschdusche. Weiter geht es auf der Piste, die von nun an immer wieder die Farbe und damit auch die Beschaffenheit wechselt. Mal rot und furchtbar sandig und mal gelb und schrecklich holprig. Ein Dornteufel und eine Echse stellen sich als Fotomotiv zur Verfügung bevor wir sie von der Straße verscheuchen. Denn es liegen schon genügend tote Tiere herum. Insbesondes Känguruhs. Wir sehen weit mehr davon als lebende. Gegen Mittag erreichen wir den ersten trostlosen Ort Laverton und fragen uns, was die Menschen bewegt, hier zu leben. Was macht man hier den ganzen Tag? Ab hier gibt es wieder Teerstraße. 100 km durch Buschlandschaft. Dann erreichen wir Leonora. Eine alte Goldgräberstadt. In den Blechhütten befindet sich noch das Geschirr, die Kleidung und die komplette Ausrüstung der ehemaligen Bewohner. Als ob sie erst gestern alles Hals über Kopf verlassen hätten. Nur ein bisschen eingestaubt. Eine Schlange flüchtet sich unter ein Klavier. Na, das wollte heute sowieso keiner mehr spielen. Der Zahn der Zeit und der heiße Wüstenwind nagen hier an der Vergangenheit.

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21. Tag: Leonora – Norseman
Wir haben wieder die Grenze zwischen dem Northern Territory und Westaustralien überschritten und damit wieder 1,5 Stunden gewonnen. Obwohl es kaum Ortschaften gibt, sind erstaunlich viele Trucks unterwegs. Einer schleudert uns gleich mal einen Stein in die Windschutzscheibe, was diese nicht aushält und springt. Vielen Dank auch. Kalgoorlie erinnert schon mehr an eine Stadt. Zumindest kann man sich hier mit Lebensmitteln und Benzin versorgen.

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Wir halten an einer riesigen Tagebau-Goldmine. 3 km lang, 1 km breit und 300 m tief. 31 überdimensionale Lastwagen transportieren den Abraum heraus und jede Lastwagenladung enthält 12 Unzen Gold. Von oben betrachtet sieht das aus wie ein Spielzeugsandkasten. Ein beachtliches Schauspiel.
In Norseman haben wir für heute genug vom Fahren und erkunden die kulinarischen Schätze Australiens. Doch wir stellen einmal mehr fest, dass sich hier keine erwähnenswerte Esskultur entwickelt hat. Der Kaffee schmeckt nach angebrannter, wässriger Milch während die Muffins eher geschmacksneutral sind.

Weißer Sandstrand in Australien
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22. Tag Norseman – Cape-Le-Grand NP
Mit dem Erreichen von Esperance haben wir nach 7000 Kilometern den Kontinent von Nord nach Süd durchquert und den Ozean erreicht. Schon auf den letzten Kilometern hat sich das Landschaftsbild beträchtlich geändert. Getreidefelder und Weiden, Farmen und Weidevieh geben uns endlich wieder das Gefühl, dass auf diesem Kontinent doch Menschen leben. Und am Ende führt die Straße genau an den Strand, wo wir am Pier sitzen, Kaffee trinken und auf das glitzernde Meer hinaus schauen. Der Costal Drive führt von einem Traumstrand zum nächsten mit so wohlklingenden Namen wie „Lucky Bay“. Ein kräftiger Wind läßt die Brandung aufschäumen. Das Meer ist dunkelblau und der Sandstrand so strahlend weiß wie das australische Brot. Er ist so fein wie Puderzucker und knirscht sonderbar, wenn man darüber läuft.
Es ist Wochenende und die Australier sind wieder unterwegs. Und immer und überall haben sie ihr Boot dabei. Entweder auf dem Dach oder auf einem Hänger. Egal ob direkt an der Küste oder mitten im Roten Zentrum, wo es im Umkreis von 1000 km kein befahrbares Gewässer gibt. Das Boot muss mit. Man weiß ja nie.

Links zu den 3 Teilen vom Reisebericht einer Australienreise:
Darwin bis Alice Springs, Tag 1-12
Alice Springs bis Esperance, Tag 13-22
Esperance bis Perth, Tag 23-29

Australien selbst erleben