Alpen: Interessante Fakten

Blick in die Alpen
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Mit einer Ausdehnung von 750 km von Ost nach West und ca. 400 km von Nord nach Süd bilden die Alpen das größte Gebirge Europas. Bogenförmig spannt sich das Gebirge über 8 Nationen und nimmt dabei eine Fläche von 200.000 km² ein. Entlang der nördlichen Grenze erstreckt sich der Bogen über 1.200 km. Etwa 13 Millionen Menschen leben in und entlang der Alpen in den Alpenstaaten Schweiz, Österreich, Süddeutschland, Norditalien sowie Frankreich, Monaco, Liechtenstein und Slowenien.

Erdgeschichtlich betrachtet handelt es sich bei den Alpen um ein relativ junges Gebirge. Vereinfacht dargestellt gleitet der afrikanische Kontinent langsam nach Norden und trifft dort auf die Eurasische Platte. Aus diesem Widerstand faltet sich das Gebirge langsam auf. Begonnen hat dieser Vorgang vor ca. 135 Millionen Jahren und ist noch lange nicht abgeschlossen. Die beiden Kontinentalplatten driften immer noch mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 cm pro Jahr gegeneinander.

Die Grenze zwischen den beiden Kontinentalplatten, die sogenannte „Periadriadische Naht“ teilt die gesamten Alpen auf einer Länge von 700 km vom Tessin über das Pustertal bis zu den Krawanken. In den Karnischen Alpen kann ein geschultes Auge Hinweise auf die Kontinentalränder sogar im Gelände erkennen. Hier ist es möglich, mit einem Bein in Afrika und mit dem anderen in Europa zu stehen.

Mont Blanc der höchste Berg der Alpen
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82 Gipfel der Alpen wurden von der „Internationalen Union der Alpinismusvereinigungen“ als eigenständige Viertausender-Gipfel eingestuft. Daneben gibt es noch weitere 46 Berge mit einer Höhe über 4000 Metern, die aber aufgrund ihrer Nähe zu anderen Gipfeln als Nebengipfel deklariert wurden. Insgesamt kommt man also auf 128 Viertausender in den Alpen.

Der höchste Gipfel der Alpen ist bekanntlich der Mont Blanc mit einer Höhe von 4.810 Metern. Er liegt auf der Grenze zwischen Frankreich und Italien. Während Frankreich den Gipfel als eigenes Staatsgebiet proklamiert, ist Italien der Meinung, die Grenze verlaufe direkt über den Gipfel. Damit wäre der Mont Blanc der höchste Berg sowohl Frankreichs als auch Italiens. Alternativ wäre der Mont Blanc de Courmayeur mit 4.748 Metern Höhe, ein Nebengipfel des Mont Blancs, der höchste Berg Italiens.

Mit 4.634 Metern Höhe ist die Dufourspitze im Monte Rosa Massiv der höchste Berg der Schweiz. Österreich tritt mit den 3.798 Metern des Großglockners als höchsten Berg an und Deutschland gibt sich angesichts der Randlage an den nördlichen Alpen mit den 2962 Metern der Zugspitze zufrieden.

Zugspitze in den Alpen
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Die Alpen sind der Ursprung vieler bedeutender Flüsse Europas.
Aus dem völlig unspektakulären Zusammenfluss von Vorderrhein und Hinterrhein in der Schweiz, beginnt die lange Reise des Rheins, bis er nach 1.232,7 Kilometern in die Nordsee mündet.
Der Po entspringt ebenfalls in den Alpen und nimmt seinen Weg südlich entlang der Alpen Richtung Osten auf. Mit 652 Kilometern ist der der längste Fluss Italiens und bewässert dessen wichtigste Landschwirtschaftregion, die Poebene, bis er schließlich in der Adria mündet.
Aus dem Rhonegletscher entwickelt sich der Fluss Rhone der sich zum wasserreichsten Strom Frankreichs entwickelt. Er macht sich 812 km auf dem Weg zu seinem Delta im Mittelmeer.
Zahlreiche Bäche und Flüsse entwässern die Alpen in Richtung Norden, wo Sie als Nebenflüsse die Donau speisen. Dazu zählen Inn, Lech, Traun, Salzach, Isar, Wertach, Drau und die Iller, die beim Zusammenfluss sogar mehr Wasser führt als die Donau selbst. Die Donau wird mit dem Wasser aus den Alpen der zweitlängste Fluss Europas und mündet nach 2.857 Kilometern in einem großen Delta im Schwarzen Meer.

Bevor das Alpenwasser vier verschiedenen Meeren (Nordsee, Mittelmeer, Adria, Schwarzes Meer) zugeführt wird, darf es noch einige bekannte Seen bilden, die sich zumeist an den Alpenrändern gebildet haben. Der Größte ist der Genfer See, eingebettet in markante Steilfelsen der Gardasee, inmitten von Obst- und Weingärten gelegen der Bodensee sowie bildschön der Lago Maggiore und der Comer See.

