Stellen Sie sich vor, sie stehen einer zwei Meter großen und 200 Kilogramm schweren tiefschwarzbehaarten Kreatur gegenüber. Dann ist das sicher eine Begegnung, die sich eindrücklich in Ihr Gedächtnis einprägt. Diese muskelbepackten Geschöpfe sind allerdings nicht auf Menschfleisch aus, wie uns so mancher veraltete Kinofilm weißmachen möchte, sondern leben in der Regel vegetarisch und sind – sofern man ihnen mit Respekt entgegenkommt – äußerst friedlich.
Spätestens nach dem Film „Gorillas im Nebel“, der über die Verhaltensforscherin und Zoologin Dian Fossey erzählt, sind auch wir in der sogenannten zivilisierten Welt auf die Berggorillas in Afrika aufmerksam geworden. Die Verhaltensforscherin widmete ihr Leben nicht nur der Erforschung und dem Schutz der Berggorillas, sondern bezahlte sogar mit ihrem Leben dafür. 1985 wurde sie im Karisoke Research Center in Ruanda ermordet aufgefunden.
Die Berggorillas bewohnen zwei kleine Gebiete im östlichen Afrika. Zum einen kommen sie im Grenzgebiet zwischen der Republik Kongo, Uganda und Ruanda vor und zum anderen im Bwindi-Nationalpark, im südwestlichen Uganda. Ihr Lebensraum sind die Gebirgswälder auf ca. 2000 bis 4000 m Seehöhe.
Durch die Erschließung der Wälder kommt der Mensch den Gorillas immer näher und drängt sie in wenige verbleibende Gebiete zurück. Die Übertragung von Krankheiten vom Mensch auf die Tiere schwächt die Bestände. Weiterhin werden die großen Menschenaffen nach wie vor wegen ihres Fleisches gejagt.
Oft werden auch die Mütter erschossen, um an die Jungtiere zu gelangen, die dann illegal in Privathaushalten oder Privatzoos rund um die Welt ihr ärmliches Dasein fristen müssen. Seit 1975 sind Gorillas im Washingtoner Artenschutzübereinkommen gelistet, das den Handel mit den Tieren oder deren Körperteilen verbietet. Bürgerkriegsähnliche Zustände in ihrem Verbreitungsgebiet erschweren allerdings den Schutz der seltenen Spezies.
In einigen Schutzgebieten ist es gelungen durch gezielten und hochpreisigen Tourismus ein leichtes Ansteigen der Population zu erreichen. Dennoch sind gelten Gorillas weiterhin vom Aussterben bedroht.