Ich liege auf meiner Koje und lasse mich langsam einlullen, vom leichten Wellengang des Katamarans. Genau auf der Höhe meines Kopfes befindet sich das Bullauge. Der Mond scheint mir ins Gesicht und bildet auf der Wasseroberfläche einen goldenen Streifen. Der Katamaran schaukelt beruhigend vor sich hin und ich genieße die Ruhe. Hier draußen, mitten auf dem Pazifik, 1000 Km vom ecuadorianischen Festland entfernt liegen die Galapagos Inseln.
Wir haben Kurs Nord gesetzt. Von der winzigen Insel Baltra einmal über den Äquator nach Genovesa. Menschen wohnen hier nicht. Nur Tiere. Und davon ziemlich viele. Vor allem Vögel. Und das erstaunliche ist: Sie ignorieren uns einfach. Als ob wir gar nicht da wären. Die Blaufußtöpel nisten mitten auf dem schmalen Pfad. Wir achten darauf, nicht auf sie zu treten.
Während unseres Landgangs hat es sich ein Seelöwe auf unserem Dingi bequem gemacht. Die Seelöwen sind so entspannt, dass man aufpassen muss, sich nicht darauf zu setzen. Sie sind natürlich geschützt, wie alle anderen Tiere auch, auf den Galapagos Inseln.
Auch die Hammerhaie, die wir bei unserem anschließenden Schnorchelgang sehen, gehören zu den geschützten Tieren. Sie erkennen uns nicht als Beute, oder sie schlafen, oder sie denken, wir wären auch geschützt – jedenfalls lassen sie uns in Ruhe.
Nach einer Wanderung auf einen Berg auf der winzigen Vulkaninsel St. Bartolomé und dem Lavastrom auf der gleich gegenüber liegenden Insel San Salvador, nehmen wir Kurs Süd zur Insel Islas Plazas.
Jede Insel ist anders. Auf dieser hier wärmen sich die fetten Leguane in den ersten Sonnenstrahlen des Morgens, um fit für den Tag zu werden. Die ganze Vegetation der kleinen Insel ist besteht aus prachtvollen bunten Portulakröschen. Dazwischen, man sieht sie kaum, fressen sich die ebenso farbenfrohen Leguane durch die wunderschönen Opuntien. Deswegen bilden die Kakteen hier so klassische Baumformen. Unten kahl und oben weit ausgreifend.
Ein weiterer heißer Wellenritt bringt uns in die ruhige Bucht von Santa Fé. Hier machen wir erst mal einen Schnorchelgang zusammen mit Seelöwen. Was für ein phantastisches Erlebnis. Die drolligen Kerlchen zeigen uns ihre kleinen Kunststücke und fordern uns anschließend auf, es ihnen gleichzutun. Doch leider sind wir nicht so geschmeidig wie sie…