Reisemedizin: Gesund auf Reisen

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Gesund auf Reisen – Reisemedizin

Hygiene
Auf Reisen in fernen Ländern lauern Keime, die wir bestenfalls vom Hörensagen kennen aber keinesfalls näher kennenlernen möchten. Um sie uns vom Leib zu halten sind eigentlich nur wenige Vorbeugungsmaßnahmen notwendig. Wir haben hier für Sie die wichtigsten Tipps zur Reisemedizin zusammengefasst:

Händewaschen! So oft wie möglich und mit Seife. Vor allem dort, wo viele Menschen unterwegs sind. An Flughäfen, auf Märkten, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Restaurants…
Zusätzlich kann man ein desinfizierendes Handwaschgel in der Tasche haben, für den Fall, dass es keine Möglichkeit zum Händewaschen gibt oder einfach so für zwischendurch. Ebenso nützlich sind desinfizierende feuchte Tücher.

Toilettenpapier ist auch im 21. Jahrhundert noch in vielen Regionen der Welt unbekannt. Bestimmt ist in Ihrem Gepäck Platz für diese unverzichtbare Rolle.

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Beim Metzger in Nepal

Fleischkonsum eindämmen. Gerne streifen wir im Urlaub durch exotische Märkte und staunen über Ziegen- oder Rinderhälften, die tagelang ungekühlt herumhängen. Und am Abend setzen wir uns ins Restaurant oder Hotel und essen dort lokale Spezialitäten. Haben Sie sich noch nie gefragt, woher dieses Fleisch auf Ihrem Teller kommt und wie es gelagert war? Vielleicht ist es Ihnen möglich, in einem solchen Land auf Fleischkonsum zu verzichten. Vertrauen ist zwar gut, aber die Gesundheit ist wichtiger, oder?

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Obst und Gemüse

Früchte waschen. Probieren Sie doch stattdessen lieber die schönen exotischen Früchte- und Gemüsesorten Ihres Reiselandes. Natürlich nur gründlich gewaschen (mit Trinkwasser aus der Flasche), geschält oder vollständig gegart.

Trinkwasser. Und wenn wir schon beim Thema Trinkwasser sind. Wir müssen es sicher nicht erwähnen, tun es aber trotzdem. Wenn Sie nicht sicher sind, ob das Leitungswasser in Ihrem Urlaubsland unbedenklich ist, meiden Sie es einfach. Es gibt überall sauberes Trinkwasser zu kaufen.
Und lassen Sie die Finger von rohen Säften und Eiswürfeln oder Speiseeis.
Wohlgemerkt: wir sprechen hier von tropischen Ländern. In Ländern mit westlichem Standard sollte die Trinkwasserversorgung inzwischen überall auf einem guten Niveau sein.


Reiseapotheke
Eine kleine Reiseapotheke gehört in jedes Reisegepäck. In der Apotheke kann man schon fertig gepackte Erste-Hilfe-Sets für den Urlaub kaufen. Der Inhalt Ihrer Reiseapotheke sollte jedoch individuell für Ihren Urlaub zusammengestellt sein. Für eine Wanderreise brauchen Sie wahrscheinlich eher Blasenpflaster, während für eine Radreise Verbandmaterial für großflächige Schürfwunden nötig sein könnte. Bei einer Trekkingtour wird bei einer Verstauchung eine kühlende Salbe hilfreich sein.
Die Ausstattung ist abhängig davon, ob Sie eine Reise in entlegene Gebiete planen oder relativ schnell Zugriff auf Hilfe haben werden. Im günstigsten Fall brauchen Sie nur Material für eine Notfallversorgung im schlechtesten Fall müssen Sie mit dem vorhandenen Material mehrere Tage überbrücken können.

Ein kleiner Überblick über die wichtigste Notfallversorgung:
Wunddesinfektion gehört in jede Reiseapotheke.
Verbandmaterial, sterile Wundkompressen, Pflaster, Mullbinden, elastische Binden, kleine Schere, Pinzette.
Blasenpflaster, sterile Nadel (evtl. zum Aufstechen von Blasen).
Reisemedizin gegen Reiseübelkeit und Durchfall.
Reisemedizin gegen Hals-, Zahn- und Kopfschmerzen.
Reisemedizin bei Erkältung.
Fieberthermometer, Schmerz- und Fiebermittel z. B. in tropischen Ländern.
Kühlende Salbe für Sonnenbrand und Mückenstiche.
Schmerzlindernde Salbe bei Verstauchungen.
Einmalhandschuhe zur Notfallversorgung anderer.


Malaria
Obwohl die Erkrankungshäufigkeit durch Malaria weltweit dank intensiver Präventionsmaßnahmen zurückgegangen ist, gibt es in bestimmten Ländern immer noch ein gewisses Risiko. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung an Malaria hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielt sowohl die Dauer des Aufenthalts eine Rolle, ob man sich viel im Freien aufhält oder auch die Reisezeit (Regenzeit oder Trockenzeit). Es ist daher schwierig, generelle Empfehlungen auszusprechen.
Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin gibt auf ihrer Internetseite einen guten Überblick über Prophylaxe und Therapie von Malaria-Erkrankungen.


Impfungen
In manchen Ländern kommen noch Krankheiten vor, die in Europa bereits als ausgerottet gelten bzw. wieder auf dem Vormarsch sind. Daher ist es ratsam, sich vorab über Impfempfehlungen und Impfvorschriften des jeweiligen Reiselandes zu informieren.

Die Grundimmunisierung, die häufig empfohlen wird:
Tetanus, Diphterie, Hepatitis A, Kinderlähmung.

In manchen Gebieten (Lateinamerika, Afrika, Asien) ist bei der Einreise der Nachweis einer Impfung gegen Gelbfieber Pflicht.

In vielen Ländern (u. a. Indien und Nepal) ist Tollwut weit verbreitet. Sollten Sie also von einem Tier gekratzt oder sogar gebissen werden, suchen Sie unverzüglich einen Arzt für einen Notimpfung auf.

Weitere mögliche Prophylaxe:
Typhus, Meningokokken-Meningitis, Japan-Enzephalitis, FSME, Cholera.


Vorbeugung von Mückenstichen:
Viele der genannten Krankheiten werden durch Mückenstiche übertragen. (z. B. Denguefieber, Malaria, Gelbfieber). Aber es müssen nicht immer gleich Krankheiten übertragen werden. Auch „harmlose“ Mückenschwärme können uns einen entspannten Urlaub ganz schön vermiesen.

So kann man sich davor schützen:
Moskitonetze an Betten und/oder Fenstern.
Einsprühen unbedeckter Hautstellen mit wirkungsvollen Mückenschutzmitteln.
Helle, lange Kleidung, die möglichst viel Haut bedeckt.
Kein Aufenthalt im Freien in gefährdeten Gebieten in den Dämmerungsstunden und nachts.
Insektenabwehrdüfte z. B. in Verdampfern oder als Räucherspiralen („mosquito coils“).
Imprägnierung von Moskitonetzen und Kleidungsstücken.
Stark parfümierte Duschgels etc. meiden, da diese die Mücken anziehen.