Sri Lanka, einst unter dem Namen Ceylon bekannt und östlich der Südspitze des Indischen Subkontinents zu finden, boomt zurecht als beliebtes und ausgesprochen vielseitiges Urlaubsland, das Kultur, Natur und traumhafte Strände miteinander vereint. Und so kommt hier nicht nur der „Spartentourist“ auf seine Kosten, sondern Kultur- und Archäologie-Interessierte ebenso wie Natur- und Tierliebhaber und Strandurlauber. Welche Highlights darf man nun aber während eines Aufenthaltes in dem Land, das in etwa so groß wie Bayern ist, auf gar keinen Fall verpassen? Zugegeben, es gibt eigentlich so viele sehenswerte Spots anzusteuern, dass die vorhandene Urlaubszeit womöglich nicht ausreicht und man zwangsläufig die Qual der Wahl hat. Damit Sie aber bei der Entscheidung aus dem Vollen schöpfen können, sollen im Folgenden unsere 12 Sri Lanka-Höhepunkte in alphabetischer Reihenfolge porträtiert werden.
Adams Peak
Der Adams Peak ist ein Wallfahrtsort für viele Gläubige, die ab Einbruch der Dunkelheit über eine 4.500 Stufen fassende Treppe auf den Berg gehen, um oben einen 150 cm langen und 70 cm breiten Fußabdruck zu bewundern. Je nach Glaubensrichtung wird der Abdruck Buddha, Shiva oder Adam zugeordnet. Nach dem buddhistischen Glauben der Singhalesen wird eine Frau, die den Berg besteigt, in ihrem folgenden Leben als Mann wiedergeboren.
Anuradhapura
Die ehemalige singhalesische, zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende Königsstadt im Norden der Insel ist DAS buddhistische Pilgerziel. Auf einer Fläche von nur 3 km² ist an diesem Ort das kulturelle und religiöse Erbe des Landes versammelt. Im Besonderen wird hier der Sri Maha Bodhi, der mit 2000 Jahren älteste Baum der Welt, anvisiert, welcher ein unmittelbarer Ableger des Bodhibaums ist, unter dem Siddharta einst Erleuchtung fand. Das umgebende Gelände ist geprägt von Klosterruinen, Palästen und Tempeln – hier wird die tausendjährige Bedeutung der Stadt als singhalesisches Zentrum der Macht sehr anschaulich.
Felsentempel von Dambulla
Diese fünf Höhlentempel beherbergen zahlreiche Fresken und Gravierungen sowie einen 14 m großen Buddha. In der größten und prächtigsten Höhle sind ganze 150 Gottes-Statuen in Lebensgröße zu sehen. Die Anlage entstand 104 v. Chr., als König Valagama Bahu sich in der misslichen Lage befand, vor den indischen Besetzern aus der Hauptstadt Anuradhapura zu fliehen. Er floh daraufhin in das 100 m hohe Felsmassiv und blieb dort für 14 Jahre.
Galle Fort
Eine charmante Altstadt im Süden Sri Lankas ist ein weiterer Anziehungspunkt für ausländische Gäste. Die Niederländer bauten hier die Straßen und Gebäude, die Einheimischen gaben ihnen Farbe und Stil. Herausgekommen ist ein architektonisches Juwel, das man gesehen haben sollte. Kleine stimmungsvolle Geschäfte, Kunstgalerien, Kuriositätenläden, Boutique-Cafés und Restaurants laden an diesem Ort zu ausgiebigem Verweilen ein. Und hier kann man nicht nur hervorragend Souvenirs erstehen, sondern ebenso gut Gewürze, Kleidung und vieles mehr.
Kulturhauptstadt Kandy
Die kulturelle Hauptstadt und letzte Königsstadt Sri Lankas ist Kandy. In einem der dort befindlichen Tempel befindet sich ein Zahn, der angeblich von Buddha persönlich stammt. Die Singhalesen betrachten Kandy als die heiligste Stätte der Insel. Besucher erfreuen sich auch an der lebendigen Altstadt, dem malerischen Milchsee (Kandy Lake), einigen Museen und an Botanischen Gärten, die definitiv einen Abstecher wert sind.
Pidirungala-Felsen
Der 200 m hohe Pidirungala ist deutlich weniger besucht als sein 1 km entfernt liegender Nachbarfelsen Sigiriya und war vermutlich der Palast des Königs Kassapa. Er war vor 2.000 Jahren ein Rückzugsort buddhistischer Mönche, am Fuße des Bergs gibt es ein Kloster. Der Fels an sich ist sicher nicht so fotogen wie sein Nachbar, von oben hat man allerdings einen einmaligen Blick auf den Sigiriya Rock. Um auf den Gipfel des Felsens zu gelangen, muss man allerdings klettern.
