Las Vegas mit zwei Gesichtern

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Funkelnde Lichterparaden, imposante Themenhotels, Shopping Boulevards und hunderte von Casinos. So kennt man Las Vegas, egal ob persönlich oder aus Filmen! Die Metropole in der Wüste Nevadas garantiert gute Laune und einen sorgenfreien Urlaub in Amerika. Doch hinter der glitzernden Fassade, gibt es auch noch eine andere Seite: Die Armut und die Obdachlosen der Stadt. Diese würde man beim besten Willen nicht als solche enttarnen, so gepflegt und „normal“ bewegen sie sich durch Las Vegas.

Während die Touristen in den größten Luxushotels am Strip residieren, beherbergen die insgesamt 800 km langen Regenwasserkanäle, die unter der Stadt verlaufen, die sogenannten „Edelpenner“. Durch seine Lage mitten in der Wüste, kann es in Las Vegas besonders nachts empfindlich kalt werden. Während das Thermometer im Sommer tagsüber schon mal bis zu 50 Grad Celsius anzeigen kann.

In dem Labyrinth aus Flutkanälen unter der Stadt finden die Obdachlosen etwas Schutz und haben sich dort, man könnte fast sagen „gemütlichen“ Wohnraum geschaffen. Allerdings ist es ein sehr gefährlicher Unterschlupf! Denn die Tunnel wurden gebaut, um die heftig auftretenden Regenfälle aufzufangen und umzuleiten. In minutenschnelle können sich bei heftigen Regenfällen die Tunnel mit Wasser füllen!

Tagsüber halten sich die „Höhlenbewohner“ bedeckt in ihrem versteckten Quartier im Untergrund von Las Vegas. Nachts beginnt dann das Spiel in den Casinos der Stadt. Hier dürfen sie auf keinen Fall negativ auffallen, da sie sonst umgehend aus den Casinos geworfen werden. Am besten tarnt man sich als Tourist. Regelmäßig vergessen betrunkene Touristen ihr Kleingeld in den einarmigen Banditen und Spielautomaten, mit denen die Heimatlosen dann ihr eigenes Glück versuchen können, um sich so ihr Taschengeld zu verdienen. In den meisten Hotels wird man zudem kostenlos mit Getränken versorgt, solange gespielt wird.

„Glücksspiel kann süchtig machen!“- dieser Warnhinweis gilt nicht nur für Deutschland. Manche schießen beim Thema Glücksspiel einfach über ihr Ziel hinaus, verzocken sich und rutschen ab. Nicht selten geraten sie dadurch in die verruchten Drogen-Kreise von Las Vegas oder verfallen dem Alkohol. Viele wittern aber auch ihre große Chance, den einen großen „American Dream“ in der bunten Metropole ausleben zu können und wollen ins große Geschäft einsteigen. Dass es allerdings nicht so einfach ist, wird für viele schnell zur bitteren Realität und schon ist man in einem unaufhörlichen Teufelskreis gefangen.

Las Vegas führt unter anderem aus diesem Grund die Statistik der Selbstmordrate in den USA an. Auch das fehlende Sozialsystem macht die ganze Situation nicht besser. Während in Deutschland Heimatlose vom Sozialsystem aufgefangen werden können, gibt es in den USA kein solches Sozialsystem. Es existiert keine Pflicht für die Arbeitslosenversicherung, keine Hartz 4 Grundsicherung und kaum öffentliche Obdachloseneinrichtungen. Wann auch immer man Las Vegas besucht, sollte man sich immer vor Augen führen, dass wortwörtlich nicht alles Gold ist, was glänzt! Bei aller Faszination, die Las Vegas bereithält, lohnt es sich auf jeden Fall auch einmal hinter die Kulissen zu blicken!

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