Nepal, ein überschaubares Fleckchen Erde, eingebettet zwischen den Giganten China und Indien, geprägt vom imposanten Himalaya-Gebirge. Doch der kleine Binnenstaat ist nicht zu unterschätzen, denn er beheimatet acht der zehn höchsten Berge der Welt und darunter auch ihn: Den Mount Everest!
Der höchste Berg der Welt und der Lebenstraum vieler Bergsteiger. Eine romantische Idee die von der Branche gut verkauft und genutzt wird.
Eine Trekking-Tour zum Mount Everest beginnt in den meisten Fällen auf dem Gebirgsflugplatz von Lukla, wo schon der Landeanflug durch das Himalaya-Massiv zum nervenkitzelnden Panoramaflug wird. Schritt für Schritt wird der Bergriese von dort anvisiert und Ziel ist zunächst für alle Bergsteiger das Mount Everest Basislager. Was im ersten Moment nicht ganz so spannend klingt, ist für die meisten jedoch schon bis hierhin die sportlichste Herausforderung ihres Lebens. Ein kleines Zelt-Dorf, das für viele das Ziel bedeutet, für andere jedoch den Anfang. Hier wird sich akribisch auf den Gipfelaufstieg vorbereitet oder von der kräftezehrenden Tour erholt.
Das Everest-Basislager liegt bereits höher als der höchste Berg Europas und der Weg dorthin ist nicht zu unterschätzen. Die Tour zum Basislager führt vorbei an traditionellen Himalaya-Dörfern, dem höchstgelegenen Kloster der Welt, grünen Wäldern und idyllischen Tälern und dauert je nach Kondition und Etappen ca. 8-12 Tage. Wer tatsächlich vom Basislager hinauf auf den Gipfel möchte, muss entweder Profi oder verrückt sein, so heißt es zumindest.
Mit seinen stolzen 8848 m ist der höchste Berg der Welt allerdings mittlerweile auch zu einem großen Bergfriedhof geworden. Bunte Schreine erinnern an verstorbene Bergsteiger. Der extreme Sauerstoffmangel in den großen Höhen macht selbst den bestens trainierten Alpinisten zu schaffen und zwingt sie nicht selten zur Umkehr. Seit der Erstbesteigung 1953 sind etwa 300 Bergsteiger beim Versuch den Gipfel des Mount Everest zu erklimmen ums Leben gekommen.
Luxus sucht man auf der Tour zum Mount Everest übrigens vergebens. Eine heiße Dusche kann in den Lodges nicht immer garantiert werden, oft sind die Leitungen eingefroren, dafür warten Plumpsklos und unbeheizte Schlafkammern! Irgendwann kann dann nur noch das Zelt aufgeschlagen werden und man muss sich auf sein Outdoor-Equipment verlassen.
Auch wenn der Ansturm auf den Gipfel des Mount Everest momentan hoch ist, ist und bleibt die Besteigung professionellen Alpinisten vorbehalten. Für alle anderen gibt es in Nepal viele schöne Trekkingrouten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Eine Alternative ist eine Trekking-Tour auf den „Kala Patthar“, welche ebenso vom Basislager des Mount Everest aus beginnt. Auf dem Gipfel des 5620 m hohen Berges wartet das beeindruckendste Bergpanorama der Welt: Die Skyline des Himalaya-Gebirges und mitten unter ihnen der funkelnde Mount Everest!