Kanufahrt Yukon River

Kanufahrt Yukon
© PHOTOPOLITAIN – Fotolia.com

Eine Kanufahrt auf dem Yukon River, weit ab von jeder Zivilisation und nur auf sich selbst gestellt. Wer so etwas einmal erlebt, wird sich darüber bewusst, was im Leben wirklich wichtig ist und welche Schönheit die Welt zu bieten hat. Hier lernt man es zu schätzen…

… wenn nach einem heftigen Gewitter die Abendsonne durch die Wolken bricht und einen wundervollen Regenbogen über den Bergen und Wäldern bildet. Wenn die tief stehende Sonne die ganze Landschaft in ein goldenes Licht verzaubert, während man am fröhlich knisternden Lagerfeuer bei einer Tasse Tee die völlig durchnässten Schuhe trocknet. Wenn man dabei die selbst gepflückten Pilze grillt und zur Nachspeise frische Blaubeeren direkt vom umliegenden Gebüsch gereicht werden und man sich anschließend in seinen warmen Schlafsack nahe des verglühenden Lagerfeuers kuschelt,

Kanada
© nelu_goia – Fotolia.com

… wenn man am Uferrand einer Insel sitzt und mit einer selbst gebastelten Sicherheitsnadel und einem Stück Schnur versucht zu angeln und die Hoffnung nicht aufgibt, dass irgendwann eine Forelle oder gar einen Lachs anbeißt,

… wenn man von einem Abstecher in den dichten Wald zurückkommt, glücklich strahlend, weil man nicht von einem Bären gefressen wurde,

… wenn beinahe das Herz stehen bleibt, weil beim erfrischenden Bad im Fluss ein undefinierbarer Kopf in unmittelbarer Nähe auftaucht, bis man erkennt, dass es sich um einen harmlosen Biber handelt, der ebenfalls die aufgehende Sonne über den Bergen genießt,

… wenn man tagelang durch einen See paddelt und plötzlich Wind aufkommt oder man am Seegras erkennen kann, dass es endlich wieder Strömung gibt, die das vorankommen erleichtert,

Kanufahrt Yukon
© Frank Merfort – Fotolia.com

… wenn man einen Weißkopfseeadler aufscheucht, weil man gerade haarscharf an einem in den Fluss ragenden Baum gekentert wäre, wenn man gegen die Strömung ankämpft, im Kehrwasser in einem unvorsichtigen Moment fast umkippt, man auf Sandbänken aufsitzt oder die einzige Stromschnelle, die der Fluss in diesem Abschnitt bietet nicht umfährt sondern zielgenau durchfährt,

… wenn man nach endlosem Wasserschöpfen endlich wieder warme Füße bekommt,

… wenn man nach einem langen Rudertag eine kleine Insel zum Lagern ansteuert, doch die Idylle durch einen herumstreunenden Bären gestört wird, dem man gerne den geplanten Lagerplatz überlässt,

Grizzly
© Jens Klingebiel – Fotolia.com

… wenn man nachts kein Auge zutut, nicht weil die Geräusche so ungewohnt sind, sondern weil der Zeltpartner auch nachts vom Feuerholz sägen träumt (Männer müssen schnarchen, um die Frauen vor den wilden Tieren zu beschützen),

… wenn man nach 320 Flusskilometern und einer Woche Outdoorleben die ersten Zeichen der Zivilisation erkennt, dort aber trotz Strömung nicht hinkommt, weil starker Gegenwind aufkommt,

Elch
© wildnerdpix – Fotolia.com

… und wenn die Kanufahrt auf dem Yukon schließlich zu Ende geht  und man zurückblickt, welch einzigartige Schönheit man erlebt hat, wenn man realisiert, was wirklich wichtig ist zum Überleben und mit welchen Nichtigkeiten wir uns im Alltag belasten, dann hat man so viel Energie und Weitsicht gewonnen, dass man noch lange Zeit davon zehren kann.

Zu den schönsten Kanadareisen am Yukon