Willkommen in Bhutan, im Land des Donnerdrachen, wo das Glück der Einwohner wichtiger ist als das Wachstum der Wirtschaft. Dieses nennt man Bruttonationalglück und es ist in der Verfassung verankert. Und anscheinend wohnen in Bhutan auch die glücklichsten Menschen der Welt.
Bhutan ist ein kleines Königreich im Himalaya. Ca. 80 Prozent des Landes liegt auf einer Höhe von 2.000 Metern. Traditionen sind in Bhutan tief verankert und erst seit wenigen ist das Land für Besucher geöffnet. Erst seit 1999 gibt es Fernsehempfang in Bhutan und auch in der Hauptstadt Thimphu setzt man im Straßenverkehr lieber auf Verkehrspolizisten als auf Ampeln. Thimphu gilt als die einzige Landeshauptstadt der Welt ohne Ampel.
Auf 2.400 Metern Höhe finden wir in Westbhutan die Kleinstadt Paro mit dem einzigen internationalen Flughafen des Landes. Bei einem Dzong handelt es sich um buddhistische Klosterburgen, aber auch die Verwaltungseinheiten werden Dzong genannt. In einem früheren Wachturm des ParoDzong, der runde Ta Dzong, findet sich Bhutans erstes Nationalmuseum mit seiner weltberühmten Briefmarkenausstellung. Der Ausblick auf das Paro-Tal sollte man sich nicht entgehen lassen. Das wohl berühmteste Kloster Bhutans ist das Tigernest Kloster, welches an eine Felswand gebaut ist.
Thimphu die Hauptstadt von Bhutan bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Der Thronsaal des Königs befindet sichim TrashiChhoeDzong. Es handelt sich um eine berühmte Klosterfestung und Regierungssitz. Etwas sieben Kilometer entfernt liegt der Dechencholing-Palast. Dieser Palast ist der Hauptpalast der Könige. Gebetsräder, die im Buddhismus traditionell sind, wie auch Brunnen befinden sich am Platz des Glockenturms. Hier kann man sich bei einem Stadtrundgang in einem der vielen Restaurants oder auch Cafés stärken. Ein Besuch auf dem Wochenmarkt sollte auf keinem Fall fehlen. Viele Spezialitäten des Landes werden hier feilgeboten und erlauben einen authentischen Einblick in die Tradition und Kultur der Bhutaner. Ein besonderer Höhepunkt ist das im Herbst stattfindende Klosterfest Thimphu Tsechu, zu dem viele Besucher erwartet werden.
In Bumthang (Nordbhutan) befindet sich die KonchogsumLhakhang. Eine sehr alte Tempelanlage, welche durch seine gebrochene Glocke bekannt wurde. Angeblich soll sie bis im benachbarten Tibet zu hören gewesen sein. Als die tibetische Armee die Glocke stehlen wollte, ist sie leider zerbrochen.
Auch im östlichen Teil von Bhutan gibt es viel zu erkunden und zu sehen, wie die Festung MongarDzong. Bemerkenswert ist, dass beim Bau keine Nägel benutzt wurden.
Aber auch kulinarisch hat Bhutan einiges zu bieten. Das Nationalgericht Ema Datsi wird aus Chili (als Gemüse) und Käse zubereitet. Dazu wird Reis gereicht. Dies ist allerdings ein sehr scharfes Gericht. Auch weniger scharfe Köstlichkeiten stehen auf dem exotischen Speiseplan – zumindest versichern das die Restaurantbesitzer.
Sauer macht lustig und scharf offensichtlich glücklich. Nicht umsonst hat der König von Bhutan das Glück zum obersten Ziel des Landes erkoren und misst als einziges Land der Welt das „Bruttonationalglück“ seiner Einwohner.