Nachdem ich den ewigen Dauerregen und die winterlichen Temperaturen ordentlich satt hatte, beschloss ich kurzerhand, eines unserer Zielgebiete persönlich zu erkunden. Warm sollte es sein und Raum für Aktivitäten und Entspannung bieten. Da sprang mir auch schon die Karibik ins Auge: Guadeloupe und Dominica. Hier kommt mein Reisebericht Karibikreise.
Guadeloupe gehört zu Frankreich und man kann es gut mit der Air France erreichen. Da es zur EU gehört, braucht man nicht mal einen Reisepass und bezahlt wird mit dem Euro. Als ich dort ankam stellte ich fest, dass ich vom Regen in die Traufe geraten war. Es war Regenzeit. Ich hatte schlichtweg vergessen, mich nach dem Wetter zu erkundigen. Erfreulicherweise regnete es aber wärmer und auch nicht den ganzen Tag. Eigentlich gingen immer nur kurze aber heftiger Schauer ab und danach schien schon wieder die Sonne. Es war also definitiv besser als zuhause und man konnte es sehr gut aushalten.
Die Gruppe nahm es mit Humor. Besonders als wir gleich am ersten Tag eine Rum Destillerie besichtigten – mit der obligatorischen Verkostung – wurden die Wolken immer hübscher. Wir besichtigen gleich noch ein paar Wasserfälle, die durch den Regen natürlich besonders beeindruckend waren, und zum Einlaufen unternahmen wir noch eine kleine Wanderung durch den dichten „Regenwald“. Schon ging es weiter an die Karibikküste. Mit einem Glasbodenboot erkundeten wir die bunte Wasserwelt, in dem schon Jacques Cousteau seine Filme gedreht hatte, und konnten es kaum erwarten, uns selbst mit Schnorcheln und Taucherbrille auf Erkundung ins warme Nass zu begeben. Die Farben, Formen und die Vielfalt der Unterwasserwelt sind einfach bezaubernd!
Auf dem Programm hatte ich auch etwas von „Canyoning“ gelesen. Glücklicherweise hatte ich vorab nicht so genau nachgefragt, was mich hier erwartet, denn sonst hätte ich vielleicht gekniffen und es wäre mir eine der schönsten Aktivitäten der Reise entgangen. Als ich dann gesichert und angeseilt vor der ersten Felswand am Bach stand und hinunter blickte, gab es kein Zurück mehr. Also beschloss ich, es zu mögen – was blieb mir sonst schon anderes übrig? Den Sprung in den Pool über eine 3-4 Meter hohe Felswand durften wir gleich zweimal machen und die Rutsche am Schluss, bei denen uns der Guide noch einen kräftigen Drall mitgab, war dann noch die Krönung. Schon lange hatte ich nicht mehr so viel Spaß gehabt, wie bei dieser Klettertour durch den warmen Bach im tropischen Regenwald.
Guadeloupe besteht aus zwei Hälften, quasi wie die Flügel eines Schmetterlings. Einen kleinen Teil von Basse Terre mit seinen hohen Vulkanbergen und Regenwäldern hatten wir schon mit Wanderungen und Aktivitäten erkundet, während nun Grande Terre mit seinen Zuckerrohrplantagen, Mangrovenwäldern und Sandstränden auf dem Plan stand. Auf der einen Seite die wilde Atlantikküste mit seinen schroffen Klippen und der Brandung und auf der anderen Seite weiße Karibikstrände wie aus dem Bilderbuch. Was braucht man „meer“?
Und vor allem: wie hätte man das noch überbieten können?
Mit einer Fahrt auf die Nachbarinsel Dominica! Nicht zu verwechseln mit der Dominikanischen Republik. Die hat damit gar nichts zu tun. Dominica ist ein eigenständiger Staat, der zum englischen Commonwealth gehört. Mit seiner wilden Schönheit hat mich die Insel gleich gefangen genommen. Unsere Lodge befand sich inmitten des Regenwalds umgeben von einem bunten tropischen Garten. Genau der richtige Platz zum Entschleunigen.
Mit seinen 365 Flüssen hat Dominica jede Menge beeindruckender Wasserfälle zu bieten und die natürlichen Pools locken jeden Besucher hinein ins kühle Nass. Besonders nach einer langen Wanderung auf dem Watikubuli Trail, der sich durch die ganze Insel zieht. Er führt vorbei an kleinen Siedlungen, durch Obstgärten und durch wilden Regenwald. Hier könnte der Garten Eden erfunden worden sein.
Und da es sich ja um eine Aktivreise handelte war nach der Wanderung auch noch nicht Schluss, sondern es ging gleich weiter mit River-Tubing. Auf großen Reifen ließen wir uns durch das Hibiscus-Valley bis in den Atlantik treiben. Das klingt jetzt ziemlich entspannt, doch es gab natürlich auch die eine oder andere kleine Stromschnelle zu überwinden…
Um das Klischee von der Karibik zu erfüllen, mussten wir natürlich auch zum Power-Beaching. Und wie nicht anders zu erwarten, gab es auch hier eine Superlative. Denn im Schnorchelrevier Champagne Reef steigen vom Grund Gasbläschen auf. Und während man so durchschnorchelt fühlt man sich wie in einem Champagner-Bad. Die bunte Unterwasserwelt kriegt man gleich noch mit dazu geliefert.
Am Abend durften wir dann in Roseau noch den Lebensstil der Kariben kennenlernen. Bei unserer Abschiedstour durch die Discos der Stadt, rissen Sie uns mit, mit Ihrer Leichtigkeit und Lockerheit, mit Ihrer Lebensfreude, ihrem Lachen und dem Rhythmus im Blut.
Ich habe mir gleich ein paar Portionen davon ins Herz gepackt und mit nach Hause genommen. Und wenn sie aufgebraucht sind, komme ich wieder und fülle sie wieder auf!