Die Gebirgsgruppe der Karnischen Alpen liegen auf der Grenze zwischen Österreich und Italien. Während des ersten Weltkriegs verlief entlang der Karnischen Alpen die Front zwischen den beiden Staaten. Zahlreiche Spuren dieses fürchterlichen Gebirgskriegs sind noch heute hier noch zu finden. Tausende Soldaten fanden den Tod. Nicht nur durch feindlichen Beschuss, sondern vor allem auch durch Lawinen, Felsstürze, Abstürze, Erfrieren und Hunger.
Der Karnische Höhenweg ist Teil des „Friedenswegs“ der aus einstigen Frontwegen und Versorgungswegen zusammengefügt wurde, zum Gedenken an alle Opfer und mit dem Ziel, „Wege, die einst Fronten trennten, sollen heute verbinden“.
Der 155 Kilometer lange Fernwanderweg beginnt wahlweise in Sexten in Italien oder in Sillian in Österreich. Von beiden Orten gelangt man über den Berg Helm hinauf zur österreichisch-italienischen Staatsgrenze. Anfangs verläuft er zwischen dem österreichischen Osttirol und dem italienischen Südtirol, später dann zwischen Kärnten und Friaul-Venetien. Der Karnische Höhenweg ist in 9 bis 11 Tagen zu schaffen, je nachdem ob man bis Nassfeld oder bis Thörl-Maglern wandern möchte.
Die einzelnen Etappen sind aufgrund der Höhenmeter, Wegbeschaffenheit und Streckenlänge eine sportliche Herausforderung. Insgesamt sind über 8000 Höhenmeter im Aufstieg und 9.400 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen. Anspruchsvolle Gipfelbesteigungen können eingebaut werden. Der erste Teilabschnitt verläuft im hochalpinen anspruchsvollen Gelände, während der zweite Teilabschnitt über sanfte Berglandschaft mit weitläufigen Almwiesen führt. Für die Übernachtungen stehen Berghütten zur Verfügung.
Die Karnischen Alpen sind aber nicht nur historisch wichtig, sondern auch geologisch. Denn hier verläuft nicht nur die Grenze zwischen Österreich und Italien sondern auch die geologische Grenze zwischen Afrika und Europa. Hier stoßen die beiden tektonischen Platten zusammen, die für das Auffalten der Alpen verantwortlich sind. Aus diesem Grund gehören die Karnischen Alpen zu den interessantesten geologischen Regionen der Erde.
Neben der typisch alpinen Fauna und Flora die sich auf dem Karnischen Höhenweg findet, faszinieren außerdem die wunderbaren Ausblicke, die zahlreichen Bergseen und die Möglichkeiten Gipfel zu besteigen während man nie in ein Tal absteigen muss.