Nashornschutzprojekt in Botswana

Nashornschutzprojekt in Botswana
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Alarmierende Zahlen veröffentlicht die Organisation „Rhinos without Borders“ (Nashörner ohne Grenzen) zum Thema Wilderei an Nashörnern in Afrika. Demnach erreichte die illegale Tötungsquote der geschützten Tiere im Jahr 2014 erschreckende Ausmaße. Über 1215 Nashörner wurden alleine in Südafrika gewildert. Fast doppelt so viele wie in 2012 und fast dreimal so viele wie noch in 2011. Es ist ein neuer Höchststand erreicht. Die ständig steigende Nachfrage an Rhinozeroshorn und Elfenbein auf dem asiatischen Markt ist der Grund dieser Entwicklung. Wenn die Wilderei nicht gestoppt wird, werden Nashörner, die bereits seit 60 Millionen Jahren die Erde bevölkern, in wenigen Jahren komplett ausgestorben sein. In 2011 wurde bereits die Untergruppe des westlichen Spitzmaulnashorns von der IUCN als ausgestorben erklärt. Dieser erschreckende Trend kann nur aufgehalten werden, wenn Regierungen, Schutzorganisationen und besorgte Bürger zusammenarbeiten und sofort handeln.

„Rhinos Without Borders“ ist ein Zusammenschluss zwischen „Great Plains Conservation“ and „&Beyond“ und wird von der „Africa Foundation“ unterstützt. Ein Nashornschutzprojekt in Botswana.
Nachdem die Organisation in 2013 sechs Nashörner aus Südafrika erfolgreich im Okavango Delta in Botswana ausgewildert hat, sollen nun mehr als 100 weitere Tiere folgen. Sie werden aus dichteren Beständen Südafrikas, die immer mehr Wilderer anlocken, in eine dünn besiedelte und schwer zugängliche Region Botswanas umgesiedelt, in der Wilderei praktisch nicht vorkommt. Hier verteilen sie sich auf ein größeres Gebiet in dem sie sich weitgehend ungestört vermehren können.

In der ersten Phase wurden 8 Millionen US Dollar durch Spenden von Privatpersonen und Firmen und Zuschüssen sowie Crowdfunding gesammelt. Ab Januar 2015 wurden die ersten Tiere gefangen und umgesiedelt. Dieser Prozess wird etwa 9 Monate dauern. Das gesamte Projekt beinhaltet auch die Ausbildung und Unterstützung der Beteiligten vor Ort sowie der weitere Schutz und die Überwachung der ausgewilderten Tiere. 40 Prozent der Gelder werden für das Einfangen und den Transport der Tiere verwendet, 30 % sind für Schutz und Überwachung geplant und weitere 30 % fließen in den Kampf gegen die Wilderei. Unterstützt wird das Umsiedlungsprojekt von dem Ministerium für Umwelt und Entwicklung Botswanas sowie der Armee.

Update 2020:
Die Organisation kann von einem vollen Erfolg sprechen. Die Nashornpopulation ist weit über die Zielgröße hinaus angewachsen und umfasst nun eine beträchtliche Anzahl im Okavango-Delta geborener Kälber. Ein großartiger Beweis für den Erfolg dieses Projekts. Jedoch angesichts der jüngsten Wilderei in Botswana wurden die gesamten Ressourcen und die gemeinschaftliche Infrastruktur dieser Initiative nun auf den Schutz dieser ursprünglichen Populationen konzentriert, da sie das wahre Erbe des Nashornschutzprojekt in Botswana darstellen.

Weitere Infos über „Rhinos without Borders“ und zum Crowdfunding:
Rhino without Borders