Outback: Briefe einer Weltreise Teil 10

Outback
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16.05.1997
Alice Springs – Australien

Wann ich wieder heimkomme weiß ich noch nicht so genau. Aber wahrscheinlich ein paar Tage früher als mein Flugticket sagt. Als ich Cairns war, hatte ich eigentlich genug vom „losen Leben“. Aber ich wollte unbedingt noch in das Outback. Den Ayers Rock sehen und die Olgas. Und jetzt, wo ich hier bin, würde ich am liebsten ewig bleiben wollen. Gestern bin ich von einer 5-tägigen Outdoor-Wanderung zurückgekommen. Das war eine der besten und beeindruckendsten Touren, die ich bisher gemacht habe. Wir hatten so viel Spaß in der Gruppe und der Tourguide gilt hier als Legende. Die Canyons und Valleys im Outback sind sooo schön. Ganz zu schweigen vom legendären „Rock“ und den weniger bekannten aber ebenso beeindruckenden Olgas.

Leider hat es oft geregnet und Schlafen im Outback ist dann nicht mehr so toll, aber das war es wert. Am liebsten würde ich gleich nochmal dorthin zurückgehen und eine Weile bleiben. Am Sonntag fahre ich nach Adelaide und wie es dann weiter geht – keine Ahnung! Geld habe ich noch genügend, glaube ich. Hier kann man tagelang bargeldlos rumlaufen. Kreditkarte macht’s möglich. Jeden Kaugummi kann man mit Karte bezahlen. Und es gibt alles, wonach das Herz begehrt. Nicht so wie in Asien, wo man am liebsten wegen einem Stück Vollkornbrot und Käse heimfliegen möchte. So kommen in dieser Richtung wenigstens keine Sehnsüchte auf.

Ansonsten ist es ziemlich kalt hier. So wie bei uns im Sommer. Das hat mir mal wieder keiner gesagt. Ich sitze hier in der relativ warmen Küche des Hostels in dünner Schlabberhose und T-Shirt und muss warten, bis Jeans und Fleecepulli endlich wieder trocken sind (alle meine Kleider sind nach der Tour auf direktem Weg in die Waschmaschine gewandert.). Die Wartezeit verbringe ich mit Organisation, Schreiben und Guidebook lesen. Manchmal ist das richtig stressig, weil man sich nicht konzentrieren kann. Dauernd laufen Leute durch, die man irgendwo schon mal getroffen hat. Cairns, Brisbane etc. Und dann quatscht man wieder eine Weile und tauscht Infos und Ideen aus. Es ist wie eine große Clique.

28.05.1997
Sydney

Liebe Grüße aus dem herbstlichen Sydney. Hier herrscht T-Shirt-Wetter. Ich komme gerade von einem ausgiebigen Stadtbummel zurück. Die Stadt ist riesig und mir fallen fast die Füße ab. Aber nichtsdestotrotz ist es schon was ganz besonderes bei strahlend blauem Himmel vor so bekannten Gebäuden wie dem Sydney Operahouse, mit der Skyline im Hintergrund und der Harbour Bridge zu stehen.

Morgen besuche ich nochmal meine Freundin in ihrem Ferienhaus am Meer und werde über das Wochenende dort bleiben.

Am Dienstag fliege ich zurück nach Deutschland – zwei Tage lang. Aber da ich der Zeit entgegen fliege, komme ich schon am Mittwoch an. Trotzdem ich mich schon ganz arg auf zuhause und Euch alle freue, bin ich doch ein bisschen traurig, dass dieser alte Jugendtraum, den ich mir endlich erfüllt habe, nun langsam zu Ende geht. Aber man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist. Die letzten Tage werde ich jedenfalls noch genießen und dann heißt es Abschied nehmen.

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