Als Überseedepartements von Frankreich gehört La Réunion im Indischen Ozean zu Europa. Es gibt quasi keine Zollkontrollen bei der Einreise, mit Französisch und Englisch kommt man hervorragend durch und selbst der Geldwechsel entfällt, denn dort ist der Euro das Zahlungsmittel.
Geographisch weiß die Insel nicht so recht wo sie hingehört, denn sie gehörte nie zum afrikanischen Festland, sondern entstand durch vulkanische Tätigkeit mitten im indischen Ozean.
Haben Sie schon einmal vom Tenrek gehört? Nein, es ist nichts zum Essen, es ist ein Tier und sieht aus wie eine Mischung aus Maus und Igel. Er ist auch gerne tagsüber unterwegs und wenig scheu. Von Fotografiergeräuschen lässt er sich nicht beeindrucken während er sich am Wegesrand auf der Suche nach Fressbarem durch das Unterholz wühlt. Die Chance ihn auf einer Wanderreise auf La Réunion vor die Linse zu bekommen ist also gar nicht so unwahrscheinlich.
Und kennen Sie Cari? Das ist kein Tier sondern ein Nationalgericht, für das es natürlich unzählig viele Rezeptvarianten gibt. Die Grundzutaten für das typisch kreolische Gericht sind Tomaten, Zwiebeln, Kurkuma, Safran, Knoblauch, Thymian, Salz und Pfeffer. In diesem Eintopf wird dann das Fleisch geschmort. Fisch, Huhn oder Meeresfrüchte. Zu jedem Gericht werden als Beilage Reise und braune Linsen gereicht. Aber Vorsicht vor Rougail, einem höllisch scharfen Chutney, das ebenfalls typisch für die kreolische Küche ist.
Einen besonderen Hauch feinsten Aromas verleihen die Vanilleschoten jedem Dessert und auch dem Kaffee, die natürlich auf La Réunion angebaut werden.
Seit 2011 werden an den Stränden der Westküste von La Réunion vermehrt Haiangriffe registriert. An den Ursachen für die häufigen Attacken wird noch geforscht. Es gibt jedoch eine Vermutung, dass möglicherweise durch den Klimawandel erhöhte Regenmengen mehr Sediment ins Meer gespült wird und dieses dadurch getrübt wird. Da die Bullen- und Tigerhaie, denen die Angriffe zugeschrieben werden, nicht gut sehen können, brauchen sie kein klares Wasser und haben das trübe Wasser zu ihrem Jagdrevier erklärt. An einigen Stränden kann man aufgrund eines vorgelagerten Riffs unbedenklich baden an anderen Stränden warnen Schilder vor dem Betreten. Für einen ausgiebigen Badeurlaub sind ist die Insel im indischen Ozean also nur bedingt geeignet, dafür aber umso mehr für eine Wanderreise auf La Réunion.
Zu regelmäßigen Ausbrüchen kommt es am Piton de la Fournaise, einem der aktivsten Vulkane der Welt. Die Ausbrüche gelten als relativ ungefährlich und können vom äußeren Kraterrand aus gut beobachtet werden. Im Jahr 2019 brach der über 2.600 m hohe Vulkan sogar fünf mal aus und zog zahlreiche Schaulustige an. Wenn er nicht gerade dünnflüssige Lava produziert, kann der Piton de la Fournaise auch bestiegen werden.