Valle Maira – Geheimtipp für Wanderliebhaber

Valle Maira
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Nach dem französischen Vorbild wurde in den 1980-er Jahren ein 1000 km langer zusammenhängender Wanderweg von den Walliser Alpen bis nach Ligurien am Mittelmehr eröffnet. Auf den Grande Traversata delle Alpi (GTA) kann man die Westalpen durchqueren, zu denen auch das landschaftlich reizvolle Valle Maira gehört. Die Routenführung vorbei an glasklaren Bergseen, durch alte Bergdörfer mit traditionellen Tavernen und der Blick auf zahlreiche 3000er-Gipfel, machen den wenig begangenen Fernwanderweg zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.

Durch die Erschließung des GTA, hat sich das Valle Maira zu einem Wanderparadies entwickelt. Inzwischen gibt es auch im Valle Maria über 200 km markierte Wanderwege zwischen 600 bis 2700 m Höhe. Gastfreundschaft und die exzellente okzitanische Küchen werden auf den Lodges und Unterkünften traditionell gepflegt.

Das Tal selbst ist etwa 50 km lang. Der in den Westalpen liegende Teil des Alpenhauptkamms teilt nicht nur die Grenze zwischen Italien und Frankreich, sondern bildet auch eine Wasserscheide. Am weithin sichtbaren Wahrzeichen des Piemonts, dem 3800 m hohen Monviso, entspringt die Quelle des Pos der in Westostrichtung bis zur Adria fließt.

In dem relativ kleinen Gebiet des Tales finden sich verschiedenste Gesteinsarten und geologische Formationen. Das Landschaftsbild ist von einer jahrhundertealten landwirtschaftlichen Nutzung geprägt. Auf der sonnigen Seite des Tals finden sich Äcker und Wiesen, dünne Besiedelung und auf der schattigen Seite des Tals dichte Bewaldung. Im Tal werden Obst, Haselnüsse, Kiwi und Wein angebaut.
Im Sommer wird das Vieh auf die Almen getrieben und deren Milch zu herzhaftem Käse verarbeitet.

Sämtliche Alpentiere kommen im Valle Maira vor. Hirsch, Reh, Gämse, Steinbock, Adler und Bartgeier. Auch der Wolf ist vom benachbarten französischen Nationalpark wieder zugewandert. Zum Schutz der Schafe und Rinder werden Hütehunde eingesetzt.

Von der Seite des Tourismus her gesehen, galt das Valle Maira lange Zeit als das „schwarze Loch“ Europas. Wobei man eher von einem „weißen Fleck“ auf der Landkarte sprechen sollte. Dadurch blieb die Region touristisch unverbraucht, was sich jetzt als großer Vorteil herausstellt. Sanfter Tourismus und Nachhaltigkeit sind ein wesentliches Merkmal für die Neuauflage des Tourismus‘ im Valle Maira. Seit das Tal als Wanderregion entdeckt wurde, hat sich der Abwanderungsgrad umgekehrt. Verlassene Bergdörfer werden nach und nach wiederbelebt und zu einmaligen Unterkünften und Restaurants mit umwerfender Aussicht umgebaut. Es ist also auch ein Perspektive für junge Leute, in ihrer Heimat Arbeit zu finden.

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