Wikinger Spuren in Skandinavien

Wikinger
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Spätestens seit „Wickie und die starken Männer“, der Zeichentrickserie die in den 1970er-Jahren erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurden, kennt sie jeder. Die Wikinger. Wickie, der kleine Junge mit den roten Haaren und dem lustigen Hörnerhelm, der mit seinen klugen Ideen die Mannschaft immer wieder aus verzwickten Situationen auf ihren Wikinger Reisen rettet. Doch was ist wahr am Klischee der Wikinger?

Der Begriff Wikinger wird für die Bewohner nordischer Länder im Frühmittelalter 800-1050 nach Christus verwendet. Sie betrieben Landwirtschaft in den gut zugänglichen Fjorden, in denen es durch abfließende Bäche sauberes Wasser gab. Neben Getreideanbau hielten Sie auch Schafe und Schweine. Auch Lachs aus den fischreichen Gewässern kam mehr als regelmäßig auf den Tisch. Es gibt die Legende vom Gesinde, das den Bauern bittet, wenigstens einen Tag in der Woche keinen Lachs essen zu müssen.

Doch warum tragen die Wikinger den Ruf ein kriegerisches, räuberisches Volk gewesen zu sein? In der Tat gingen die Wikinger gerne auf Raubzüge. Es werden wohl junge, abenteuerlustige Burschen gewesen sein, die sich erhofften, Ruhm und Reichtum in der Ferne zu erlangen. In ihrer Heimat wurde das nicht belohnt. Sie galten als Verbrecher und wurden für vogelfrei erklärt, womit sie sich zuhause nicht mehr sehen lassen konnten. Auf ihren Raubzügen kamen die Wikinger weit herum. So überfielen sie in einem Zeitraum von mehr als 250 Jahren u. a. die Küstengebiete von Irland, Frankreich, England, Spanien. Und sogar bis Paris und Trier drangen sie vor.

Wikinger
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Da in Norwegen nur die Küstenstreifen bewirtschaftet werden konnten, wurde bald das Land knapp. Und wieder mussten die Wikinger auf Wanderschaft gehen.
Der Wikinger Gardar Svavarsson erreichte um 870 nach Christus Island. Schon bald folgten weitere Auswanderer aus Norwegen und besiedelten nach und nach die fruchtbare Südwestküste Islands. Sie brachten nicht nur Nutztiere und Saatgut mit sondern auch ihre Kultur und Gesellschaftsstruktur. Demnach wurden Mörder aus der Gesellschaft verbannt und mussten zusehen, wie sie im unbewohnbaren Hochland überlebten, wenn es ihnen nicht gelang, das Land zu verlassen und woanders Fuß zu fassen.

Grönland
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So wurde auch der verurteilte Mörder Erik Þorvaldsson für vogelfrei erklärt und er beschloss, neues Land zu suchen. Er machte sich mit dem Schiff auf den Weg nach Westen. Dort stieß er auf die Küste Grönlands und fand an der Westküste fruchtbare Ebenen und reiche Fischgründe. Nach Ablauf seiner Verbannungsfrist und mit einem langen roten Bart kehrte er als Erik der Rote zurück nach Island und schwärmte von seinem „Grünland“. Da inzwischen auch in Island das bewohnbare Land knapp wurde, gelang es ihm, etwa 3000 neue Siedler nach Grönland zu locken.

Übrigens, auch sein Sohn Leif Erikson wollte wie ein echter Wikinger neues Land erschließen. Mit seinem Schiff gelang es ihm von Grönland aus das große Meer zu überqueren und entdeckte dabei eine Küste. Er nannte sie Vinland, eine dem nordamerikanischen Kontinent vorgelagerte Insel, das heutige Neufundland.

Schöne Reisen auf den Spuren der Wikinger nach Island reisen

Erich dem Roten nach Grönland folgen

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