Tasmanien und seine Teufel

Tasmanien
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In einem Wildpark in Tasmanien: Ein paar Besucher gucken neugierig über die kleine Mauer in das Gestrüpp. Nichts ist zu sehen, nichts ist zu hören. Bis die Rangerin ein Stück Fleisch über die Mauer hält. Mit wütendem Gekreische kommen zwei schwarze Wollknäuel aus dem Gebüsch geschossen und verbeißen sich im Fleisch. Indem die Rangerin das Fleisch hochzieht, so dass beide Tiere in der Luft baumeln, demonstriert sie, was für starke Kiefer die Tiere haben. Sachte lässt sie die Tiere wieder runter, bevor sie das Fleisch los lässt. Sofort entbrennt ein heftiger Streit. Die Ohren der Kleinen haben sich schon tiefrot verfärbt. „Bei den Tasmanischen Teufeln ist immer Aktion“ erklärt uns die Rangerin lachend und wirft ein zweites Stück Fleisch dazu. Sofort schnappt sich einer der beiden das Stück und verzieht sich kreischend ins Unterholz. Dort kann man es noch knacken und schmatzen hören, bis das Stück mit Haut und Knochen verschlungen ist.

Beschreibung und Merkmale:
Der Tasmanische Teufel, wissenschaftlich bekannt als Sarcophilus harrisii, ist ein mittelgroßes Beuteltier, das eine Länge von bis zu 65 Zentimetern und ein Gewicht von 6 bis 12 Kilogramm erreicht. Sein auffälliges Äußeres umfasst einen kräftigen Körperbau, schwarzes Fell, einen breiten Kopf mit auffälligen Kiefermuskeln und einen großen Mund, der mit scharfen Zähnen ausgestattet ist. Die charakteristischen weißen Flecken auf den Wangen verleihen ihm ein markantes Aussehen.

Lebensweise und Ernährung:
Tasmanische Teufel sind nachtaktive Tiere und verbringen den Großteil ihres Lebens allein. Sie sind bekannt für ihr aggressives und lautes Geschrei, das ihnen ihren Namen eingebracht hat. Ihre Hauptnahrungsquelle besteht aus Kadavern von toten Tieren, aber sie sind auch geschickte Jäger und ernähren sich von kleinen Säugetieren, Reptilien und Insekten. Die starken Kiefermuskeln ermöglichen es ihnen, auch die Knochen ihrer Beute zu zerkleinern und zu verzehren.

Bedrohungen und Schutzmaßnahmen:
Leider ist der Tasmanische Teufel stark bedroht. Eine der größten Herausforderungen ist eine hochansteckende Krebserkrankung, bekannt als Tasmanischer Teufel-Fazialtumor. Diese Krankheit führt zu Tumoren im Gesichtsbereich des Tieres und hat in den letzten Jahren zu einem dramatischen Rückgang des Bestands geführt. Zusätzlich sind Lebensraumverlust, Straßenverkehr und Konkurrenz mit anderen Beuteltieren weitere Gefahren.

Die Rolle des Tasmanischen Teufels im Ökosystem:
Der Tasmanische Teufel spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem Tasmanien. Als Aasfresser beseitigt er Kadaver und trägt so zur Reduzierung von Krankheiten innerhalb der Tierwelt bei. Zudem reguliert er die Population von Nagetieren und anderen Säugetieren, wodurch das Gleichgewicht in der Nahrungskette erhalten bleibt.

Schutzmaßnahmen:
Um den Tasmanischen Teufel vor dem Aussterben zu bewahren, wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen ergriffen. Eine wichtige Initiative ist das „Save the Tasmanian Devil Program“, das sich auf die Erforschung der Krankheit, die Unterstützung der Zucht in Gefangenschaft und die Wiederansiedlung in geschützten Gebieten konzentriert. Außerdem werden in Tasmanien Straßenwarnschilder aufgestellt und Schutzzonen eingerichtet, um den Lebensraum des Teufels zu schützen.

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