Cliffs of Moher in Irland Reisebericht Teil 2

Skellig Michael in Irland
© erlebnisreisen-weltweit

8. Tag Samstag
Skellig Michael
Vor 1.400 Jahren kamen Mönche auf die Idee, 20 km vor der Küste auf einem spitz aus dem Atlantik ragenden Felsen eine Siedlung zu gründen. Sie bauten ein Kloster und bienenkorbförmige Behausungen auf den Berg auf dem es kaum eine horizontale Fläche gibt. Außerdem mehrere steile Treppen mit hunderten Stufen aus Steinplatten um vom Wasser die über 150 Höhenmeter zum Monastry zu überwinden. Wer auf das irische Festland wollte, musste mit einem Ruderboot über die raue See schippern. Über mehrere Jahrhunderte war die Siedlung bewohnt. Autark und in völliger Abgeschiedenheit.
Wer heute das UNESCO-Weltkulturerbe besuchen möchte, muss erst die über einstündige Fahrt im offenen Motorboot seefest überstehen um dann die 600 schwindelerregenden Stufen zum Kloster hinaufzuklettern. Dort erwartet den Besucher neben einer atemberaubenden Aussicht auf die benachbarte Vogelinsel und das Festland die gut erhaltene Siedlung. Sofern man so schönes Wetter hat, wie wir heute! Für dieses ganz besondere Erlebnis haben wir uns nämlich den schönsten Tag des Jahres ausgesucht. Besser hätte man sich diesen Ausflug mit den überwältigenden Eindrücken auf der Insel nicht wünschen können.

Skellig Michael
© erlebnisreisen-weltweit

Hat man dann auch die Rückfahrt gut überstanden, bleibt noch Zeit, die „schönsten Klippen Kerries“ zu besuchen. Für 5 Euro Eintritt darf man von den Aussichtspunkten am Rand der 100 m hohen Klippen hinunterschauen und einen letzten Blick auf die spitzen Mönchsinseln weit draußen im Meer werfen.

Kliffs of Kerry fast so schön wie die Cliffs of Moher
© erlebnisreisen-weltweit

Wer mag kann noch ein paar Bröckchen Schokolade in der Schokoladenfabrik ganz in der Nähe verkosten, doch außer einem guten Marketing und völlig überzogenen Preisen gibt es dort nicht viel zu bewundern.

9. Tag Sonntag
Portmaggee – Killarny
Wir schließen den Kreis der Kerry-Rundfahrt entlang der Südküste. Es gibt einige schöne Aussichtspunkte auf der Strecke. Der Derrynane Strand bietet sich an, um sich ein wenig die Beine auf den Sanddünen zu vertreten.

Derrynane Beach
© erlebnisreisen-weltweit

Weiter schlängelt sich die Straße am Meer entlang, bevor wir ins Halbinselinnere abbiegen und wieder Berglandschaften und Hochmoore durchqueren. Ein letzter Pass am Moll’s Gap und schon haben wir wieder Blick auf die Seenlandschaft von Killarny.

Killarny See
© erlebnisreisen-weltweit

Hinter dem Muckross Abbey verstecken sich viele Überraschungen, die man der Ruine auf den ersten Blick gar nicht ansieht. Es folgt ein Spaziergang durch die Gärten von Muckross House, den man besser nicht an einem Sonntag machen sollte. Die riesigen Parkplätze lassen erahnen warum.
Das heutige Ziel ist die Touristenhochburg Killarny, wo wir drei Tage verbringen werden.

Muckross House
© erlebnisreisen-weltweit

10. Tag Montag
Wanderung auf dem Kerry Way bei Killarney
Killarney ist der Ausgangspunkt für viele Wandertouren und Ausflugsziele. Auch der Kerry Way quert hier. Einer der schönsten Abschnitte verläuft auf der alten Kenmore Road im Wechsel durch moosgepolsterte Wälder, wilde Berglandschaft und herrliche Hochmoore. Damit die Füße trocken bleiben, ist ein langer Bretterbohlenweg angelegt. Rundherum blüht der Stechginster in grellem Gelb. Start ist am Torc-Wasserfall. Da nicht herauszufinden ist, ob und wann es einen Shuttlebus gibt, mit dem man zurück nach Killarney fahren könnte, laufen wir die schöne Strecke einfach zweimal. Einmal hin und einmal her. Und schon hat man 16 Kilometer auf den Sohlen. Dafür gibt es im Restaurant des Muckross House eine Stärkung, bevor die Besichtigung des Ross Castles direkt am See bei Killarney das Tagesprogramm beendet.

