Athos: Pilgern in der Mönchsrepublik

Kloster Athos
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Frauen bleibt der Zutritt leider verwehrt, doch für männliche Pilger die fernab der Traumstrände Griechenlands eine besondere Erfahrung machen möchten, wartet die Mönchsrepublik Athos darauf erwandert und entdeckt zu werden. Sie gilt noch als absoluter Geheimtipp und Massenpilgerschaften á la Jakobsweg sucht man hier vergebens.

Die Republik liegt auf dem südlichen Teil der griechischen Halbinsel Athos und umfasst stolze 20 Klöster. Sie alle liegen zu Füßen des „heiligen Berges“ Athos, der die ganze Szenerie dominiert. Angeflogen wird hier zunächst die Stadt Thessaloniki um dann via Bus und Boot auf die östlichste der Drei-Finger-Halbinseln von Chalkidiki zu gelangen. Die Republik Athos selbst wird durch einen Stacheldrahtzaun vom „Rest Griechenlands“ getrennt.

Seit Jahrhunderten leben in der halbautonomen Republik orthodoxe Mönche nach strengen Regeln und es ist ein wahrhaftiges Erlebnis einmal in ihre Kultur einzutauchen, mit ihnen zu essen und zu leben. Selten hat man so viel Zeit für sich allein, lediglich die Gottesdienste mit den Mönchen müssen strikt eingehalten werden. Multimedia hat hier keinerlei Bedeutung, Strom gibt es über die Generatoren nur bis Sonnenuntergang.

Die Idee ist, dass jeder Pilger immer nur einen Tag in einem der Klöster verbringt und danach weiterzieht. Für die Erkundung der vielen Klöster gibt es verschiedene Wege, wobei die beliebteste Art die Wanderung zu Fuß von Kloster zu Kloster ist. Die Wege zwischen den Klöstern bieten individuelle Landschaften voll mit Seerosenteichen und Orangenhainen. Die reizvollste Strecke für Wanderer ist jedoch die Umrundung der Südspitze der Halbinsel direkt unterhalb des Berges Athos. Rund 16 km verläuft die Strecke durch Laubwälder und vorbei an kleinen Mönchsdörfern.

Viel benötigt man zum Pilgern nicht, übernachtet wird in den Klöstern selbst und das sogar kostenfrei. In jedem Kloster wartet ein Bett samt Handtuch, die Zimmer sind zumeist Mehrbettzimmer mit Gemeinschaftsbad und grundsätzlich gut ausgestattet. Es sind die Ruhe und Kraft, welche die Mönche ausstrahlen und früher oder später jeden Pilger erreichen.

Für den Besuch muss sich jeder Pilger ein sogenanntes „Diamonitrion“ besorgen, eine Art Visum und Einladung in Einem, welches bereits im Vorfeld beantragt werden muss. Pro Tag erhalten auch nur zehn ausländische Pilger eine Erlaubnis zur Einreise. Wer diese Hürde geschafft hat, der wird mit fantastischen Felsklöstern auf hohen Mauern und einem wunderschönen Küstenausblick belohnt.

Vielleicht ist es genau das, was auf Athos bei den Pilgern einen wahren Boom ausgelöst hat: Das Reduzieren auf das Wesentliche und Ankommen bei sich selbst ohne viel Ablenkung. Egal wie viele Klöster man als Pilger schafft und welchen Weg man wählt um diese zu erreichen, eines sei garantiert: Die Ruhe und Auszeit bekommt man auf diese Art und Weise nirgendwo sonst auf der Welt.

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