Polonnaruwa – Ruinen der alten Königsstadt
Polonnaruwa befindet sich am 2.500 Hektar großen Stausee Parakrama Samudra, der einst von König Parakrama Bahu I. angelegt wurde. Die hier zu bestaunenden Sehenswürdigkeiten gehören zu den bedeutendsten und meist besuchten in Sri Lanka. Auf dem weitläufigen Gelände findet man riesige Stupas, Parkanlagen und beeindruckende Tempel, die von der einstigen Bedeutung Polonnaruwas erzählen. Die heiligen buddhistischen Stätten darf man nur ohne Kopfbedeckung und ohne Schuhe betreten. Das vor Ort befindliche Museum gibt einen sehr guten Überblick über die Geschichte Polonnaruwas.
Sigiriya Löwenfels
Ein faszinierendes Mysterium bietet der 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Sigiriya Rock. Ganze 370 m ragt der urtümliche Monolith in den Himmel – dementsprechend ist die Aussicht, ist man erst einmal durch die symmetrisch angelegte Parkanlage mit dem Lust- , Felsen- und Terrassengarten, der Löwenterrasse mit dem Löwentor und ihren mächtigen Löwenpranken rechts und links des Eingangs zum königlichen Palast oben angelangt. Für die letzten Treppenstufen bis zum Gipfel sollte man möglichst schwindelfrei sein. Eine Wendeltreppe führt unterwegs zu einem Felseinschnitt, in dem die berühmtesten Wandmalereien Sri Lankas beherbergt sind: Die bunten, aus dem 5. Jahrhundert stammenden Felsenmalereien der Wolkenmädchen.
Sinharaja Forest
Den im Südwesten Sri Lankas anzutreffenden Sinharaja Rain Forest, ebenfalls dem UNESCO Weltnaturerbe zugehörig und über 100 km² groß, erkundet man mit einem Guide. Während der mehrstündigen Wanderung durch den letzten großen zusammenhängenden Regenwald der Insel bieten sich immer wieder schier atemberaubende Ausblicke, welche an Exotik, Artenvielfalt und Schönheit ihresgleichen suchen.
Teeplantagen im Hochland
Sri Lankas Hochland war einst mit dichtem Dschungel bedeckt. Dann kamen die Briten auf die Insel, holzten den ganzen Urwald ab und verwandelten die Berge in eine große Teeplantage. Im zentralen Hochland liegen die drei wichtigsten Teeanbaugebiete Dimbula, Nuwara Eliya und Uva. Mittlerweile ist Tee aus Sri Lanka weltbekannt und das Land gehört zu den wichtigsten Tee-Exporteuren überhaupt. Der Besuch einer Plantage ist nicht nur für Teetrinker absolut lohnenswert und sollte auf einer Insel-Rundreise keinesfalls fehlen.
da Walawe Nationalpark
Man mag vielleicht an Ostafrika denken, wenn man das weitläufige Grasland am Uda Walawe im Inselsüden besucht. Der Nationalpark, einer der größten und bekanntesten Sri Lankas, verläuft rund um den Uda Walawe-Stausee. Wasserbüffel, Mähnenhirsche, Krokodile sowie eine Vielzahl an Vögeln und Elefanten sind hier zu bestaunen. Etwa 4.000 Elefanten gibt es im Land insgesamt, rund 10% davon leben in diesem Nationalpark. Der größte Teil der Landschaft wird von Grasland und Dornstrauchsavannen geprägt. Deshalb lassen sich im Vergleich zu anderen Nationalparks die Tiere wesentlich leichter erspähen.
Yala Nationalpark
Dieser Nationalpark im Südosten von Sri Lanka erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit und wird dementsprechend stark frequentiert. Nicht nur Krokodile, Elefanten, Bären, Mungos, zahlreiche Affen und Leoparden sind hier zu erleben, der Park wartet auch mit landschaftlichen Besonderheiten wie Dünen, Lagunen, Bäumen, Büschen, Felsen und Ebenen auf und bietet damit ein einzigartiges Gesamtambiente. Es gibt die Möglichkeit, eine Safari am Morgen oder am Nachmittag vor Sonnenuntergang zu buchen.
Dies ist nur ein Querschnitt der Fülle an Kultur, Natur und Abenteuer, die die oft als „Stück vom Himmel“ bezeichnete Insel im Angebot hat. Zudem ist Sri Lankas Küche ein kulinarischer und dabei erschwinglicher Genuss, die Unterkünfte sind reichlich und ebenfalls günstig, man begegnet freundlichen, aufgeschlossenen Menschen und die Infrastruktur bietet ideale Bedingungen für Globetrotter. Eine ganze Menge an Argumenten also, Sri Lanka, die Perle im Indischen Ozean einmal zu bereisen!