Killarny Nationalpark
© erlebnisreisen-weltweit
Kerry Way
© erlebnisreisen-weltweit
Bohlenweg am Kerry Way
© erlebnisreisen-weltweit

11. Tag Dienstag
Schlucht von Dunloe
Ein weiterer Höhepunkt rund um Killarney ist die Schlucht von Dunloe. Möchte man sich die schmale Straße nicht mit Pferdekutschen und Touristenbussen teilen, fährt man am besten am frühen Vormittag oder am späteren Nachmittag. Die schmale Straße schlängelt sich an mehreren Seen vorbei durch eine enge Passhöhe, hinüber ins Black Valley.

Schlucht von Dunloe
© erlebnisreisen-weltweit

Hier bieten sich Seitentäler für eine Wanderung an. Am besten läuft man einfach ein Stück auf dem Kerry Way, der hier zwischen den Bergen und Seen verläuft. Überall trifft man auf bunte Schafe.

Black Valley
© erlebnisreisen-weltweit

Der verlockend klingende Lord Brandon’s Teeroom, stellt sich als kleines Bistro heraus, in dem es auch nichts anderes als die unvermeidlichen Tunfisch- Chicken- oder Eiersandwiches gibt. Der Kuchen ist abgepackt und der angepriesene warme Apfelkuchen wird stillos auf einem Pappteller mit Einwegbesteck über den Tresen gereicht. Eine schöne Kaffee- oder Teekultur kennen die Iren nicht – nicht einmal an einem so idyllischen Örtchen wie hier, direkt am See.

Schafe in Irland
© erlebnisreisen-weltweit

Für den Nachmittag ist noch ein Rundgang durch den Ort Killarney geplant. Erwähnenswert ist die beeindruckende Saint Mary’s Cathedral. Nachdem wir schon einige riesige Kathedralen als Ruinen besichtigt haben ist es gerade mal interessant, wie so eine monströse Kirche intakt mit Dach ausgesehen hat. Es ist immer wieder erstaunlich zu welchen grandiosen Bauwerken unsere Vorfahren befähigt waren.

Kathedrale von Killarny
©erlebnisreisen-weltweit
Cathedral von Killarny
© erlebnisreisen-weltweit

12. Tag Mittwoch
Killarney – Dingle
Als letzter der fünf Finger der Irischen Westküste steht die Dingle Halbinsel auf dem Programm. Im Gegensatz zur rauen Kerry Halbinsel ist die Dingle-Landschaft lieblicher. Die Weiden ziehen sich wie eine Patchworkdecke von der Küste über die sanften Hänge hoch. Und dennoch zeigt die Küste eine raue Wildheit. Entlang der Küstenstraße gibt es immer wieder herrliche Ausblicke auf steil abfallende Felsklippen an denen sich der Atlantik aufreibt. Auf der Landzunge bei Inch kann man einen Spaziergang am kilometerlangen Sandstrand mit Blick auf die gegenüber liegenden Kerry-Berge machen.

Dingle Halbinsel
© erlebnisreisen-weltweit

Der Ort Dingle eignet sich auch hervorragend um abends ein klassisches Pub mit irischer Musik zu besuchen. Wer Glück hat, endet im Dingle Pub, wo der Sohn des Hauses für die Gäste eine professionelle Tanzeinlage vorführt.

13. Tag Donnerstag
Dingle – Burren – Doolin
Im morgendlichen Sonnenlicht sieht die Dingle-Halbinsel gleich viel bunter aus. Wir überqueren den Connorpass knapp unterhalb der Wolken, danach erstrahlt das Land wieder in warmem Licht. Bei einem kurzen Stopp am Sandstrand vertreten wir uns die Füße. Ein Abstecher zur Ardfert Cathedral und zum Ardfert Frairy lohnt sich unbedingt. Keine Ahnung, warum diese schönen Ruinen so wenig besucht sind. Auf der langen Fahrstrecke nach Connemara sind sie eine willkommene Abwechslung.

