„Bei einer Sommersonnwende erreicht die Sonne im Lauf eines Sonnenjahres den größten nördlichen Abstand vom Himmelsäquator. In diesem Augenblick kehrt die Sonne ihre durch die Schiefe der Ekliptik bewirkte Deklinationsbewegung um und nähert sich wieder dem Himmelsäquator.“ – soweit Wikipedia zum Suchbegriff „Sonnenwende“.

Den Skandinaviern ist das herzlich egal. Sie würden zur Sommersonnwende am liebsten die ganze Nacht durchfeiern – wenn sie denn eine Nacht hätten. Aber warum sollte man auch schlafen, wenn es nicht mal richtig dunkel wird. Also feiern sie einfach das ganze Wochenende durch. Die Feiern zur Sommersonnwende um den 21. Juni eines jeden Jahres gehören zu den ältesten Brauchtümern der Welt. Die Norweger und Finnen zünden große Feuer an, um die Hexen und böse Geister zu vertreiben. Die Isländer treffen sich jährlich in den Tälern des Hochlands um dort ausgiebig zu feiern und das legendäre Mittsommernachtsfest der Schweden kennen wir inzwischen aus der Werbung eines bekannten Möbelherstellers.

Übrigens entlang des Polarkreises wird es sogar von Anfang Juni bis Ende Juli gar nicht richtig dunkel. Stattdessen lässt die niedrig stehende Sonne die Landschaft in einem fantastischen goldenem Licht erstrahlen.

Auch in Deutschland gehören Sonnwendfeiern zum Brauchtum. Der Johannistag am 24.06. geht zurück auf die Geburt von Johannes des Täufers und steht in den Ritualen in engem Zusammenhang mit der Sonnenwende. So werden in diesem Zeitraum vielerorts Johannisfeuer bzw. Sonnwendfeuer entzündet.

Seit mehr als 200 Jahren wird im Tannheimer Tal in Österreich der Brauch  der Herz-Jesu-Feuer gepflegt. Mit tausenden von Fackeln und Öllichtern werden überall im Tal auf den steilen Hängen der Berge und entlang der Gipfelgrate religiöse Symbole gezeichnet.

Auch für Gärtner ist die Sonnwende bzw. der Johannistag eine Markierung des Gartenjahres. Ab diesem Tag wird das Ernten von Spargel und Rhabarber eingestellt. Außerdem wird das Johanniskraut geerntet, das für zahlreiche Heilzwecke verwendet wird. Die Johannisbeeren sind reif und spätestens jetzt wird das Heu geerntet – der Johannischnitt.