Die älteren unter uns erinnern sich noch: es gab eine Zeit vor E-Mail und SMS, vor Facebook und Whatsapp, vor Handy und Skype – ja sogar ganz und gar ohne Internet, WLAN und WIFI.
Die jüngeren unter uns fragen sich nun: wie ist das denn gegangen? Wie konnte man sich denn damals austauschen, wie verabreden? Das muss ja schon ewig her sein!
Kommunikation hat auch früher stattgefunden. Vielleicht nicht ganz so einfach wie heutzutage aber dafür auch nicht ganz so oberflächlich. Es gab bestenfalls öffentliche Telefonzellen, Briefpost und Faxe.
Wer sich damals auf Weltreise begab, ließ sich die Nachrichten seiner Angehörigen zu vorher festgelegten Postämtern (GPO – General Post Office) auf der ganzen Welt zusenden, wo sie „poste restante“ bis zur Abholung durch den Empfänger gelagert wurden.
Wer Reisebekanntschaften wieder treffen wollte, hinterließ eine handgeschriebene Notiz am schwarzen Brett einer Herberge, in der Hoffnung, dass der Betreffende diese dort finden würde.
Nachrichten dauerten damals einfach ein bisschen länger und kosteten richtig Geld aber das machte sie auch wertvoller und langlebiger.
Flugtickets und Visa konnten nicht einfach über das Internet gebucht werden, sondern mussten vor Ort über ein Reisebüro oder direkt bei einer Botschaft beantragt werden. Da konnte die Ausstellung eines Visums bei der Botschaft in Bangkok schon mal eine Woche dauern, und man musste mehrfach persönlich erscheinen. Mit entsprechendem Bakschisch und etwas Glück bekam man den Stempel vielleicht etwas schneller in den Pass gedonnert.
Die Planung der Reiseroute erfolgte nicht über Informationen aus dem Internet, sondern über Informationen aus Reiseführern in Buchform. Meistens in Englisch. Informationen über Busverbindungen und Bahnhöfe musste man sich mühsam erfragen. Und damit man nicht stapelweise Bücher herumschleppen musste, hat man sie am jeweiligen Ort mit anderen Reisenden einfach ausgetauscht. Am wertvollsten waren jedoch die Tipps, die man von anderen Reisenden bekommen hat.
Es gab noch keine Digitalkameras. So schleppte man bei einer längeren Reise haufenweise belichtete und unbelichtete Filmröllchen mit sich herum. Die Bilder konnte man dann erst zuhause entwickeln und ansehen. Außer man riskierte es, sie gleich vor Ort bei einem Fotoservice entwickeln zu lassen.
Die Bezahlung mit Kreditkarten war in Asien weitgehend unbekannt und man reiste mit versicherten Travellerschecks, mit denen man die Reisekasse immer wieder mit Bargeld der jeweiligen Landeswährung aufzustocken konnte.
Klingt wie eine Geschichte aus den Zeiten Marco Polos? Nein, so lange ist das noch gar nicht her.
Vor 20 Jahren, 1996 bis 1997, reiste diese Weltenbummlerin alleine mit dem Rucksack durch Asien und Australien. Von ihren Empfindungen und Erfahrungen erzählt sie in ihren Briefen, die sie damals an ihre Familie nach Deutschland schickte. Sie sind nicht nur spannend zu lesen, sondern geben auch einen schönen Einblick, wie es ausgesehen haben muss, das Reisen vor dem Zeitalter des Internets.