Fasching – einmal um die Welt

Fasching
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Die fünfte Jahreszeit ist bereits in vollem Gange! Deutschlandweit wird die Faschingssaison jedes Jahr auf das Neue gut und gerne gefeiert. Doch wie wird die närrische Zeit eigentlich in anderen Ländern dieser Welt zelebriert?

Wenn man in Venedig historische Kostüme ganz im Stil des Rokokos entdeckt und Menschen mit geheimnisvollen Masken durch die engen Gassen der Stadt spazieren sieht, dann ist auch hier wieder der venezianische Fasching eingeläutet. Der Fasching von Venedig gehört zu den weltweit bekanntesten, wird statt schrill und wild elegant und prunkvoll zelebriert, denn hier stehen zur Fastnacht vor allem die geschichtsträchtigen Maskenbälle im Vordergrund. Die Herren tragen Dreispitz und Gehrock, die Damen tragen Perücken und Reifröcke. Die venezianischen Masken sollen an die frühere Zeit erinnern, in der durch die Masken der Unterschied von Edelmann zu Bettler für einen Abend aufgehoben war.

Auch in Russland wird Karneval gefeiert! Die „Butterwoche“, wie sie dort genannt wird, ist darauf zurück zu führen, dass in vergangenen Zeiten in diesen Tagen hauptsächlich Milchprodukte auf den Tisch kamen. Und auch heute noch werden zur Fastnachtswoche heiße Pfannkuchen mit Honig und Wodka serviert.

In Teilen der USA feiert man den „Mardi Gras“, was so viel bedeutet wie „fetter Dienstag“. Der Ursprung liegt darin, während einer „fetten 7 Tage-Woche“ alle Kräfte für die bevorstehende 40-tägige Fastenzeit zu sammeln, wobei der „fette Dienstag“ die Woche beschließt. Besonders bekannt für die Faschingspartys ist hier die Stadt New Orleans.

Einer der ältesten Karnevale findet jedes Jahr in der belgischen Stadt „Binche“ statt, welche sich einmal im Jahr zu einem absoluten Narren-Hotspot etabliert hat. Mit klackernden Holzschuhen und lauten Glocken wird die Innenstadt in eine riesige Partyfläche verwandelt.

Die größte Faschingsparty der Welt wird aber in der Stadt am Zuckerhut gefeiert: Der „Sambadrome“ von Rio de Janeiro! Der weltweit bekannteste Karneval zieht jährlich hunderttausende Besucher nach Brasilien, die sich die kunterbunten Glitzerparaden mir ihren funkelnden Kostümen und Tanzeinlagen nicht entgehen lassen wollen. In der Faschingshochburg Rio entstand die Idee des bunten Karnevals damals durch die vielen ortsansässigen Samba-Tanzschulen, die einfach das Können ihrer Tanzschüler zum Besten geben wollten. Als einer der absoluten Höhepunkte des „Karnevals in Rio“ gilt nach wie vor der beliebte Samba-Wettbewerb mit Krönung der Sambaqueen!

Nach Brasilien findet auf der kanarischen Insel „Teneriffa“ der zweitgrößte Karnevalsumzug der Welt statt. Die größten Umzüge finden in der Hafenstadt „Puerto de La Cruz“ und der Inselhauptstadt „Santa Cruz“ statt. Der kanarische Fasching wird jedes Jahr durch ein riesiges Feuerwerk abgerundet. Da das Wetter auf den Kanaren auch im Winter angenehm mild ist, herrscht hier besonders zur Faschingszeit natürlich Hochbetrieb.

Auch die Karibik feiert gerne Karneval! Der wildeste Fasching nach Rio wird auf der karibischen Insel Trinidad gefeiert: Knappe Bikinis, bunte Federhüte gepaart mit großen Schmetterlingsflügeln und heißen Tanzeinlagen. Das und natürlich viel Rum prägen den buntesten Fasching der Karibik. Damit auch die Ärmeren ohne aufwändige und teure Kostüme mitfeiern können, beschmiert man dort während dem Rosenmontags-Faschingszug seinen Körper einfach mit Schokosauce, Öl und Farbe, was jedes Jahr aufs Neue in einer einzigen großen Schlammschlacht endet.

Es gibt übrigens auch Länder in denen mitten unter dem Jahr Fasching gefeiert wird. So wird der „Notting Hill Carneval“ in London beispielsweise erst im August gefeiert, der Karneval in Bolivien rund um die Osterzeit. In Asien wird dagegen grundsätzlich überhaupt kein Karneval gefeiert. Die Chinesen sind genug damit beschäftigt ihr „Chinesisches Neujahrsfest“ vorzubereiten, das auch zur selben Zeit einmal im Jahr stattfindet. Auch in Finnland wird kein Karneval gefeiert, jedoch beharren die Finnen auf ihre Tradition des „Faschingsrodelns“ am Faschingsdienstag. Der Glaube besagt, dass die Ernte in der kommenden Saison somit reicher ausfallen würde.

Auch wenn der Kölner Karneval legendär ist, lohnt es sich den Fasching auch mal im Ausland zu feiern und in die fremden Kulturen einzutauchen.