Oman Reise: Wüsten und Datteln

Wahiba Sands
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Der Motor des Toyota SUV heult auf, als unser Fahrer Noman aufs Gaspedal tritt. Vorher hat er noch Luft aus den Reifen gelassen und alles eingelegt, was das Fahrzeug hergibt. Don’t worry, beruhigt er uns, these are very strong cars. Wir saugen die Luft durch die Zähne als der Wagen mit Vollgas die steile Sanddüne hinauf schießt. Puh, geschafft. Seit mehreren Stunden sind wir nun schon in der Al Scharqiyya Sandwüste – besser bekannt als Wahiba Sands – unterwegs. Diese Etappe über eine fast senkrecht aufragende Sanddüne ist eine der anspruchsvollsten und gelingt nicht immer beim ersten Mal. Im weichen Sand können sich die Fahrzeuge schnell eingraben, wie wir schon mehrfach feststellen durften. Die schmale Piste fordert den Fahrern und Fahrzeugen allerhand Können ab, und sie schlagen sich meisterhaft. Während sie sich geschickt mit glitschigem Sand, steilen Dünen und schräg abfallenden Spuren abmühen, bestaunen wir die großartige Landschaft. Großartig im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einer Ausdehnung von 12.500 Quadratkilometern ist Wahiba Sands sogar aus dem All gut zu erkennen. Am Abend überzeugen wir uns selbst davon und klettern zu Fuß auf eine der riesigen Sanddünen. Umgeben von einem endlosen Sandmeer bewundern wir den glühend roten Sonnenuntergang.

Oman Reise
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Drei Tage vorher waren wir im nagelneuen Flughafen in Maskat nach einem 6 einhalbstündigen Flug aus Deutschland gelandet und sogleich aufgebrochen auf unsere Oman Reise in Richtung der Wüstenstadt Nizwa. Zum Einstimmen in den Orient besuchen wir das Schloss Jabreen aus dem 17. Jahrhundert und staunen nicht schlecht über die Größe und Eleganz, die trotz der Schlichtheit des Gebäudes zur Geltung kommen.

Oman Reise
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Ein Abstecher bringt uns zum Jebel Shams – dem Sonnenberg. Mit über 3000 Metern Höhe ist er der höchste Berg im Oman. Auf dem Balcony Walk unternehmen wir eine schwindelerregende Wanderung entlang des bis zu 1000 Meter tiefen Canyons.

Jebel Shams
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Von Nizwa aus machen wir uns auf den Weg in die Rub al-Khali. Die Rub al-Khali gilt als die größte Sandwüste der Welt und ist weitgehend unerforscht. Sie ist so unwirtlich, dass selbst die Beduinen sie meiden. Die Übersetzung des Namens Rub al-Khali – leeres Viertel – kommt also nicht überraschend.
Obwohl wir nur einen winzigen Teil dieser Sandwüste zu sehen bekommen sind wir schwer beeindruckt. Sanddüne an Sanddüne an Sanddüne und sonst nichts. Kein Baum, kein Strauch, kein Grashalm, nur Sand – stundenlang. Unser Fahrer sucht sich eine besonders schöne Düne für unser Nachtlager aus. Tief sinken wir im puderweichen Sand ein, während wir auf den steilen Sandhaufen hinauf klettern und gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang die obere Kante erreichen.

Oman Reise
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Währenddessen haben unsere Begleiter das Lager eingerichtet. Wir staunen nicht schlecht, als wir einen nagelneuen Plüschteppich vorfinden, auf dem wir heute Abend herumlümmeln dürfen. Besonders begeistert sind wir von den kleinen Gestellen, an die man sich anlehnen kann, die sogar mit einer Armstütze ausgestattet sind. Was für ein Luxus! Die Jungs haben ein Lagerfeuer entfacht und bereiten ein typisch omanisches Abendessen für uns vor. Spieße aus Kamel-, Hammel- und Rindfleisch. Kichererbsenpüree, Joghurt, Gemüse, Linsen, Reis. Und alles hervorragend abgeschmeckt mit exotischen Gewürzen: Muskatnuss, Zimt, Nelken, Kardamom, Senfkörner, Kräutern und Datteln, die niemals ausgehen dürfen…
Und die Zelte? Die brauchen wir heute Nacht nicht. Wir schlafen direkt unter dem Sternenhimmel! Mehr Sterne kann kein Hotel der Welt bieten!

