Amish: Ein interessantes Volk in den USA!

Amish
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Im Herzen der östlichen USA lebt eine besondere und gar einzigartige Gemeinschaft: Die „Amish“, benannt nach ihrem Gründer Jakob Ammann! Die Amish sind eine christliche Gemeinschaft die nach strengen Regeln und Worten der Bibel lebt. Sie sind grundsätzlich sehr einfache Leute und leben komplett anders als die restlichen Amerikaner oder auch Europäer.
Amish fahren Kutsche statt Auto, sie tragen keine Hosen mit Reißverschlüssen und erst recht keine Jeans. Sie sind stark mit der Landwirtschaft verwurzelt, vom Kühe melken bis zum Mais mahlen. Man könnte meinen die Zeit sei hier stehen geblieben. Aber sie leben freiwillig wie vor 300 Jahren! Stolze 250.000 Amish gibt es aktuell. Das Zentrum der Amish bildet Lancaster County im US-Bundesstaat Pennsylvania. Der Rest verteilt sich auf die US-Bundesstaaten Ohio und Indiana.

Die Amish stammten ursprünglich aus der Schweiz, bevor sie nach Amerika auswanderten. Ihre Sprache ist ein eigener Deutsch-Dialekt, das sogenannte Pennsylvania-Deutsch, mit englischen Einflüssen. Amish kleiden sich verglichen zur heutigen Zeit sehr altmodisch. Die Frauen gleichen einer Magd, die Haare in der Mitte durch einen Scheitel geteilt und streng zu einem Dutt zusammengeknotet. Hinzu kommt eine klassische weiße Haube und ein knöchellanges Kleid, bedeckt durch eine Schürze. Das wichtigste Accessoire der Männer ist ihr Strohhut.

Zudem leben sie komplett ohne das in unseren Augen unentbehrliche Internet und ihre Höfe und Häuser schließen sie nicht an das Stromnetz an, weil sie unabhängig sein möchten. Der größte Luxus ist eine Melkmaschine, das war es dann aber auch schon. Eigene Kirchen hat das „interessante Völkchen“ jedoch nicht, denn die Mitglieder feiern am liebsten in privater Atmosphäre abwechselnd bei jedem zu Hause den Gottesdienst.

An den Wochenenden kommen dann auch gerne die Touristen zu Besuch und schauen sich das lebende Freilichtmuseum an. Sie wollen die in der Zeit zurück versetzten Menschen bestaunen, einmal eintauchen in eine komplett andere Welt. Was sich anfühlt wie ein Filmdreh oder Teil eines Themenparks ist hier aber das ganze normale Leben. Oft werden auch Übernachtungsmöglichkeiten direkt auf den Amish-Bauernhöfen angeboten.

Die Amish haben keine Versicherungen für ihr Hab und Gut und auch keine medizinische Absicherung. Jede Hilfe von außen wird abgelehnt. Was fast schon nach einer Sekte klingt, ist jedoch eine freie Entscheidung: Jeder Amish darf für 2 Jahre das „freie Leben draußen“ ausprobieren und danach wählen, ob er bleiben oder gehen möchte. Die meisten Amish sind jedoch einfach so aufgewachsen und können sich ein „normales“ Leben, wie man es hier bezeichnen würde, gar nicht vorstellen. Ihr Leben ist geprägt von Demut und Bescheidenheit.

Amish zu sein ist eine Lebensüberzeugung! Und dennoch ist diese Lebensweise nicht ganz folgenlos. Durch ihre selbst gewählte Isolation vermehren sich die Amish hauptsächlich durch die eigenen Reihen, was zu einer über drei Jahrhunderte praktizierten Inzucht führte und wodurch die Religionsgemeinschaft natürlich leidet.

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