Kennen Sie die Cocos-Platte und die Karibische Platte? Nein, es handelt sich nicht um leckere Gerichte beim Asiaten Ihres Vertrauens sondern um zwei Kontinentalplatten die beim Zusammentreffen ein wunderschönes Land zwischen Pazifik und Karibik geschaffen haben.
1502 landete Christoph Columbus dort als erster Europäer und nannte es spontan „reiche Küste“ – Costa Rica. Nur hatte er sich unter „reich“ etwas anderes vorgestellt. Denn Gold wurde in Costa Rica so gut wie keines gefunden. Dafür aber jede Menge anderer Schätze.
Mit seiner einzigartigen biologischen Vielfalt gehört Costa Rica zu den 20 Ländern mit der größten Zahl an Pflanzen- und Tierarten, die nur hier vorkommen. 50 % des Landes sind heute wieder von Wald bedeckt. 27 % der Fläche des Landes stehen unter Naturschutz. Es gibt 26 Nationalparks, stattliche Vulkane und wunderschöne Sandstrände.
Costa Rica wird übrigens zu den Megadiversitätsländern der Welt zugeordnet. Es weist vielfältige Ökosysteme auf, die wiederum einer besonders großen Artenvielfalt Lebensraum bietet. Durch die Kombination aus Küsten- und Bergregionen bildet sich eine Vielzahl von Mikroklimata, die ebenfalls eine umfangreiche Biodiversität begünstigt. Vier Prozent aller auf der Welt vorkommenden Arten leben in Costa Rica. Insgesamt sind das nachgewiesene 500.000 Arten, davon 300.000 Insektenarten.
Naturschutz wird in Costa Rica schon seit vielen Jahren groß geschrieben und konsequent umgesetzt. So gewinnt das Land beispielsweise knapp 100 % seines Strombedarfs aus regenerativen Quellen und dient damit als ökologisches Vorbild. Das Land setzt stark auf Ökotourismus, von dem nicht nur die Natur, sondern auch die Bevölkerung profitiert.
Ein 280 Kilometer langer Wanderweg durchquert den mittelamerikanischen Kontinent von der Atlantikküste bis zum Pazifik. Der 2018 erschlossene Camino de Costa Rica verläuft teilweise durch indigene Gebiete. Da das Begehen des Wegs auf diesen Etappen nur in Begleitung von einheimischen Wanderführern möglich ist, wurden Arbeitsplätze geschaffen und die wirtschaftliche Situation in den ländlichen Gebieten verbessert.
Christoph Columbus hatte also gar nicht so Unrecht, als er das Land „reiche Küste“ taufte. Nur besteht der Reichtum eben nicht aus Gold, sondern aus einer unglaublich reichen Natur.