Ardfert Cathedral
© erlebnisreisen-weltweit
Ardfert Frairy
© erlebnisreisen-weltweit

Am frühen Nachmittag erreichen wir den Burren Nationalpark, der landschaftlich wirklich hervorsticht. Plötzlich gibt es keinen Wildwuchs mehr, sondern eine löchrige Felslandschaft mit Bergen, die wie ein umgefallener Pfannkuchenstapel aussehen. Auf jeden Fall kann man in dieser bizarren Landschaft eine schöne Rundwanderung auf einen der Berge machen.

Burren auf dem Weg zu den Cliffs of Moher
© erlebnisreisen-weltweit

Unser heutiges Ziel ist Doolin. Das sonnige Wetter ist uns heute den ganzen Tag treu geblieben. So goldleuchtend die Landschaft heute Morgen war, so goldleuchtend endet der Tag heute Abend.

Doolin, Ausgangspunkt für die Cliffs of Moher
© erlebnisreisen-weltweit

Im Pub gibt es natürlich wieder irische Musik live und sogar ein anständiges vegetarisches Essen.

Pub bei den Cliffs of Moher
© erlebnisreisen-weltweit

14. Tag Freitag
Cliffs of Moher
Doolin ist der Ausgangspunkt für die berühmtesten Klippen Irlands. Unsere Vorfreude ist gespalten. Zum einen sind wir auf die Cliffs of Moher gespannt zum anderen fürchten wir den Touristenrummel dort. Um dem größten Ansturm zu entgehen, nehmen wir den frühen Bus um 8:00 Uhr zum südlichen Turm der Cliffs, dem Moher Tower am Hag’s Head und planen von dort die 8 km zurück nach Doolin zu wandern. Von der Bushaltestelle müssen wir erst noch ein gutes Stück bis zum Tower laufen, um dann festzustellen, dass der Wanderweg vom Hag’s Head bis zu den Cliffs of Moher komplett gesperrt ist. Einen Grund dafür können wir nicht erkennen, aber es ist unmöglich, die Barrieren zu überwinden. Zwei südafrikanische Damen nehmen uns mit zurück zum Visitorcenter, das inzwischen mit Bussen und Autos vollgelaufen ist. Vor dem offiziellen Parkplatz für die Cliffs of Moher steigen wir aus, doch der Herr im Kassenhäuschen meint, wir müssten je 12 Euro Parkgebühr bezahlen obwohl wir gar kein Auto dabei haben. Das ist der zweite Punkt über den wir uns heute sehr ärgern. Wir sind ja extra mit dem Bus gefahren, wollten herwandern, und sollen nun Parkgebühr bezahlen??? Das ist eine sehr fragwürdige Gebührenmethode. Am Zugang zu den Cliffs of Moher will niemand mehr ein Ticket sehen. Wir mischen uns ins Getümmel und werfen einen ausführlichen Blick auf die berühmten Felsen. Anschließend wandern wir im schönsten Sonnenlicht die restlichen Kilometer zurück nach Doolin.

Cliffs of Moher
© erlebnisreisen-weltweit

Abends besuchen wir denselben Pub wie am Vortag. Das Essen ist gut hier und die Preise nicht so übertrieben wie an anderen Orten. Heute spielt eine andere Band, bestehend aus 3 Leuten, die dem Publikum gleich mit Irischen Tunes einheizt. An unseren Tisch gesellen sich zwei Damen aus den USA und zwei Mädchen aus Cork. Zusammengewürfelt aus 4 verschiedenen Nationen haben wir einen großen Spaß an diesem Abend. Neue Erkenntnis: Baby-Guinness muss man unbedingt probiert haben. (Stamperl aus Bailey und Kaluha, sieht aus wie Guinness).

Weiterlesen:

Irland Reisebericht Teil 1
Irland Reisebericht Teil 2
Irland Reisebericht Teil 3