Irland Reisebericht Teil 1

Beara Halbinsel in Irland
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1. Tag Samstag
Deutschland-Dublin-Bray
Mit einem Temperaturunterschied von 15 Grad wechseln wir von hochsommerlichen 30 Grad in München auf erstaunlich kühle 15 Grad in Dublin. Ein paar Regentropfen benetzten zeitweise die Scheibe unseres Mietwagens mit dem wir Dublin großräumig umfahren und unsere Unterkunft in Bray ansteuern. Das Zimmer dort, ist das urigste, das ich je gesehen habe. Ein 170 Jahre altes winziges Häuschen, in dem – wie mir scheint – seitdem nichts verändert wurde. Immerhin gibt es Strom, fließend Wasser und WLAN. Ansonsten bewegt man sich zwischen dem Interieur wie auf Eiern, um nirgendwo hängen zu bleiben oder anzustoßen. Wir vertreten uns die Füße an der Strandpromenade und genießen ein erstes Guinness bzw. Bulmers.

Guinnes bekanntestes Getränk in Irland
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2. Tag Sonntag
Powerscourt Garden, Glendalough, Devil’s Glen Wood, Johnnies Fox Pub Glencullen, Bray
Enniskerry ist ein hübscher kleiner Ort in dem es ein sehr leckeres Frühstück für uns gibt. Und er liegt ganz in der Nähe eines der schönsten Gärten Irlands, dem Powerscourt Garden. Nicht nur für Gartenliebhaber ist das Estate ein Muss und Genuss. Eine große im italienischen Stil gehaltene Parkanlage eröffnet den Blick auf einen Teich mit Fontaine. Es gibt einen japanischen Garten und einen Wallgarden mit Sommerflor. Im Frühjahr ist sicher der Rhododendronwalk ein Höhepunkt. Außerdem steht ein beachtlicher alter Baumbestand auf dem weitreichenden Gelände. Wer mag, schlendert anschließend noch durch die Shops, wo es von feinem Tuch über Keramik und Papeterie viel Schönes anzusehen gibt. Auch ein Gartencenter ist angeschlossen.

Powerscourt Garden
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Vom ersten Highlight ist es nicht weit nach Glendalough. Ein uralter Friedhof eingebettet in eine fjordähnliche Landschaft erwartet uns dort. Der alte Turm überragt die schönen Grabsteine mit den typischen Keltenkreuzen und die Ruine der Kathedrale. Auf einem Spazierweg durch verzauberte Wälder kann man den Lower Lake und den Upper Lake erkunden. Ein kurzer Anstieg führt zum hübschen Poulness Waterfall.
Das Wetter hält. Es ist bewölkt aber weitgehend trocken. Das ermutigt uns noch in den Devil’s Glen Wood zu fahren. Eine einstündige Wanderung führt entlang eines zauberhaften Baches zum Devil‘s Glen Wasserfall.

Glendalough in Irland
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Vom vielen Wandern und Staunen haben wir Hunger bekommen und beschließen, dem höchstgelegenen Pub Irlands einen Besuch abzustatten. Glencullen ist ein Dorf mit gefühlt 5 Häusern, aber das Johnnie’s Fox Pub übertrifft jegliche Vorstellung. Von der Höhe spürt man nichts aber ist das vermutlich verrückteste und urigste Pub Irlands. Es zieht nicht nur internationales Publikum an, sondern auch diverse Prominente zählen zu seinen Gästen. Im Flur kann man sich durch eine Tapete aus Zeitungsartikeln lesen. Der Bundespräsident Deutschlands Frank-Walter Steinmeier zählte zu den Gästen und der persönliche Sekretär der Queen Elizabeth bedauert, dass Ihre Majestät beim nächsten Staatsbesuch leider nicht die Zeit für einen Besuch findet, er hoffe aber, dass sie oder ein anderes Mitglied des königlichen Haushalts vielleicht beim nächsten Mal vorbeischauen könne und wünsche bis dahin alles Gute. Vermutlich hätten ihr die unzähligen Nachttöpfe, die von der Decke baumeln ohnehin nicht gefallen. Vom restlichen Overload mit allerlei nützlichen und nutzlosen Kuriositäten an Decken und Wänden ganz zu schweigen. In den weiträumigen Gewölben des Pubs sorgen abends sogar zwei Bands für Stimmung. Johnnies Fox Pub ist der Inbegriff Irischer Pubkultur – zumindest so, wie sie sich die Touristen vorstellen!

