Malediven – Schatten im Paradies?

Malediven
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Wer an akutem Fernweh leidet und wer sich ein paar Euro zusammengespart hat, für den gibt es auf den Malediven paradiesische Aussichten. Gerade einmal etwa 144 Inseln der insgesamt 1200 Inseln sind überhaupt mit einem Hotel bestückt. Jede Insel beherbergt genau ein Hotel und dieses wiederum im weitläufigen Stil. Die Bungalows sind quer über die Insel verteilt zwischen den Palmen, absolute Ruhe ist Programm.

Doch die Malediven sind nicht nur vom steigenden Meeresspiegel verursacht durch den Klimawandel bedroht, sondern haben auch ein massives Umweltproblem, welches vom Tourismus noch befeuert wird. Die Resorts sollten die Fläche von 20 % der Inselfläche laut Gesetz nicht übersteigen, doch die Praxis sieht anders aus. Inseln und Privatflughäfen werden durch Ausbaggern und dem Auspumpen von Sand vergrößert, was große Schäden an den Riffen verursacht. Blöcke von Korallenriffen werden trotz Verbots immer noch zum Hausbau verwendet. Haie und standorttreue Fischarten werden rücksichtslos reduziert, ebenso wie die geschützten Schildkröten. Plastikabfälle landen entweder in einer Müllverbrennungsanlage oder im Meer. Umweltbewusstsein und Umweltschutz sind noch nicht in allen Köpfen angekommen.

Doch langsam setzt ein Umdenken ein. Die Natur und die Korallenriffe sind das wichtigste, was die Malediven dem Tourismus zu bieten haben. Manche Ferienanlagen und Resorts entwickeln inzwischen nachhaltige Konzepte. Auf die Einfuhr von Plastiktüten wurde ein Einfuhrzoll erhoben und jeder Gast muss eine Öko-Abgabe von sechs Dollar pro Nacht bezahlen. Einige Hotels haben dem Plastikmüll den Kampf angesagt und gehen mit gutem Beispiel voran. Dieselgeneratoren werden durch Solarzellen ersetzt, Trinkhalme aus Bambus verwendet und die Gäste gebeten, mitgebrachten Müll wie z. B. leere Batterien wieder mit nach Hause zu nehmen. Andere unterstützen Schutzprogramme für Meeresschildkröten oder die Aufforstung von Korallenriffen.

Wer nachhaltig reisen möchte, kann also bei der Auswahl des Resorts seinen Beitrag leisten und ein Hotel mit ökologischem Konzept wählen. Um die durch den Flug entstehenden Treibhausgase zu kompensieren gibt es bei verschiedenen Organisationen die Möglichkeit Klimaschutzprojekte zu unterstützen.

Es ist ein kleiner Anfang, aber es ist zumindest ein Anfang.

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