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Reisegeflüster Ausgabe vom April 2022
Liebe Reisefreunde,
kürzlich war ich wieder mal bei meinem Lieblingsgriechen zum Essen. Ein köstlicher Anlass, meine rudimentären Griechischkenntnisse und vor allem die vielen schönen Erinnerungen an die vergangenen Griechenlandurlaube aufleben zu lassen. Daran möchte ich Sie heute gerne teilhaben lassen. Oder noch besser: erleben Sie doch mittels einer Reise nach Griechenland Ihre zukünftigen schönen Erinnerungen einfach selbst!
Griechenland von seiner blau-weißen Seite: Santorini!
Kalispera! Ein Spätnachmittag im August in Griechenland: vor dem Kafenion in einem griechischen Bergdorf treffen sich die älteren Herren auf einen Schwatz. Sie sitzen auf unbequemen, mit Bast bezogenen Holzstühlen und spielen Tavli, ein beliebtes Brettspiel. Auf dem wackeligen Tischchen stehen kleine Tassen café ellinikos. Der Innenraum des Kafenions ist eher karg eingerichtet. Ein paar angeschlagene Tische, ein Ventilator rührt die Luft um, ein Fernseher kündigt den Wetterbericht an: Sonne und Hitze für die nächsten Tage. Die Alten bleiben gelassen. Das ist im August eben so. Siga, siga – langsam, langsam. Eine Einstellung, von der wir gerne ein bisschen mit nach Hause nehmen wollen.
Kulinarischer Abstecher nach Griechenland: Wer in Griechenland als Tourist einen Kaffee bestellt, wird in der Regel einen Instantkaffee serviert bekommen. Beim traditionellen Café ellinikos handelt es sich um einen Mokka in winzigen Tassen der inklusive des feingemahlenen, gerösteten Kaffeepulvers serviert wird. Besonders erfrischend an heißen Tagen ist der beliebte Frappé. Kalter Kaffee mit Eiswürfeln und einer festen Schaumschicht aus aufgeschlagener Milch. Genau wie der Café ellinikos wird der Frappé üblicherweise mit reichlich Zucker serviert. Wer es nicht so „glykos“ mag, bestellt seinen Kaffee „métrios“ also mittelsüß oder „sketos“ – ganz ohne Zucker.
Griechenland von seiner grünen Seite: Korfu!
Wenn es um Korfu geht, geht es mir wie der Kaiserin Elisabeth, der es dort so gut gefiel, dass sie sich sogar ein Schloss erbauen ließ. Ein Schloss habe ich zwar nicht auf Korfu aber auch bei mir war es Liebe auf den ersten Besuch. Die antike Stadt Korfu, auch Kerkyra genannt, hat eine bewegte Geschichte und gehört heute sogar zum UNESCO-Welterbe. Eine weitere Besonderheit Korfus sind die malerischen Olivenhaine, die der Insel ihre typisch blaugrüne Farbe geben. Im Schatten der bis zu 400 Jahre alten knorrigen Bäume kann man stille Wanderungen unternehmen, die gerne zu versteckten Badebuchten führen. Über allem thront der mächtige Pantokrator im Norden der Insel. Von seinem Gipfel auf 900 Metern Höhe hat man einen herrlichen Ausblick auf das nur 4 Km entfernt liegende Festland und natürlich weit über die ganze grüne Insel.
Kulinarischer Abstecher nach Griechenland: Eine Spezialität der Insel Korfu ist der Anbau und die Verarbeitung von Kumquat. Kum-was? Kumquat! Kleine zitrusähnliche Früchte, die mitsamt Schale und Kernen verspeist werden. Manchem Gaumen mag das etwas zu bitter erscheinen aber verarbeitet ist diese Frucht ein Gedicht. Auf Korfu gibt es kleine Manufakturen in denen die Miniorangen zu quietschorangfarbenen Likören, Marmeladen und Süßigkeiten verwandelt werden. Für Liebhaber von englischer Orangenmarmelade empfehle ich diese Kumquatmarmelade: 500 Gramm Bio-Kumquat, 5 Bio-Blutorangen, Gelierzucker. Die Kumquat werden durchgeschnitten und die Kerne entfernt. Danach die Früchte in hauchdünne Scheiben schneiden. Die Schale der Blutorangen in feinen Zesten abziehen und den Saft auspressen. Kumquat, Blutorangenschale und -saft zusammen mit der passenden Menge Gelierzucker einen Tag durchziehen lassen. Aufkochen und in Gläser abfüllen. Klingt mühsam, ist es auch, aber es lohnt sich alleine schon der Farbe wegen und vor allem wegen des köstlichen Geschmackerlebnisses!
Wenn einer eine Reise tut…: Odysseus und sein Königreich!
