Hundeschlittentour: ein Reisebericht

Hundeschlittentour
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Hundeschlittentour in Finnland
Huskys haben mich schon immer fasziniert: ob Siberian oder Alaska Husky – diese Hunde haben so ein sanftmütiges Wesen, sind charakterfest und freundlich ohne dabei unterwürfig zu wirken. Sie sind jedoch meiner Meinung nach weder als typischer Familienhund noch als sogenannter Begleithund geeignet. Dazu sind ihre Lauffreudigkeit und ihr Bestreben in einem Rudel zu leben einfach zu groß. Dies hat mich bisher immer davon abgehalten, mir einen Husky anzuschaffen.

Ja, aber da gibt es doch diese Hundeschlittentouren in Lappland. Genau, das wollte ich machen, um Huskys in ihrer für sie bestimmten Umgebung und Lebensweise hautnah erleben zu dürfen. Kurzentschlossen buche ich. Natürlich erstmal eine Einsteigertour – wir wollen es ja nicht gleich übertreiben!!

Mit dem Flieger geht’s über Helsinki nach Kittilä, im finnischen Lappland und von dort weiter auf die Husky Farm. Dort treffe ich auf meine „Mitstreiter“ und es findet eine erste Tourbesprechung sowie die Verteilung der Ausrüstung statt. Am nächsten Morgen lernen wir unseren Guide kennen und es erfolgt eine ausführliche Einweisung für unsere Hundeschlittentour. Dann kommt die erste Trainingsfahrt. Gar nicht so einfach, die Hunde, die spüren, dass es jetzt gleich losgeht, in ihre Geschirre und vor allem in die richtige Reihenfolge zu bringen. Aber mithilfe unseres Guides schaffe ich es dann doch noch und es kann endlich losgehen. Gut, dass die Hunde wissen, wo sie hinlaufen müssen – ich weiß es nicht immer so recht und habe schon Mühe, mich auf dem Schlitten zu halten und dabei auch noch die Hunde zu beobachten – ja, und von der Landschaft möchte ich ja auch was sehen.

Am nächsten Morgen starten wir die dreitägige Hundeschlittentour mit Hüttenübernachtungen durch Lappland. Wir legen täglich ca. 40-60 km zurück; sehen hie und da Rentiere und eine herrliche Winterlandschaft, die wie unberührt scheint – nur wir mit unseren Hunden sind unterwegs. Und der Umgang mit Schlitten und Hunden wird für mich relativ bald einfach. Wir übernachten in einfachen Blockhütten, kochen gemeinsam und als Bad dient uns eine Sauna. Vor den Annehmlichkeiten müssen jedoch erstmal die Hunde versorgt werden – ausspannen, füttern und natürlich ordentlich knuddeln. Schnell entwickle ich ein inniges Verhältnis zu „meinem“ Gespann: „Toll seid ihr heute gelaufen, Jungs und Mädels!“ – Ich fühle mich schon wie ein richtiger Musher.

Nach drei Tagen kehren wir auf die Husky Farm zurück und ich muss von meinen Hunden Abschied nehmen – leider, denn die sind mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen. Wir geben unsere Ausrüstung zurück und können den Rest des Tages frei gestalten – es gibt verschiedene Angebote wie Schneeschuhwandern, Langlauf etc. Ich genieße einfach nur und lasse die Gedanken über die zurückliegenden Tage schweifen: Klasse war das – diese beeindruckenden Hunde in ihrem Element und als Mitglied in Ihrem Team in einer atemberaubenden Landschaft erleben zu dürfen.
Und vielleicht wird es das nächste Mal ja eine Tour für Fortgeschrittene…

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