Die Arktis: Warum der Weihnachtsmann sein Domizil in Finnisch Lappland aufgeschlagen hat und was Polarlichter mit dem Ballspielen mit Walross-Schädeln zu tun haben, verraten wir Ihnen in diesem Blog. Einsamer und abgelegener geht es kaum: Spitzbergen, wo mehr Eisbären als Menschen leben. Kalbende Gletscher, Eisberge so groß wie Hochhäuser und absolute Stille abseits der Zivilisation, das ist Grönland. Im September beginnt in Finnisch Lappland beinahe über Nacht eine eigene Jahreszeit: Ruska. Sogar das als Größenvergleich geplagte Saarland ist größer als das Inselarchipel im Nordatlantik, die Färöer Inseln.
Mit dem Hundeschlitten durch die finnische Winterlandschaft
Mit rasantem Tempo geht es durch verschneite Wälder und über zugefrorene Seen. Umweltfreundlicher kann man nicht durch die Wildnis der Arktis ziehen! Es hat etwas Wildromantisches und irgendwie auch urzeitliches, sich auf einem Hundeschlitten durch die fantastische weiße Winterlandschaft fortzubewegen. Das dünn besiedelte und waldreiche Land im Norden Europas – Finnisch Lappland – eignet sich ganz besonders gut für dieses Abenteuer, denn schon früh hält hier der Winter Einzug. Nicht ohne Grund hat der Weihnachtsmann hier auf dem Polarkreis sein Domizil gewählt. Ohne Schnee an Weihnachten hätte es seine Rentierflotte ziemlich schwer. Den Schlittenhunden macht es sichtlich Spaß. Sie können es kaum erwarten, bis die Bremsen am Schlitten gelöst werden und die wilde Fahrt los geht…
Polarlichter
Das Polarlicht ist eine Leuchterscheinung durch angeregte Stickstoff- und Sauerstoffatome der Hochatmosphäre, die in den Polargebieten beim Auftreffen beschleunigter geladener Teilchen aus der Erdmagnetosphäre auf die Atmosphäre hervorgerufen wird… Soweit, so ernüchternd! So lässt uns Wikipedia wissen, was es mit dem fantastischen Phänomen der Nordlichter auf sich hat. Da gefällt uns die Erklärung einiger nordischer Völker schon besser, die hier Zeichen der Götter sahen um auf diese Weise in Kontakt mit den Menschen zu treten. Oder die der indigenen Völker Kanadas, die meinten, dass sich Gott über das Wohlbefinden seiner Stämme vergewissern wollte. Und so hat jedes einzelne Volk der Arktis seine eigene Erklärung für das Auftreten dieses übernatürlichen Naturschauspiels. Am besten gefällt uns die Version der Inuits, die davon ausgingen, dass das Himmelsleuchten durch das Ballspielen mit einem Walross-Schädel auftrat. Besonders gespannt sind wir jedoch auf Ihre Interpretation, wenn Sie in den nordpolaren Himmel blicken und mit freudestrahlenden Ohhhs und Ahhhs das farbenfrohe Spektakel selbst erleben.
Zu den Polarlichtern in Island
Spitzbergen: Inselwelt im Polarmeer
Haben Sie schon mal vom Ort Longyearbyen gehört? Mal abgesehen davon, dass man ihn nicht auf den ersten Blick aussprechen kann, ist der Hauptort der Inselgruppe Spitzbergen die nördlichste Stadt der Welt. Danach kommt nur noch der Nordpol. Spitzbergen gehört zwar politisch zu Norwegen, liegt jedoch weit nördlich des Polarkreises irgendwo zwischen Russland, Grönland und Norwegen. Einsamer kann man kaum wohnen. Ansonsten gibt es auf Spitzbergen nur noch Natur. Und davon ziemlich viel. Berge, Gletscher, Vögel, Wale, Rentiere und die typische Vegetation der Arktis soweit das Auge reicht. Ein wahres Wanderparadies und ein Geheimtipp für Nordlandliebhaber! Auf Spitzbergen leben übrigens (noch) mehr Eisbären als Menschen, daher ist es nicht nur ratsam sondern sogar Pflicht, sich außerhalb von Ortschaften mit geeigneten Abwehrmitteln auszurüsten. Dass den Eisbären das Eis unter den Pfoten schmilzt ist inzwischen ein trauriger Fakt. Insbesondere für die Erforschung der Klimaveränderung, die hier in der Arktis deutlich zu beobachten ist, ist das Inselarchipel im Nordpolarmeer für die Wissenschaft von besonderer Bedeutung.
Grönland
Das Eis bricht die Strahlen der Sonne, das klare Licht spiegelt sich in wundervollen Farbnuancen: Tiefblau, weiß, türkis, glasklar. Plötzlich, mit donnerndem Getöse bricht ein Eisriese und rauscht mit einer hohen Fontäne ins Meer. Hier an einem der produktivsten Gletscher der Welt, dem Gletscher von Ilulissat, bewegt sich das Eis 25 – 30 Meter am Tag und kalbt etwa alle fünf Minuten auf eine Breite von 10 km. Das Alter des Eises schwankt von 500 bis 100.000 Jahren am Eisrand. Das Inlandeis bedeckt in Grönland eine Fläche von 1,8 Mio. km² und erreicht eine Dicke von 3.500 m. Sollte dieses Eis schmelzen, würde der Meeresspiegel auf der ganzen Welt um 6,5 m ansteigen. Wenn das mal nicht ein nennenswertes Naturphänomen ist.
Wanderreisen und Erlebnisreisen in Grönland
Ruska: die finnisch-farbenfrohe Jahreszeit
Die Birken färben sich goldgelb, die Espen rot, die Wälder präsentieren sich in einem Farbenspektrum, dass von tannengrün bis braunrot in allen Tönen und Schattierungen leuchtet. Im September beginnt in Finnland beinahe über Nacht eine farbenfrohe Jahreszeit – die Ruska Zeit. In Fjäll-Lappland ist dieser unbeschreibliche Farbenrausch so intensiv wie sonst nirgendwo in Finnland. Es ist die schönste Zeit, um bei Wanderungen durch die finnischen Nationalparks und Schutzgebiete den Herbst am intensivsten zu erleben. Fischotter, Lemminge, Steinadler, Wölfe, Vielfraße, Rentiere und Braunbären bereiten sich auf den bevorstehenden Winter vor. Mit etwas Glück zeigen sich nachts schon die ersten Polarlichter.
Färöer Inseln
50.000 Einwohner : 80.000 Schafe. Verteilt auf einer Fläche von 1.400 Quadratkilometern. Sogar das Saarland ist größer. Die 18 wilden Färöer Inseln befinden sich mitten im Nordatlantik. Vielleicht ein bisschen abgelegen vom Zentrum der Welt aber gerade das macht es aus, denn umso einzigartiger und vielgestaltiger präsentiert sich der kleine Archipel. Ein Wanderparadies inmitten unverdorbener Natur. Hier scheint die Zeit still zu stehen, hier kann man einfach durchatmen. Stets umgeben vom offenen Atlantik, das goldene Licht der tief stehenden Sonne, der Geruch des Meeres und das Rufen der Vögel geben einem das Gefühl, ein Teil der Natur zu sein.