Johnnies Fox höchstgelegenes Pub in Irland
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3. Tag Montag
Bray, Cashel
Wir lassen die Wicklow Mountains hinter uns und machen uns auf den Weg Richtung Süden. Ein Frühstücksstopp in Enniscorthy ist mangels Charme schnell erledigt. Weiter geht es über Thomastown zum Jerpoint Abbey. Diese Klosterruine ist äußerst fotogen. Besonders, wenn die Sonne die alten Gemäuer mit einem Heiligenschein bestrahlt.

Jerpoint Abbey
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Von hier ist es nicht mehr weit nach Kilkenny, wo das nächste Castle auf uns wartet. Auf der Strecke überqueren wir immer wieder das hübsche Flüsschen Nore, das mit seinem schwarzen Wasser träge dahin fließt. Tagesziel ist heute Cashel. Schon von weitem ist die märchenhafte Ruine der Kathedrale zu sehen. Nicht weit entfernt befindet sich die Klosterruine Hore Abbey mitten auf der grünen Wiese. Mein Tagesbedarf an Ruinen und Castles ist für heute gedeckt und es beginnt außerdem zu regnen. Die Ruinen stehen schon seit hunderten von Jahren, vermutlich sind sie morgen auch noch da.

Cashel Castel
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4. Tag Dienstag
Cashel, Cahir, Lismore, Ardmore
Tatsächlich, sowohl die mächtige Kathedrale auf dem Berg mitten im Dorf als auch die Klosterruine auf der Wiese sind noch da. Ohne Regen wirken sie gleich ein wenig freundlicher. Wir machen unsere obligatorischen Fotos und wechseln zum nächsten Castle in Cahir. Fotostopp, abhaken und weiter nach Lismore. Damit es nicht langweilig wird, wählen wir die direkteste Route schnurstracks Richtung Süden durch die Sieben Berge mit den Sieben Zwergen. So sehen jedenfalls die kegelförmigen Berge aus, die vor uns aus der grünen Landschaft wachsen. Der Gipfel des Knockmealdown ist fast 800 m hoch. Nach ihm ist die Zipfelmützenbergkette benannt. Der Einfachheit halber beginnen alle Kegelnamen mit Knock. Den Rest der Namen kann man als Nichtire ohnehin nicht aussprechen. Wir quetschen uns zwischen Knocknalougha und Knockmealdon über die Passhöhe und schlängeln uns weiter über winzige Straßen nach Lismore. Anhalten, Castle fotografieren, weiterfahren Richtung Süden. Irgendwann stoßen wir am Atlantik an. Hier geht es nicht mehr weiter. Der kleine Küstenort Ardmore bietet mehr, als man zunächst vermuten würde. Da gibt es beispielsweise einen schönen Küstenwanderpfad. Aber auch am Strand kann man einen romantischen Abendspaziergang machen. Der gewaltige Rundturm, umgeben von alten Gräbern und der obligatorischen Kirchenruine ist ebenfalls sehr interessant und in keiner Weise kommerzialisiert und überlaufen. Unsere Unterkunft ist heute ein Schmuckstück mit eigenem Garten und einem Zauberschrank, in dem sich das gesamte Frühstücksbuffet befindet.

Ardmore
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5. Tag Mittwoch
Ardmore, Glengariff, Bantry
Die Reise führt uns heute weiter durch wunderschöne Landschaft mit viel Grün und Wasser nach Glengariff, wo wir uns auf Garnish Island einen weiteren Garten ansehen. Der Eintritt auf die nette kleine Garteninsel ist mit 5 Euro angemessen, während wir uns mit 15 Euro für die kurze Bootsfahrt etwas veräppelt vorkommen.

