
Die Kamera sieht nicht dasselbe wie Sie. Anders als das menschliche Auge kann sie nur ein zweidimensionales Bild abbilden. Achten Sie bei der Reisefotografie daher darauf, das Motiv so in den Fokus zu rücken, dass der Betrachter erkennen kann, was Sie eigentlich fotografiert haben.
Die Perspektive


Spielen Sie mit dem Licht. Mit etwas Übung können Sie im Gegenlicht schöne Effekte erzielen.
Solche Fotos macht man am besten morgens oder abends, wenn die Sonne tief steht.


Nutzen Sie natürliche Rahmen für Ihr Foto. Dies können Brücken, Felsen oder Äste sein.


Ändern Sie die Perspektive. Gehen Sie ruhig mal in die Hocke oder fotografieren Sie von oben herab indem sie auf einen Stuhl steigen.


Geben Sie dem Bild Tiefe indem Sie eine Linie durch das Bild laufen lassen. Ein Zaun, ein Weg, ein Steg…

… und gestalten Sie es interessant, z. B. mit einem Farbklecks.

Versuchen Sie nicht alles gleichzeitig auf ein Foto zu bannen. Der Betrachter wird nicht erkennen können, was Sie eigentlich fotografieren wollten. Reduzieren Sie den Bildausschnitt auf einzelne Details damit der Blick auf einem bestimmten Bereich des Fotos stehen bleibt.

Wählen Sie besser nur einen interessanten Bildausschnitt.
Das Motiv

Positionieren Sie das Hauptmotiv nicht in die Mitte eines Bildes. Auch der Horizont sollte nicht genau durch die Bildmitte laufen. Berücksichtigen sie den s. g. Goldenen Schnitt. Bei den meisten Kameras kann man auf dem Sucher ein Raster mit je zwei Linien horizontal und vertikal einblenden. Setzen Sie das Hauptmotiv nun auf einen der Schnittpunkte. Das wirkt harmonischer und interessanter.
Lassen Sie das Motiv nicht aus dem Bild hinauslaufen oder -schauen, sondern in das Bild hinein. Der Betrachter wird dem Blick des Motivs automatisch folgen.

Beim Porträtfotografieren steht das Motiv im Mittelpunkt. Isolieren Sie das Hauptmotiv aus dem Bild indem Sie es scharf stellen und den störenden Hintergrund unscharf. So geht die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Motiv.
Achten Sie auf einen Lichtreflex im Auge des Motivs und stellen Sie auf das näher gelegene Auge scharf.

Achten Sie darauf, dass dem Motiv nicht unerwünschte Blumentöpfe oder Fahnenmasten aus dem Kopf wachsen und schneiden Sie nicht die Beine oder den Kopf ab.


Andererseits können Detailausschnitte auch sehr reizvoll sein.
Räumen Sie störende Objekte aus dem Bildausschnitt. Auch wenn sie dafür ausgelacht werden. Beim Gruppenfoto ziehen herumliegende Rucksäcke sofort den Blick auf sich, wirken unruhig und lenken damit vom eigentlichen Motiv ab.

Achten Sie darauf, dass der Horizont gerade ist und das Meer nicht ausläuft. Auch hierfür sind auf dem Bildschirm eingeblendete Raster nützlich.

Versuchen Sie, die Dynamik auf dem Bild festzuhalten.
Das Licht


Die Mittagssonne ist oft zu grell. Die Farben wirken blass. Nutzen Sie das warme Licht morgens und abends. Die dadurch entstehenden Schatten geben bessere Kontraste.
Bei Landschaftsaufnahmen oder großer Entfernung kann Dunst den Kontrast des Bildes beeinträchtigen. Verwenden Sie einen UV- oder Skylight-Filter.
Benutzen Sie bei Sonneneinstrahlung eine Sonnenblende, um Blendreflexe zu vermeiden.
Die Reisefotografie
Denken Sie auf Reisen an einen Ersatzakku und das Ladegerät. Ebenso an den passenden Reisestecker und genügend Speicherkarten.
Respektieren Sie Bräuche und Sitten in Ihrem jeweiligen Urlaubsland. Beachten Sie Fotografierverbote z. B. in Moscheen oder militärischen Anlagen.
Am schönsten werden Ihre Fotos von Menschen, wenn Sie vorher das Gespräch mit den Personen suchen. Fragen Sie die Personen, die Sie ablichten möchten um Erlaubnis. Sie ernten viel Freude, wenn Sie ihnen im Anschluss das Foto auf dem Bildschirm zeigen.
Lassen Sie Kinder sich gegenseitig fotografieren. Sie werden wunderbare Porträts auf Ihrer Kamera finden.
Stellen Sie Bilder mit deutlich erkennbaren Personen nicht ungefragt und ohne deren Einverständnis ins Internet. Es könnte Persönlichkeitsrechte verletzen.
Die Tierfotografie
Begeben sie sich beim Fotografieren auf Augenhöhe des Tieres und versuchen Sie immer auf das näher gelegene Auge scharf zu stellen.
Da die Tiere meistens nicht still halten, nutzen Sie die Serienbildfunktion Ihrer Kamera. Lassen Sie den Finger auf dem Auslöser. Dann können Sie später das beste Bild auswählen.
Die Technik
Nehmen Sie einen Objektivwechsel nach Möglichkeit nur in geschlossenen Räumen oder innerhalb einer sauberen Plastiktüte vor. Halten Sie dabei die Öffnung nach unten, damit kein Schmutz oder Regentropfen in das Gehäuse fallen.
Bewaren Sie in Ihrer Fototasche eine Plastiktüte auf, die Sie schnell zur Hand haben, falls es zum Regnen kommt oder zu einem Sandsturm…
Ein Polfilter verhilft nicht nur zu kontrastreicheren Farben, sondern schützt auch das Objektiv.
Und nun wünschen wir Ihnen eine schöne Reise mit vielen schönen Motiven und spannenden Blickwinkeln. Haben Sie Mut, probieren Sie ungewöhnliche Einstellungen aus. Dank der digitalen Fotografie können misslungene Fotos schnell wieder gelöscht werden. Und mit ein bisschen Übung wird sich schon bald der Erfolg einstellen. Damit Ihre Nachbarn Freude an Ihrem Bilderabend haben und Sie sich gerne an Ihren Urlaub zurück erinnern.
Hier finden Sie die Reisen, bei denen wir die Fotos von oben aufgenommen haben: Südafrika, USA, Provence und Allgäu.
Reisen nach Südfrika. Kapstadt.
Reisen in die USA. Grand Canyon.
Reisen nach Frankreich. Provence.
Reisen innerhalb Deutschlands. Allgäu.
Sehen Sie hier weitere Bilder zur Reisefotografie:
Bildergalerie
Zum Teil 1 der Hinweise zur Reisefotografie:
Reisefotografie, Teil 1