Eine Freundin hat mich eingeladen, sie für ein paar Tage in ihrem Haus am Gardasee zu besuchen. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, zumal mein letzter Urlaub am Gardasee schon einige Zeit vergangen ist. Mit einer guten Anfahrtsplanung schaffe ich es trotz stauverdächtigem Wochenende ohne Wartezeiten über den Brenner und habe nach 5,5 Stunden schon den ersten Blick auf den See. Die Anfahrt über die schmale Passstraße hinauf nach Tremosine ist so spektakulär, dass ich sie spontan “ die Achterbahn“ taufe. Von der Küstenstraße biegt man direkt in die Steilwand ab, durch einen Tunnel versteht sich, und schlängelt sich anschließend durch eine enge Klamm und mehrere unbeleuchtete Tunnel über 400 Höhenmeter hinauf nach Pieve. An der engsten Stelle, an der fast kein Sonnenlicht mehr durch die schmale Schlucht fällt, wird der Verkehr von einer Ampelanlage geregelt. Eine darauf folgende Schleife gibt den Blick auf die darunter liegende Straße frei.
Nach unzähligen Serpentinen und steilen Abschnitten erreiche ich mein Ziel und bin überwältigt vom atemberaubenden Blick über den Gardasee mit seiner mächtigen Kulisse des Monte Baldos genau gegenüber. Das hatte ich nicht erwartet. Und um noch eins draufzusetzen spannt sich nach einem kräftigen Gewitterregen ein unglaublich intensiver Regenbogen über den See.
Unzählige Wanderwege durchziehen die Wälder und Berge des Naturparks Alto Garda Bresciano im Hinterland. Markant und weithin sichtbar durchschneidet das Val die San Michele die Bergregion. Steile Felsgipfel ragen über 1900 Meter aus der imposanten Bergwelt.
Eine Herausforderung für Mountain-Biker ist der Tremalzo-Pass mit seinen 1800 Höhenmetern und bis zu 14 % Steigungsgrad. Einige Höfe bieten die Möglichkeit für Ausritte im Gelände. Es gibt unzählige Aktivitätsmöglichkeiten bei einem Urlaub am Gardasee. Und immer hat man atemberaubenden Blick auf den tiefblauen Gardasee und die steilen Berghänge.
An einer nahe gelegenen Almgenossenschaft decke ich mich mit italienischen Leckereien ein. Trinkjoghurt kann ich gleich direkt in den Becher abfüllen. Von hier wandere ich entlang des Rio San Michele und bin schon nach wenigen Minuten weg vom Trubel unterwegs auf stillen Pfaden durch den Wald. Ein Schmetterling begleitet mich ein Stück. Im Val di Negrini endet der Pfad für mich an einem hübschen Wildbach, umgeben von einer steilen Felskulisse. Wenn hier ein Bär aus dem Gebüsch brechen würde, würde mich das nicht überraschen. Tut er aber nicht.
Auf dem Rückweg passiere ich urige Bergdörfer, die sich abenteuerlich an den steilen Berg schmiegen. Manche Bauernhöfe haben eine Geschichte, die bis in das 14 Jh. zurück reicht.
Die dazugehörigen Kirchen erzählen ihre eigene kleine Geschichte. Auf den Sonnenterrassen der kleinen Kaffee-Bars schmeckt der Cappucchino ganz besonders gut. Hier könnte man ewig sitzen und den grandiosen Blick genießen. Balsam für die Seele.
Natürlich darf ein Besuch am See nicht fehlen. Ein gut begehbarer Wanderweg führt über eine steile Felswand hinunter nach Campione del Garda. Wem das Wasser im September zum Baden zu kalt ist, der kann immer noch die warmen Sonnenstrahlen am Strand genießen und den Kite-Surfern bei ihrem Spiel mit Wind und Wellen zusehen.
Am Abend werden am See nach und nach die Lichter eingeschaltet, bis die ganze Küstenlinie wie eine Perlenkette funkelt. Mit diesem Bild geht für mich dieser Urlaub am Gardasee zu Ende.
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