Der älteste und bekannteste Reisende Griechenlands war vermutlich Odysseus. Zehn Jahre irrte er durch das Mittelmeer und erlebte zahlreiche spannende Abenteuer, bevor er in seine Heimat Ithaka zurückfand. Heute ist es deutlich einfacher das ehemalige Königreich mit seinen schönen Nachbarinseln Kefalonia, Zakynthos und Lefkada zu erreichen. Griechisches Flair erlebt man in den zauberhaften Fischerdörfern Ithakas. Auf Lefkada eignen sich die kühlen Bergregionen ganz wunderbar zum Wandern. Tolle Strände und das „am meisten fotografierte Schiffswrack“ Griechenlands befinden sich auf Zakynthos. Die größte Insel des Quartetts ist Kefalonia. Neben Mirtos, dem „schönsten Sandstrand Griechenlands“, gibt es Naturphänomene wie die rätselhafte Meeresmühle zu bestaunen. Auf Kefalonia befindet sich übrigens eine bedeutende antike Grabstelle. Wer weiß, vielleicht ist es ja sogar die von König Odysseus.
Kulinarischer Abstecher nach Griechenland: Wer kennt ihn nicht, den Ouzo, der beim Griechen gerne als Aperitif serviert wird. In Griechenland selbst ist das eher unüblich. Da er laut Volksmedizin Magenkrämpfe verhindern soll, wird er eher zu kleinen fetthaltigen Speisen gereicht. Opaleszieren – was für ein schönes Wort – nennt man übrigens den Vorgang wenn der Ouzo beim Vermischen mit Wasser oder Eis eine milchige Farbe annimmt. Den charakteristischen Anisgeschmack des Ouzos kann man lieben, muss man aber nicht. Geschmacksache eben! 40 Vol.-% Alkoholgehalt hat das traditionelle Getränk übrigens. Na dann, Gia mas!
Von Griechischen Göttern und ihren Streichen!
Haben Sie sich schon mal mit der griechischen Mythologie befasst? Und sind Sie auch hin und wieder ins Schmunzeln gekommen angesichts der Streiche, die sich die Götter gegenseitig spielten? Überlegen Sie es sich gut, ob Sie Athene herausfordern, sonst enden Sie womöglich wie Arachne als Webspinne. Und nehmen Sie sich in Acht, wenn Sie keine Lust auf eine Hochzeitsfeier haben, sonst könnte es Ihnen wie Chelone ergehen, die partout nicht zur Hochzeit von Zeus und Hera gehen wollte. Ein Affront! Um sich zu drücken ging sie so langsam, dass sie auf jeden Fall zu spät kommen würde. Doch der Schwindel flog natürlich auf und zur Strafe wurde sie in eine Schildkröte verwandelt. Jetzt muss sie zeitlebens langsam gehen. Fies ist auch die Geschichte von Kassandra, der die Gabe des Weissagens gegeben wurde, allerdings mit dem Haken, dass ihr niemals jemand glauben sollte. Kennen Sie auch die ionische Redewendung „das Seil des Oknos flechten“? Der Greis Oknos musste auf immer und ewig ein Seil aus Binsen flechten, dessen fertiges Ende dann jedes Mal von einer Eselin gefressen wurde. Genauso frustrierend ist die Arbeit der Danaiden, die Wasser in ein löchriges Fass schöpfen mussten. So könnte man beinahe endlos fortfahren mit dem Schabernack der Götter. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, kommen Sie mit auf eine Studienreise zu den antiken Stätten und geheimnisvollen Orten wo sich die Mythen der Götter verstecken!
Kulinarischer Abstecher nach Griechenland: Was den Göttern Ambrosia war, ist den Griechen das Olivenöl, welches ihnen übrigens von der Göttin Athene geschenkt wurde. Der Mythologie zufolge kam es zwischen Poseidon, dem Gott der Meere, und Athene, der Göttin der Weisheit, zu einem handfesten Streit um die Herrschaft des Reiches Attika. Gottvater Zeus höchtselbst entschied, dass das Reich dem zugesprochen werden soll, der den Menschen ein Geschenk von unvergänglichem Wert bereiten könne. Auf dem Felsen der Akropolis wurde der Wettbewerb ausgetragen. Poseidon stieß seinen mächtigen Dreizack in den Felsen aus dem sogleich eine kräftige Quelle frischen Bergwassers hervorsprudelte. Doch Athene wusste ein noch besseres Geschenk und pflanzte dem attischen Volk einen Olivenbaum. Der Olivenbaum erwies sich als so vielseitig nutzbar, dass er die Bewohner Attikas ernähren konnte. Noch heute trägt die Hauptstadt Attikas den Namen der Siegerin aus diesem Wettbewerb.