Islandreise für Naturliebhaber

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Island ist die größte Vulkaninsel der Welt. Reykjavik ist sowohl die nördlichste Hauptstadt der Welt als auch die westlichste Hauptstadt Europas. Der kleine Inselstaat im Nordpolarmeer hat nur 366.000 Einwohner und ist damit der am dünnsten besiedelte Staat Europas. Dazu kommt, dass sich 60 % der Bevölkerung in und um die Hauptstadt Reykjavik konzentrieren.

Politisch gehört Island zwar zu Europa, doch geologisch liegt es auf zwei Kontinenten. Und das macht Island zu etwas ganz besonderem. Durch seine missliche Lage direkt auf der Bruchstelle zwischen der Nordamerikanischen und der Eurasischen tektonischen Platte wird es buchstäblich auseinander gerissen.

Die beiden Platten driften jährlich um ca. 2 cm voneinander weg. Die Bruchstelle zieht sich mitten durch die ganze Insel. Der Riss wird regelmäßig durch geschmolzenes Gestein aus dem Erdinneren aufgefüllt. Das heißt im Klartext, der Vulkanismus ist in Island sehr aktiv und überall präsent.

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Im Durchschnitt bricht alle fünf Jahre ein Vulkan aus. Oft unbemerkt aber manchmal auch sehr spektakulär, wie im Jahr 2021 auf der Reykjanes-Halbinsel in der Nähe des Flughafens und der Hauptstadt. Der vermutlich bekannteste Ausbruch ist der des unaussprechlichen Eyafjallajökull im Jahr 2013, der den Flugverkehr in ganz Europa lahm legte. Die vulkanischen Aktivitäten werden in Island natürlich sehr gut überwacht, so dass die Bevölkerung in der Regel nicht gefährdet ist und die Infrastruktur meistens nur wenig oder gar nicht beschädigt wird.

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Im vollen Gegensatz zu den heißen vulkanischen Aktivitäten stehen die eisigen Gletscher, die sich wie riesige weiße Panzer über das Land legen. Europas größter Gletscher ist mit einer mehr als 1 km dicken Eisschicht der Vatnajökull der eine Fläche von knapp 8 % der Landmasse Islands einnimmt.

Manchmal kommt es zum Kampf der Giganten, wenn ein Vulkan unter dem Gletscher ausbricht und sich durch die dicke Eisschicht durchschmilzt. Glühende Lava trifft dann auf Eis, verwandelt es zu Wasser und Dampf. Manchmal wird der Druck so hoch, dass das Eisschild angehoben wird und das Wasser und der Dampf durch eine gewaltige Explosion entweichen. Zuletzt geschehen 1998 am Grimsvötn, als das geschmolzene Wasser durch einen gewaltigen Gletscherlauf ins Meer abfloss und dabei die Brücke der Ringstraße mitnahm.

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Das Landschaftsbild ist derart außergewöhnlich, dass es unbedingt einer Islandreise bedarf, um sich von den Naturgewalten überzeugen zu lassen. Nirgendwo wird die Entstehung der Erde deutlicher präsentiert.

Heiße Quellen, bunte Liparitgebirge, gewaltige Wasserfälle, schwarze Wüsten, erloschene und aktive Vulkane, Eisberge und einsame Landschaften können am besten bei einer Wanderreise erlebt werden.

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Vom Wetter darf man sich von einer Islandreise nicht abhalten lassen. Dass es auf dem 60. Breitengrad nicht kuschelig warm ist, sollte jedem klar sein. Aber aufgrund seiner Lage am warmen Golfstrom ist das Wetter in Island nicht so schlecht wie sein Ruf.

Die beste Reisezeit ist zwischen Mitte Juni und Mitte September. Bis Anfang August ist es durchgehend hell. Aber auch im Winter ist eine Islandreise empfehlenswert. Die Wasserfälle gefrieren zu gigantischen Kunstwerken und mit etwas Glück leuchten nicht nur der Polarstern, sondern auch die Himmelsgeister am Polarhimmel.

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