Garnish Island
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Eine völlig andere Landschaft bietet sich uns beim nur wenige Kilometer entfernten Barley Lake. Von fruchtbarem Mikroklima der Garteninsel ist auf 250 m Meereshöhe nichts mehr spüren, stattdessen karge Felslandschaft überzogen mit lila blühender Heide und Gräsern, die nicht einmal mehr den Schafen schmecken. Die 5 km lange Zufahrt zum See ist allerdings nichts für schwache Beifahrernerven und für den Wanderweg sind eher Gummistiefel als Wanderstiefel angemessen. Belohnt wird die Mühe mit einem Rundumblick auf See und Berge soweit das Auge reicht.

Barley Lake in Irland
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In Bantry gibt es beim Bantry House noch einen weiteren kleinen Garten mit toller Aussicht auf die Bucht und das schöne Herrenhaus in der warmen Abendsonne.

Bantry House
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6. Tag Donnerstag
Bantry, Beara Halbinsel, Bantry
Auf dem Programm steht heute die Rundfahrt um die wunderschöne und abwechslungsreiche Beara Halbinsel. Natürlich sind auch hier die Straßen eng und eingewachsen von hohen Hecken, aber immer wieder tun sich fantastische Blicke auf.  Auf Berge, auf grüne Wiesen und Wälder. Es wird nie langweilig.

Ginsterblüte in Irland
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In dem quietschbunten Ort Eyries gibt es Kaffee und Scones, dann geht es weiter hinauf zum See Inchiquin. Dort kann man einen winzigen Steinkreis besichtigen. Wir genießen die Stille dort oben, die wärmenden Sonnenstrahlen und den Blick auf die Seen und Berge bis zu einem Wasserfall ganz hinten am Talschluss.

Eyries
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Steinkreis
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Der letzte Höhepunkt der Strecke ist die Rückfahrt über den Healy Pass, der besonders mit dem Blick auf den Glenmore Lake sehr beeindruckend ist.

Healy Pass
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Glenmore Lake
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7. Tag Freitag
Bantry, Carrauntoohil 1038 m, Portmagee
Von Bantry geht unsere Reise weiter, bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen über den Cana Pass nach Kenmare. Landschaftlich wieder eine wunderschöne Strecke durch karges Gebirge und grüne Schafweiden. Wir erreichen die Passhöhe Molls Gap und bald kommen die schön eingebetteten Seen von Killarney in Sicht.

Killarney See
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Wie könnte man das außergewöhnlich schöne Wetter besser nutzen, als für eine Bergtour? Vor allem, wenn der höchste Berg Irlands, der Carrauntoohill gleich um die Ecke liegt. Ein gut ausgebauter Wanderweg führt ab Cronin’s Yard sanft hinauf, frontal auf die beeindruckende Pyramide des mächtigen Bergs zu.

Carrauntoohill
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An zwei schönen Bergseen endet der gemütliche Teil, ab hier führt ein alpiner Weg der nicht ohne Grund Devil‘s Ladder heißt auf den 1038 m hohen Gipfel. Möchte man nicht bis zu den Knöcheln in glasklarem Wasser versinken, folgt man beim Abstieg ab den Seen nicht der Rundtour, sondern nimmt den ausgebauten Weg zurück zum Parkplatz.

Seen beim Carrauntoohill
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Auf der weiteren Fahrt durchqueren wir die Halbinsel Kerry über den mittleren Höhenzug im Landesinneren bis wir unseren Übernachtungsort Portmagee erreichen. Der Blick von unserem Zimmer reicht über grüne Wiesen, die tiefblaue Bucht hinüber zur Insel Valentina. Alles angestrahlt vom warmen Licht der tief stehenden Sonne. In dem hübschen kleinen Ort bieten verschiedene hervorragende Restaurants die Möglichkeit, frischen Fisch direkt am Hafen zu genießen.

Hafen von Portmagee
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