Weltreise Australien: Briefe Teil 9

Weltreise Australien
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15.04.1997
Eungella Nationalpark Australien

Ich habe meine Freunde in Tasmanien schweren Herzens verlassen und bin nach Sydney zurückgekommen. Von dort bin ich mit dem Nachtbus direkt nach Brisbane gefahren, wo ich mich am nächsten Tag mit meiner Freundin getroffen habe. Nachdem wir einige Dinge organisiert haben – wie Auto mieten und Verpflegung kaufen – sind wir erst mal nach Süden in den Lamington Nationalpark gefahren. wir haben jetzt ein Zelt und spartanische Ausrüstung, so dass wir völlig unabhängig von Busfahrplänen und Unterkünften reisen können.

Zwei Nächte blieben wir dort. Leider war es ziemlich frisch dort oben in den Bergen. (Ich bin die Kälte nicht mehr gewohnt). Also sind wir nach Bribie Island nördlich von Brisbane gefahren um uns aufzuwärmen und im Meer zu schwimmen. Von dort ging es weiter durch eine herrliche Landschaft mit tollen Ausblicken auf das Hinterland nach Elanda Point im Cooloola Nationalpark. Dort hat es uns so gut gefallen, dass wir noch mal zwei Tage dran gehängt haben. Danach mussten wir zusehen, dass wir mal eine größere Strecke zurücklegen sonst schaffen wir es nicht in den zwei Wochen bis Cairns. Also sind wir auf einer Strecke abseits der Küstenstraße durchgedüst bis Yeppoon in der Nähe von Rockhampton und haben dort direkt auf dem Sonnwendkreis gezeltet. Auf dem weiteren Weg nach Mackay kamen noch ein paar sehr interessante Höhlen, die wir uns angesehen haben. In der Nähe von Mackay haben wir wieder an einem Strand gezeltet. Aber umso nördlicher man kommt, desto weniger kann man im Meer baden, wegen der giftigen Jelly-Box-Fische. Ab jetzt müssen wir uns an die Swimming-Pools halten.

Heute sind wir im Eungella Nationalpark angekommen. Die Nationalparks sind sehr schön eingerichtet. Mit sauberen Duschen, Warmwasser, Feuerstellen, Bänken und Tischen – und das für nur 3 Australische Dollar pro Person und Nacht. Die Ranger sind total hilfsbereit und freundlich und zeigen uns interessante Stellen, von wo aus man die extravagante Tierwelt Australiens toll beobachten kann. Das ist aber oft gar nicht notwendig, weil die lieben Tierchen manchmal bis ans Zelt kommen. Da gibt es unzählige Kängurus und Wallabies, Emus, Opossums, wunderschöne Vögel und Schmetterlinge, Frösche und Kröten. Heute Morgen habe ich sogar eines der seltenen Schnabeltiere gesehen. Einmal kam eine kleine Blacksnake vorbei. Gestern hatten wir Besuch von Flughunden. Kakadus und Kookaburras fliegen überall herum und machen einen mords Radau. Und außerdem gibt es noch jede Menge Moskitos und Fliegen, die ganz besonders nah an und sogar in das Zelt kommen. Besonders dreist sind die Spinnen. Gestern Abend saß eine „Huntsman“ (handtellergroße Spinne) hinter der Sonnenblende im Auto. Das war vielleicht ein Schreck, als meine Freundin während der Fahrt die Sonnenblende runterklappte und dort das riesen Viech saß. Sie sind harmlos, aber ganz schön groß und sie halten sich besonders gern in Menschennähe auf. Auf Borneo habe ich eine Woche lang mein Zimmer mit einer Huntsman geteilt.

Ja, Australiens Natur, Wildlife, Land und Leute sind unwahrscheinlich interessant und ich fühle mich total wohl und aufgehoben hier. Dazu kommt noch, dass der Reisestil so mit Auto und Zelt abseits von Touristenpfaden direkt in der Natur genau der Reisestil ist, der mir so gut gefällt.

So, jetzt muss ich einen Truthahn fangen, schlachten und rupfen – sagt meine Freundin – sonst gibt es kein Abendessen. Nein, war nur Spaß. Heute grillen wir Lamm und Maiskolben…

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