Oman Reise
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Wir brauchen uns nicht die Mühe zu machen, Jebel Kobra auf einer Karte zu finden. Denn es ist ein Insider-Tipp unserer Mannschaft, der auf keiner Karte verzeichnet ist. Wie die Köpfe von Kobras ragen die weißen Felsformationen aus der Landschaft. Ein schattiger Platz für ein Picknick und eine gute Gelegenheit, sich die Füße in der weißen Felsenschlucht zu vertreten.

Kobra
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Es ist schon dunkel, als wir am 4. Tag unseren Lagerplatz am indischen Ozean erreichen. Die weißen Dünen erscheinen im Scheinwerferlicht der Fahrzeuge wie Schnee. Erst am nächsten Morgen offenbart sich uns die ganze Schönheit der Wüste Al Khaluf. Zu Fuß erkunden wir die endlosen Dünen, die hier offensichtlich aus Puderzucker bestehen.

Beduinenzelt
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Nach 5 Tagen Reise durch drei völlig unterschiedliche Wüsten wird es Zeit für ein erfrischendes Bad in einem Süßwasserpool im Wadi Bani Khalid. Das Flüsschen entspringt im Hadschar Gebirge und führt über das ganze Jahr Wasser. Doch das erfrischende Bad müssen wir uns erst verdienen. Die Wanderung beginnt unter Dattelpalmen und führt im felsigen Bachbett entlang. Einige leichte Kletterpassagen sind zu bewältigen bevor es nur noch im Wasser weitergeht. Ab hier gilt es den Bach mehrfach oberschenkeltief zu durchqueren. Schließlich eröffnet sich uns der Blick auf einen kleinen Wasserfall mit einem unwiderstehlichen türkisfarbenen Pool.

Oman Reise
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Wer denkt, das wäre es mit den Höhepunkten einer Oman Reise schon gewesen, hat noch nicht die Große Sultan-Qabus-Moschee in Maskat gesehen. Sie wurde erst 2001 fertig gestellt und ist ein Kunstwerk für sich. Die Männergebetshalle misst 75 x 75 Meter. Sie ist mit einem 4.300 Quadratmeter großen und 22 Tonnen schweren Teppich ausgestattet – ein Meisterwerk iranischer Teppichknüpfkunst. Der Lüster in der goldenen Kuppel wiegt 9 Tonnen und kann zum Wechseln der Glühbirnen sogar von innen betreten werden. Zusammen mit den zahlreichen kleineren Lüstern, die die eindrucksvolle Halle schmücken war das der vermutlich lukrativste Auftrag, den Swarovski je bekam. An den kostbaren Intarsien- und Steinmetzarbeiten an den Wänden aus indischem Marmor, den Bogengängen und Mosaiken im Außenbereich kann man sich nicht satt sehen. Aus dieser Moschee kommt man nur mit einem bleibenden Eindruck heraus.

Oman
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Fazit:
Diese Oman Reise hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Der Norden des Landes ist sehr abwechslungsreich. Gebirge, Wüsten, Oasen, Bergdörfer und Fischerörtchen, Ozean, Geschichte und Islam können in kürzester Zeit kennengelernt werden. Die Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut, in den Städten alles pikobello sauber. Die Häuser sind gepflegt, der Wohlstand spürbar. Die Menschen haben uns mit einer unbeschreiblichen Gastfreundschaft aufgenommen, uns kompetent auf unserer Oman Reise betreut und nach Strich und Faden verwöhnt.

Hier geht es direkt in das wunderschöne Märchenland