Kanaren und die Wintersonne

Kanaren
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Biogeographisch gehören sie zu Makaronesien. Und weil die wenigsten wissen, wo das ist, gehören sie politisch zu Spanien. Geographisch gehören sie allerdings zu Afrika. Das erklärt, warum es dort auch im europäischen Winter schön warm ist. Reisetechnisch gehören Sie vor allem zu einem: zu den Lieblingsreisezielen der Deutschen: Die Kanaren!
Das angenehme Klima beschert den Inseln Temperaturen von im Sommer 20-30 Grad und im Winter 15-20 Grad. 4-8 Regentage, nein, nicht pro Woche, pro Monat! Super, oder? Ein perfektes Reiseziel für Wanderer, die den Frühling nicht erwarten können.

Teneriffa
Die größte der acht Schwestern ist Teneriffa mit einer Länge von 83 km und einer Breite von 53 Km. Den höchsten und markantesten Punkt bildet der Pico del Teide, der 3715 Meter aus dem Meer ragt. Misst man den immer noch aktiven Vulkan vom Meeresgrund, kommt man auf 7500 Meter. Damit ist er der dritthöchste Inselvulkan der Erde.

Fuerteventura
Die gesamte Insel Fuerteventura wurde 2009 zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt und zum UNESCO-Lichtschutzgebiet. Die nächtliche Dunkelheit soll damit sogar vor geringster Lichtverschmutzung bewahrt werden. Künstliche Beleuchtung ist eine Bedrohung für viele nachtaktive Tiere, die sich naturgemäß nach dem Mondschein ausrichten und von künstlichen Lichtern in tödliche Fallen gelockt werden. Das betrifft nicht nur die Insekten sondern auch Fledermäuse oder Meeresschildkröten. Doch auch zur Beobachtung des Sternenhimmels ist absolute Dunkelheit essentiell.

La Gomera
La Gomera ist die älteste der Kanarischen Inseln. Um sich zwischen den steilen Tälern verständigen zu können, wurde vermutlich schon von den Ureinwohnern eine nur hier existierende Pfeifsprache entwickelt, die inzwischen als Schulfach gelehrt wird und zum Weltkulturgut der UNESCO zählt.

Lanzarote
Lanzarote ist die nördlichste der bewohnten Kanaren Inseln und die trockenste. Die Insel liegt zwar in der Passatzone, die Winde regnen sich allerdings an der relativ flachen Insel nicht ab. Dafür bekommt Lanzarote regelmäßig große Mengen Sand ab, wenn aufgrund der Calima – einer besonderen Wetterlage – über der Sahara durch Sandstürme Staub aufgewirbelt und über große Strecken transportiert werden. Der Himmel färbt sich dann rot bis braun und die Temperaturen steigen auf 40 Grad. Der heiße Wind wird auch Levante genannt.

La Palma
Mit vollständigem Namen „La Isla de San Miguel de La Palma“ genannt, ist die geologisch jüngste Insel der Kanaren. Der Vulkanismus ist sehr aktiv, wie man beim jüngsten Ausbruch 2021 beobachten konnte. Zahlreiche Häuser und landwirtschaftlich genutzte Fläche wurden dabei zerstört.

El Hierro
Eine urzeitliche El-Hierro-Rieseneidechse lebt auf dieser Kanaren Insel .Durch die Besiedlung und Kultivierung der Insel im 15. Jahrhundert wurde die Eidechse, die bis zu 75 cm lang werden kann ausgerottet und überlebte nur mit einer kleinen Population auf einer kleinen Felseninsel, wo sie im 18. Jahrhundert wieder entdeckt wurde. Allerdings dauerte es nicht lange, bis diese aufgrund der Dummheit der Menschen ebenfalls ausgerottet wurde. In den 1970er Jahren traf ein Ziegenhirte durch Zufall auf eine Unterart der seltenen Eidechse, von denen es bis heute nur wenige hundert lebende Exemplare gibt.

Gran Canaria
Ein Hund ist eines der beiden Natursymbole für die Insel Gran Canaria. Die Kanarische Dogge: Dogo Canario. Diese Hunderasse wurde von den Konquistadoren als Kriegshund, Jagdhund, Treiber für Viehherden sowie als Wach- und Schutzhund gezüchtet. Da die Kanaren als Zwischenstation für die langen Seereisen in die Kolonialländer dienten, verblieben viele der Hunde auf den Inseln, wo sie weitergezüchtet wurden. Die typischen Erbeigenschaften die zum Beispiel für die Hatz im Stierkampf notwendig waren, wurden abgezüchtet und die Hunde stattdessen mehr als Familien-, Wach- und Schutzhunde eingesetzt.

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