221 Säugetierarten wurden bisher auf Borneo entdeckt. Der bekannteste Vertreter der Primaten dürfte der Orang Utan sein, den es sonst nur noch auf Sumatra gibt. Diverse Organisationen haben sich dem Schutz dieser stark gefährdeten Primatenart angenommen. Im Sepilok Orang Utan Rehabilitation Center werden verwaiste oder aus illegaler Haltung befreite Orang Utans wieder an ihre natürliche Umgebung gewöhnt und nach und nach ausgewildert. Ein Besuch des Rehabilitationscenters, welches im malaysischen Teil Borneos, Sabah, liegt, bietet eine einmalige Gelegenheit, Orang Utans in ihrem natürlichen Habitat zu beobachten.
Nasenaffen leben ausschließlich auf Borneo. Aufgrund der gurkenförmigen, roten Nasen der Männchen, werden sie von den Einheimischen auch „Holländeraffen“ genannt. Sie halten sich vorwiegend in Mangrovengebieten und Flussläufen der Tieflandregenwälder auf und gelten ebenfalls als stark gefährdet. Die Nasen der Nasenaffen wachsen übrigens ein Leben lang.
Der Sunda-Nebelparder, der erst 2006 einer eigenen Art zugeordnet wurde, ist die größte Katzenart Borneos. Aufgrund der fortschreitenden Zerstörung der Regenwälder wurde er 2008 auf die rote Liste der stark bedrohten Tierarten gesetzt. Die Borneo-Goldkatze ist eine auf Borneo endemische Wildkatze und zählt zu den am wenigsten bekannten Katzenarten überhaupt. Die wunderschöne Katze ist derart selten, dass selbst Einheimische Borneos sie auf Bildern nicht erkannten.
Kurzbeinig, struppig und nach Popcorn riechend ist der Binturong, der auch Marderbär genannt wird. Er ist nachtaktiv und lebt in Bäumen, in denen er mit Hilfe seines Greifschwanzes geschickt herumklettern kann.
Weitere Kleinraubtiere sind nach WWF-Angaben der Borneo-Sonnendachs, der Sunda-Stinkdachs, die Otterzivette oder der Haarnasenotter.
Es galt auf Borneo bereits als ausgestorben doch nach 40 Jahren wurde in Kalimantan wieder ein Sumatra-Nashorn entdeckt. Der ursprüngliche Lebensraum dieser kleinsten Nashornart reichte einst von Bhutan über Indien, Myanmar, Thailand, Malaysia bis Indonesien, Sumatra und Borneo. Inzwischen leben maximal noch 100 Tiere in freier Wildbahn davon eine kleine Gruppe im malaysischen Teil Borneos.
Mit 2,5 Metern Schulterhöhe ist der Borneo-Zwergelefant der kleinste aller Elefantenarten. Etwa 1.200 Tiere leben ganz im Norden der Insel in einem Schutzgebiet. Und auch sie sind bedroht von Wilderei und der Zerstörung ihres Lebensraums zugunsten von Palmölplantagen.
Auf Selingan Island, ca. 40 km nördlich von Sandakan ist es möglich, Meeresschildkröten bei der nächtlichen Eiablage zu beobachten. Bei diesem einzigartigen Ereignis werden auch jede Nacht frisch geschlüpfte Schildkrötenbabys ins Meer entlassen.
Weiterhin gibt es 622 Vogelarten und 400 Reptilien- und Amphibienarten auf Borneo, die so manche spannende Überraschung und erstaunliche Fähigkeit bereithalten. Der Rhinozerosvogel bringt mit einer Größe von bis zu 90 cm bis zu 3 Kg Gewicht auf die Waage. Die Kapuas-Wassertrugnatter die als einzige Schlange ihre Farbe ähnlich wie ein Chamäleon wechseln kann, und eine Welsart, die sich mit ihrem klebrigen Bauch in Stromschnellen an Felsen ankleben kann. (Quelle Wikipedia)
Die Insel Borneo ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland und befindet sich auf Äquatorhöhe im südchinesischen Meer zwischen Malaysia, Indonesien, den Philippinen und der indochinesischen Halbinsel. Die Insel unterteilt sich in den nördlichen Teil mit den malaysischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah sowie dem Sultanat Brunei, die zusammen etwa ein Viertel der Landfläche ausmachen. Die restliche Fläche gehört zu Indonesien und wird in der Regel Kalimantan genannt. Der höchste Berg auf Borneo ist der Mt. Kinabalu mit 4.095 m. Die Klimazonen erstrecken sich demzufolge von Nebelwäldern in Hochlagen bis zu Mangrovenwäldern im Tiefland. Auf Borneo befinden sich die letzten großen Primärregenwaldgebiete Südostasiens. Um Platz für Palmölplantagen zu schaffen sind sie durch Kahlschlag und Brandrodung stark bedroht.