Transsibirische Eisenbahn

Transsibirische Eisenbahn
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Mit einer Länge von 9.288 Kilometern, verläuft die Transsibirische Eisenbahn durch den gesamten Eurasischen Kontinent. Damit darf sich die Transsib als die längste durchgehende Eisenbahnstrecke der Welt bezeichnen. Die Gesamtstrecke verbindet Moskau mit Wladiwostok am Pazifischen Ozean. Eine alternative Trasse zweigt in die Mongolei und nach China ab. Sechs bis sieben Tage sind die Züge quer durch den Kontinent unterwegs und passieren dabei 89 Städte und 16 große Flüsse. Am Ural wird die Grenze zwischen Europa und Asien überquert. Ein Obelisk markiert diese geographisch bedeutsame Grenze.

Am Anfang der Transsib steht ein Besuch Moskaus. Die 12,4 Millionen Einwohner Metropole ist das Zentrum Russlands. Historische wie auch moderne Seiten prägen das Stadtbild. Neben den bekannten goldenen Zwiebeltürmen der orthodoxen Kathedralen, dem roten Platz sowie dem Kreml ist der Besuch der „unterirdischen Paläste“ ein unbedingtes Muss bei einem Besuch. Gemeint ist die Metro, die bereits 1935 eröffnet wurde und die tiefsten Tunnel und Bahnhöfe der Welt vorweist.

Nach knapp 1.400 Km fährt die Transsibirische Eisenbahn in die östlichste Millionen-Stadt Europas ein: Perm. 300 Km später erreicht die Transsib Jekaterinburg. Die Region wurde bereits im 11. Jh. erschlossen. Nächster Halt, bei Kilometer 2661, ist Omsk. Besonders sehenswert ist neben der Altstadt, die Nikolaus-Kathedrale sowie die Eisenbahn-Akademie. Die Bewohner von Omsk scheinen sehr belesen zu sein, denn die Stadt verfügt über 83 (!) Bibliotheken. 3.272 Kilometer nach dem Start in Moskau fährt die Transsib in der Hauptstadt Sibiriens, Nowosibirsk, ein. Wäre die Transsibirische Eisenbahn nicht gebaut worden, gäbe es die Stadt mit ihren heutigen 1,4 Millionen Einwohnern gar nicht. Denn nur einer Brücke über den Ob, der dort bis zu einem Kilometer breit ist, hat sie ihre Existenz zu verdanken.
Nach gut der Hälfte der Strecke, bei Kilometer 5206, ist Irkutsk erreicht und damit der Baikalsee. Bis zur Jahrhundertwende des letzten Jahrhunderts wurden von dort die Fahrgäste, die gesamte Ladung und sogar die Lokomotiven mit dem Schiff über den See gebracht. Im Winter wurden Pferdekutschen eingesetzt und später wurden Schienen auf dem Eis verlegt. Allerdings kam nicht jede Lok heil am anderen Ende an, so dass 1904 eine Trasse um die südliche Spitze des Sees eingeweiht wurde.

Der Baikalsee ist der tiefste und der älteste See der Welt und wurde zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt. Rund um den Baikalsee findet sich eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt wieder. Im Winter ist der See komplett zugefroren. Nicht ohne Grund trägt der Baikalsee die Spitznamen „Das heilige Meer der Burjaten“ und „Die Perle Sibiriens“. Diese Aussagen beschreiben die Schönheit und Wirkung des Sees.

Jetzt sollten Sie sich entscheiden, ob Ihre Fahrt weiter geht mit der Transmongolische Eisenbahn nach Ulaanbaatar und Peking oder weiter mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Wladiwostok am Japanischen Meer. Auf der Strecke nach Peking wechselt der Restaurantwagen pro Land, so dass Sie die russische, mongolische und chinesische Küchen während der Fahrt kennenlernen können.
Bis zum Ziel in Wladiwostok werden Sie sieben Zeitzonen durchquert haben und werden nicht nur einen Blick auf den Pazifischen Ozean werfen. Mit der einzigen Zahnradbahn Russlands können Sie einen Aussichtspunkt fahren und in die Ferne schweifen.

Aufgrund der politischen Situation können Reisen nach Russland derzeit und vermutlich auch in absehbarer Zukunft nicht durchgeführt werden.