Lago Maggiore
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Insbesondere als junger Fluss gilt es einige steile Stellen zu passieren. Zum Beispiel die Seerenbachfälle in der Schweiz, die in 3 Stufen eine Höhe von 585 Metern überwinden und somit den höchsten Wasserfall in den Alpen darstellen oder die Krimmler Wasserfälle in Österreich, die mit 389 Metern Fallhöhe auf 3 Stufen ein spektakuläres Naturschauspiel darstellen.

Höchster Wasserfall der Alpen
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Die außergewöhnlichen klimatischen und geographischen Bedingungen die in den Alpen vorherrschen, machen Flora und Fauna besonders empfindlich für Umweltstörungen. Aber auch einzigartige geologische Vorkommen verdienen besondere Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund wurden bisher 13 Nationalparks in den Alpen eingerichtet und damit eine Gesamtfläche von fast 13.000 Quadratkilometern unter besonderen Schutz gestellt.

Der Große Aletschgletscher schaffte es zusammen mit den bekannten Bergen Eiger, Mönch und Jungfrau sowie dem Bietschhorn und weiteren Teilen des Berner Oberlandes sogar als besonders schützenswerte Region auf die UNESCO Welterbeliste.

Alpen
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650 Blütenpflanzen haben sich im Alpenraum angesiedelt, insgesamt kommen etwa 4.500 Pflanzenarten vor. Teilweise sind es Relikte aus der Eiszeit, teilweise sind sie zugewandert aus asiatischen Gebirgen. Viele Arten haben sich auf Höhenlage, Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung und die Dauer der Vegetationsperiode spezialisiert. Die wohl berühmteste Alpenblume, die auch zum Wahrzeichen der Alpen geworden ist, ist das Edelweiß.

Wahrzeichen der Alpen
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Die Tierwelt hält ebenfalls einige Besonderheiten bereit.
Der Alpensalamander ist der einzige mitteleuropäische Lurch, der im Gegensatz zu seinen Artgenossen lebende Junge zur Welt bringt. Dadurch macht er sich unabhängig von unzuverlässigen Oberflächengewässern des Hochgebirges, die zur Laichzeit noch gefroren sein könnten.

Alpensalamander
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Bären, Wölfe, Luchs, Bart- und Gänsegeier waren im 19. Jahrhundert vom Menschen ausgerottet worden. Durch langsame Zuwanderung aus benachbarten Ländern und aufwendige Auswilderungsaktionen leben heute wieder kleine Populationen in den Alpen.

Auch der Steinbock war Anfang des 19. Jahrhunderts bis auf 100 Exemplare beinahe ausgerottet worden. Dank dieser letzten 100 Tiere ist das Wappentier vieler Alpen-Gemeinden inzwischen wieder in weiten Teilen der Alpen verbreitet.

Steinbock Wappentier der Alpen
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Die Alpen übten schon immer eine Faszination auf die Menschen aus. Ende des 18. Jahrhundert sind frühe Erstbesteigungen bekannt und bereits im 19 Jahrhundert organisierte der Engländer Thomas Cook Gruppenreisen in den Alpen. Mitte des 20. Jahrhunderts dienten die Alpenregionen zuerst noch als Erholungsraum für „Sommerfrischler“. Doch durch die sich stetig verbessernde Verkehrsinfrastruktur konnte sich ein reger Tourismus in den Alpen entwickeln. Seit der Jahrtausendwende erfreut sich Wandertourismus immer größerer Beliebtheit. In Zeiten von alltäglicher Hektik, beruflichem Druck und permanenter Zeitnot entwickelt sich der steigende Wunsch nach sportlichem Ausgleich, Stille und ungestörter Natur. Es wundert also nicht, dass die Alpenregionen derzeit einen großen Zulauf von Erholungssuchenden verzeichnen.

Die Alpen sind inzwischen touristisch sehr gut erschlossen. Mehrere Fernwanderwege durchziehen die Berge in alle Richtungen.
Der bekannteste dürfte die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran darstellen.
Es gibt aber auch den Fernwanderweg Alpe Adria Trail, der über 960 km vom Großglockner bis an die Adria führt.
Der Karnische Höhenweg mit 155 km Länge verläuft nicht nur auf der Grenze zwischen Österreich und Italien, sondern auch auf der Grenze zwischen Afrika und Europa. Er ist außerdem ein Teil des Friedenswegs.
Der Lechweg begleitet einen der letzten naturbelassenen Flüsse Europas 125 km von seiner Quelle bis zum Forggensee bei Füssen.
Mit fast 100 km Länge stellt der Stubaier Höhenweg einen der schönsten Fernwanderwege der Alpen dar. Die Begehung bedarf allerdings einer gewissen Bergerfahrung.

Alpenreise
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Wanderreisen in der Schweiz